Arnsberg. Es ist nur eine nüchterne mattsilbrig-schwarze Tafel, die bei dem Festakt übergeben wird, dennoch ist der Jubel der Schülerinnen und Schüler groß. Das Berufskolleg am Eichholz darf als erstes Berufskolleg im Hochsauerlandkreis den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Cou-rage“ führen.
Ein Ort für den Beginn unbefangener Freundschaften
Zwei Jahre lang hat eine Projektgruppe unter Leitung von Schulseelsorger Roland Piontek in der Schule für das Projekt geworben, Aktionen durchgeführt und die nötigen Unterschriften gesammelt. Jetzt nahm Schulleiter Werner Roland die Auszeichnung stolz von Sevgi Kahraman-Brust entgegen, die die Urkunde im Rahmen der Bundeskoordination der Initiative Schulen mit Courage überreichte. „Es ist für mich ein hoffnungsvolles Zeichen und eine Kultur gegenseitiger Achtung und Anerkennung, wenn so viele Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund wie an unserer Schule im friedlichen Miteinander lernen können“, so Roland. Immerhin lernten junge Leute aus 43 Nationen am BKAE. Wo gäbe es also einen perfekteren Ort für den Beginn unbefangener Freundschaften in einer friedlichen Gesellschaft als in der Schule?
Jüdische Klezmer-Musik und Punkrhythmen
Mit jüdischer Klezmer-Musik erinnerten Lehrerin Susanne Lehmpfuhl und Lehrer Andreas Thiemann an die Zeiten, als in Deutschland von staatlicher Seite Menschen wegen ihres Glaubens und ihrer Herkunft verfolgt wurden. Auch die Band „Underclass Heroes“ fühlt sich den Idealen von Toleranz, Völkerverständigung und Miteinander verpflichtet. Bandmitglied Max Osterholz, der Schüler des BKAE ist, organisierte ein Konzert gegen Rassismus, dessen Erlös dem Schulprojekt zukommen soll. So endete die Feierstunde mit laut-fröhlichen Punkrhythmen, als Vorgeschmack für das Konzert nach Schulschluss. Zuvor gratulierten Projektpate MdB Dirk Wiese und stellvertretender Landrat Dr. Michael Schult allen Schulzugehörigen und betonten, wie wichtig es sei, zu zeigen, dass es im Sauerland keinen Platz für Rassismus gibt.
Schule mit Courage
„Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ist mittlerweile mit mehr als 1500 Schulen das bundesweit größte Schulnetzwerk. Um den Titel zu erwerben, müssen mindestens 70 Prozent aller Schulzugehörigen – SchülerInnen, Lehrkräfte und Schulbedienstete – sich durch ihre Unterschrift zu den Grundsätzen von „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ bekennen. Jeder, der unterschreibt, verpflichtet sich, sich langfristig mit Aktionen und Projekten an der Schule gegen Gewalt, Diskriminierung und Rassismus zu engagieren. Die Überbringerin der Auszeichnung Kahraman-Brust freue sich also, auch zu späteren Projekten der Schule wieder eingeladen zu werden.