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Ausmaß der Gewalt gegen Frauen erschreckend

Auch auf Briefmarke: Die Forderung "Keine Gewalt gegen Frauen!". (Foto: Dieter Schütz  / pixelio.de)
Auch auf Brief­mar­ke: Die For­de­rung „Kei­ne Gewalt gegen Frau­en!“. (Foto: Die­ter Schütz / pixelio.de)

Arns­berg. „Das  enor­me Aus­maß  der Gewalt gegen Frau­en ist erschre­ckend. Es ver­deut­licht, dass sich hier die gesam­te Gesell­schaft und die Poli­tik auf­ge­ru­fen füh­len muss, die­sem Pro­blem mehr Beach­tung zu schen­ken“, sagt Ursu­la Hoff­mann, Mit­ar­bei­te­rin im Frau­en­haus und in der Frau­en­be­ra­tungs­stel­le Arns­berg, anläss­lich des Inter­na­tio­na­len Tags gegen Gewalt an Frau­en am 25. November.

 2013 starben 138 Frauen in Deutschland durch die Hand ihres (Ex-)Partners

Morten Kjærum, Direktor der EU-Menschenrechtsagentur FRA. Foto: FRA)
Mor­ten Kjærum, Direk­tor der EU-Men­schen­rechts­agen­tur FRA. (Foto: FRA)

Ursu­la Hoff­mann wei­ter: „Nach einer kürz­lich ver­öf­fent­li­chen Stu­die von James Fearon und Anke Höff­ler ster­ben durch  Häus­li­che Gewalt mit Abstand die meis­ten Men­schen welt­weit – meist Frau­en und Kin­der. In Deutsch­land stieg laut Poli­zei­li­cher Kri­mi­nal­sta­tis­tik inner­halb eines Jah­res die Zahl der Frau­en, die von ihrem Part­ner oder Ex-Part­ner getö­tet wur­den, von 106 in 2012 auf 138 in 2013 – ohne das die zustän­di­gen Behör­den sich in irgend­ei­ner Wei­se alar­miert zeigten.“
Auch die im März 2014 ver­öf­fent­lich­te Stu­die der Euro­päi­schen Men­schen­rechts­agen­tur FRA zei­ge ein erschre­ckend hohes Aus­maß von Gewalt gegen Frau­en auch in Deutsch­land auf. 35 Pro­zent der Frau­en in Deutsch­land haben nach die­ser Stu­die seit dem 15. Lebens­jahr kör­per­li­che und/oder sexua­li­sier­te Gewalt erfah­ren – meist durch den eige­nen Part­ner. Hier­zu sagt der FRA-Direk­tor Mor­ten Kja­er­um: „Die Ergeb­nis­se die­ser Erhe­bung kön­nen und dür­fen nicht igno­riert wer­den… Kör­per­li­che, sexu­el­le und psy­chi­sche Gewalt gegen Frau­en ist eine gra­vie­ren­de Men­schen­rechts­ver­let­zung, die in allen EU-Mit­glieds­staa­ten anzu­tref­fen ist. Das enor­me Aus­maß des Pro­blems ver­deut­licht, dass Gewalt gegen Frau­en nicht nur eini­ge weni­ge Frau­en betrifft, son­dern sich tag­täg­lich auf die gesam­te Gesell­schaft aus­wirkt…  Die Zeit ist reif, eine breit ange­leg­te Stra­te­gie zur wirk­sa­men Bekämp­fung von Gewalt gegen Frau­en auf den Weg zu bringen.“

Seit 2012: 131 Frauen im Frauenhaus und über 800 in der Beratung

2014.11.23.Logo.Frauenhaus„Im Frau­en­haus Arns­berg und in der Frau­en­be­ra­tungs­stel­le Arns­berg fin­den gewalt­be­trof­fe­ne Frau­en seit vie­len Jah­ren Unter­stüt­zung“, so Ursu­la Hoff­mann. „Von Janu­ar 2012 bis Okto­ber 2014 haben 131 Frau­en und 120 Kin­der in unse­rem Frau­en­haus Zuflucht gefun­den. Die­se Frau­en kön­nen end­lich  nach Jah­ren der Miss­hand­lung und Demü­ti­gung durch ihren Lebens­part­ner in  eine selbst­be­stimm­te Zukunft ohne Gewalt für sich und ihre Kin­der bli­cken. In der Frau­en­be­ra­tungs­stel­le Arns­berg waren es in den letz­ten drei Jah­ren über 800 Frau­en, die wegen psy­chi­scher, phy­si­scher und/oder sexua­li­sier­ter Gewalt durch ihren (Ex)Partner Bera­tung und Unter­stüt­zung such­ten. Die­se Frau­en erhal­ten unter ande­rem Infor­ma­tio­nen über eige­ne recht­li­che Mög­lich­kei­ten, um bei Bedarf gerichts­ver­wert­ba­re Doku­men­ta­tio­nen von Ver­let­zun­gen ein­zu­ho­len und Wege zu fin­den, die Gewalt­spi­ra­le zu durchbrechen.“

Nicht alle betroffenen Frauen haben Zugang zu Schutz und Hilfe

Wis­sen­schaft­li­che Unter­su­chun­gen bele­gen, dass z.Z. nicht alle von Gewalt betrof­fe­ne Frau­en schnel­len, kos­ten­lo­sen, bar­rie­re­frei­en, unbü­ro­kra­ti­schen und bedarfs­ge­rech­ten Zugang zu Schutz und Unter­stüt­zung fin­den. Daher müs­sen  in Zukunft öffent­li­che Mit­tel in noch grö­ße­rem Umfang bereit­ge­stellt wer­den. Die­se Inves­ti­tio­nen sind gut ange­legt in die Zukunft vie­ler Kinder.
 

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