Arnsberg/Sundern. Die Vertreterversammlung der Volksbank Sauerland wählte mit Dr. Barbara Vielhaber aus Stockum erstmalig eine Frau in ihr neunköpfiges Kontrollgremium. Damit wurde die bereits in den Vorjahren aus der Vertreterversammlung heraus geäußerte Aufforderung, eine Frau für das Aufsichtsratsmandat vorzuschlagen, erfolgreich umgesetzt.
5,0 Prozent Dividende für Mitglieder
Bei den turnusmäßig anstehenden Wahlen zum Aufsichtsrat konnten zwei Mitglieder – Hermann Vogt aus Arnsberg und Meinolf Niemand aus Arnsberg – für weitere drei Jahre im Kontrollgremium bestätigt werden. Friedrich Drees gehörte elf Jahre dem Vorstandsgremium (ehrenamtlicher Vorstand) der damaligen Volksbank Sundern an und dann 15 Jahre zunächst dem Aufsichtsrat der Volksbank Arnsberg-Sundern und nach der Fusion der heutigen Volksbank Sauerland. Nach 26 Jahren wurde Friedrich Drees wegen Erreichen der satzungsmäßigen Altersgrenze aus dem Aufsichtsrat verabschiedet und für seine besonderen Verdienste um die Volksbank geehrt. Das die anwesenden 139 Vertreter angesichts der präsentierten Erfolgszahlen mit dem Kurs ihrer Bank einverstanden sind, dokumentierten sie auf der Versammlung mit einstimmigen Beschlüssen zur Feststellung des Jahresüberschusses und zur Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat. Auch die Mitglieder der Volksbank Sauerland profitieren von dem „ guten Jahr“. Sie erhalten eine attraktive Dividende von 5,0 Prozent. Somit schüttet die Volksbank an ihre 35.008 Mitglieder, davon 1422 neue Mitglieder, 1,129 Mio. Euro an Dividende aus.
Künftige Vorstandsmitglieder stellen sich vor
Nach der Vorstellung der zukünftigen Vorstandsmitglieder Michael Reitz und Dr. Florian Müller auf der Betriebsversammlung der Volksbank im Mai dieses Jahres erfolgte nun der erste öffentliche Auftritt vor den Vertretern der Bank. „Das war eine gelungene Präsentation,“ so die einhellige Meinung der anwesenden Vertreter. Michael Reitz, der von einer Kasseler Bank kommt, und Dr. Florian Müller, der bei einer Uternehmens- und Bankberatung in Münster tätig ist, werden im Oktober bei der Volksbank Sauerland einsteigen und in einem fließenden Übergang die beiden aktuellen Vorstandsmitglieder ersetzen, wenn diese in den Ruhestand gehen.
Volksbank Sauerland wächst nachhaltig auf hohem Niveau
Die Vorstände Jürgen Dörner und Christian Eschbach zogen vor den Mitgliedern eine positive Bilanz: „Die Volksbank Sauerland hat sich in einem insgesamt schwierigen Branchenumfeld auch im Geschäftsjahr 2014 erfolgreich behauptet. Wir sind stärker gewachsen als geplant – und dies über alle Kundengruppen und Regionen hinweg.“ Als echte Mitglieder- und Kundenbank zu wachsen, sei heutzutage alles andere als selbstverständlich. „Der Bankenmarkt ist verteilt. Marktanteile können einerseits über den Wettbewerb und andererseits über das Vertrauen der Mitglieder und Kunden gewonnen werden. Auch 2014 war ein Jahr, in dem wir mit unserer und für unsere Wirtschaftsregion vorangegangen sind. Und dies, obwohl die Rahmenbedingungen für das Bankgeschäft eher Stillstand fördern. Unser nachhaltiger Erfolg ist das Ergebnis unserer konsequenten strategischen Ausrichtung unseres Geschäftsmodells,“ betont Vorstand Jürgen Dörner. Im Geschäftsjahr 2014 hatte die Bankenbranche weiterhin mit dem extrem niedrigen Zinsniveau zu kämpfen. Ein solch dramatisches Zinsumfeld gab es bisher in Deutschland so noch nicht. Der politikgetriebene Niedrigzins belastet nachhaltig die wichtigste Ertragsquelle aller Banken – das Zinsergebnis – in einer bisher unbekannten Weise. Jürgen Dörner: „Für die Zukunft sind daher Konzepte und Strategien gefragt, mit denen sich die Erträge unabhängig vom Zins langfristig stabil halten und ausbauen lassen. Daher ist unsere Innovationskraft in Zukunft noch stärker als je zuvor gefordert“. Beide Vorstände unisono: „ Unser hervorragendes Ergebnis 2014 ist alles andere als Zufall, wir haben es uns systematisch erarbeitet und auch gestaltet“. Dazu gehörten und gehören kurze Wege in der Region und schnelle Entscheidungen vor Ort genauso wie Leistungsstärke und innovative Finanzdienstleistungen.
Verhaltener Optimismus
Für das Geschäftsjahr 2015 zeigt sich die Volksbank vorsichtig optimistisch. „Dem politisch gewollten Niedrigzinsniveau können wir eigentlich nur mit einem Wachstum im Kreditgeschäft begegnen. Das bereitet uns im Augenblick schon Sorgen, obwohl einige Anträge in der Pipeline sind,“ erklärt Jürgen Dörner. Mit den motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sollte jedoch das ambitionierte Planergebnis erreicht werden. Und doch könnten Konsequenzen auf das Geschäft und die Strukturen vor Ort nicht ausgeschlossen werden. So ist die beschlossene und auf breiter Basis kommunizierte Filialumstrukturierung ein erster Schritt. „Die Entscheidung folgt dem Kundenverhalten,“ so Vorstand Christian Eschbach.