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Bahntunnel: NWL wirft DB viel zu kurzfristige Denke vor

Die SPD im HSK setzt sich für die Reaktivierung der Röhrtalbahn ein. (Foto: Rainer Sturm  / pixelio.de)
Der Nah­ver­kehrs­zweck­ver­band NWL will eine drei­ein­halb Kilo­me­ter lan­ge ein­glei­si­ge Stre­cke der Obe­ren Ruhr­tal­bahn zwi­schen Arns­berg und Mesche­de ver­hin­dern. (Foto: Rai­ner Sturm / pixelio.de)

Arnsberg/Hochsauerlandkreis. Im Rah­men der Dis­kus­si­on um die von der DB geplan­ten ein­glei­si­gen Sanie­rung des Glö­sin­ger und Frei­en­oh­ler Tun­nels und damit der Schaf­fung eines 3,5 Kilo­me­ter lan­gen ein­glei­si­gen Abschnitts zwi­schen Arns­berg und Mesche­de hat­te der NWL (Nah­ver­kehrs­zweck­ver­band West­fa­len-Lip­pe) Anfang März dem Bahn-Vor­stand ange­bo­ten, sich mit 11 Mil­lio­nen Euro an den Mehr­kos­ten für eine zwei­glei­si­ge Sanie­rung zu betei­li­gen, was rund 50 Pro­zent der ent­ste­hen­den Mehr­kos­ten ent­spre­che. Nun ging beim NWL die Ant­wort des Vor­sit­zen­den des Vor­stan­des der DB Netz AG, Frank Senn­henn ein. Das Ange­bot des NWL wird abge­lehnt, die bei der DB ver­blei­ben­den Mehr­kos­ten von rund 10 Mil­lio­nen Euro wären „nicht durch betrieb­li­che Not­wen­dig­kei­ten begründet“.

Bahn: „Keine signifikante Kapazitätsminderung“

2014.07.25.Logo.bahnInhalt­lich wird aus­ge­führt, dass der ein­glei­si­ge Aus­bau auf­grund von Kom­pen­sa­ti­ons­maß­nah­men kei­ne signi­fi­kan­ten Kapa­zi­täts­min­de­run­gen zur Fol­ge habe. Die anti­zi­pier­te Aus­las­tung der Stre­cke bele­ge kei­ne Not­wen­dig­keit für einen zwei­glei­si­gen Aus­bau. Der ent­spre­chen­de Abschnitt sei der­zeit mit maxi­mal 72 Pro­zent aus­ge­las­tet. Der NWL kön­ne aller­dings über eine Bestel­lung von Mehr­ver­keh­ren, auf deren Basis sich der zwei­glei­si­ge Aus­bau wirt­schaft­lich dar­stel­len lässt, auf die Sanie­rung Ein­fluss nehmen.

Viel Enttäuschung nach „sehr außergewöhnlichem Angebot“

Im NWL und der Regi­on ist man sehr ent­täuscht, dass das doch schon“ sehr außer­ge­wöhn­li­che Ange­bot“ für die Erhal­tung einer Bestands­in­fra­struk­tur von der DB abge­lehnt wird.  Chris­ti­an Manz, Ver­bands­vor­ste­her des NWL: „Was ist eine anti­zi­pier­te Aus­las­tungs­prü­fung der DB  bei einem Pro­gno­se­zeit­raum bis 2025 wert, wenn die Sanie­rung erst nach 2020 abge­schlos­sen sein wird. Hier wird maxi­mal fünf Jah­re in die Zukunft geschaut, die Fak­ten die dann aber geschaf­fen wer­den betref­fen meh­re­re Gene­ra­tio­nen.“ Die Bestel­lung von Mehr­ver­keh­ren schei­te­re schon allein an der der­zeit offe­nen Fra­ge der künf­ti­gen Finan­zie­rung des SPNV. Aktu­ell rän­gen die Län­der und der Bund inten­siv um die Bereit­stel­lung der Bun­des­re­gio­na­li­sie­rungs­mit­tel. Wie sich die Situa­ti­on aller­dings etwa im Jahr 2028 dar­stel­le, wenn der neue Sau­er­land Netz Ver­trag aus­lau­fe und wie dann die Finan­zie­rungs­me­cha­nis­men im Bahn­ver­kehr aus­sä­hen, kön­ne der­zeit sicher­lich nie­mand vorhersehen.

NWL: Keine Infrastrukturrückbauten auf dynamischen Strecken

Nach Auf­fas­sung des NWL wird hier viel zu kurz­fris­tig gedacht. Das Fahr­plan­an­ge­bot, das der NWL mit der neu­en Aus­schrei­bung ab Dezem­ber 2016 beauf­tragt hat, wäre vor nur zwölf  Jah­ren bei der ers­ten Ver­ga­be die­ses Net­zes auf­grund der dama­li­gen Fahr­zeug­tech­nik noch gar nicht mög­lich gewe­sen. Eine allei­ni­ge Betrach­tung von Aus­las­tungs­ka­pa­zi­tä­ten ist nach Auf­fas­sung des NWL auch nicht ziel­füh­rend. Ein attrak­ti­ver Bahn­ver­kehr ori­en­tiert sich an einer opti­ma­len Ver­net­zung an den Kno­ten­punk­ten zum Fern­ver­kehr, zum Regio­nal­ver­kehr aber auch in der Regi­on mit dem Bus­ver­kehr. Die Ent­wick­lun­gen in die­sem Bereich über einen Zeit­raum von bis zu 100 Jah­ren auch nur annä­hernd sicher zu pro­gnos­ti­zie­ren, ist  kaum mög­lich. Daher brau­chen wir ein Grund­ver­ständ­nis, auf Haupt­stre­cken wesent­li­che Infra­struk­tur­rück­bau­ten zu unter­las­sen, ins­be­son­de­re wenn es um Rela­tio­nen geht, die sich in den letz­ten Jah­ren bezo­gen auf das Zug­an­ge­bot und die Fahr­gast­nach­fra­ge sehr dyna­misch ent­wi­ckelt haben.
 
Die DB bie­tet dem NWL und der Regi­on noch­mals einen Gesprächs­ter­min an, um das The­ma abschlie­ßend zu erör­tern. Der NWL wird sich wei­ter­hin dar­um bemü­hen, den Infra­struk­tur­rück­bau im Obe­ren Ruhr­tal verhindern.
 

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