Arnsberg/Sundern. Die Sparkasse Arnsberg-Sundern hat ihr bestes Jahr abgeschlossen, das erklärten die Sparkassenvorstände Ernst-Michael Sittig und Jürgen Schwanitz jetzt bei der Vorstellung der Bilanzen für 2019. Zum Abschluss am 31. Dezember wurde eine Bilanzsumme von 1.376 Millionen Euro festgestellt. In vielen Bereichen konnten die Erträge der Sparkasse noch einmal gesteigert werden. Der Bestand an Kundenkrediten liegt bei 957 Millionen Euro, neue Kredite an Kunden konnten in Höhe von 214 Millionen Euro vergeben werden. Der Bestand an Kundeneinlagen ist auf 1.095 Millionen Euro weiter gewachsen.
Bestand an Kundeneinlagen gewachsen
Vier Themenblöcke hat die Sparkasse als wesentliche Herausforderungen für die kommenden Jahre erkannt. Vorstand Michael Sittig nannte dazu die (Nicht-)Zinssituation, die von den Kunden geforderte Digitalisierung der Bankgeschäfte, den demografischen Wandel und die Veränderung in den gesetzlichen Bestimmungen durch Datenschutzgrundverordnung und Zahlungsdiensterichtliche, um nur einige zu nennen. Diese zu bewältigen, setze die Sparkasse auf eine Strategie bis in das Jahr 2025. „Gerade die weitere Entwicklung der Zinsen stellt uns vor neue Herausforderungen, die wir so nicht kannten“, erklärt Vorstand Sittig. Seit zehn Jahren gebe es nur schon keine Zinsen mehr, und die Bundespapiere würden einen Null-Zins sogar für die nächsten 30 Jahre einplanen.
Strategie bis ins Jahr 2025
Für das Jahr 2013 habe man dagegen noch von einer Hochzinsphase sprechen können, erinnert Jürgen Schwanitz. Seitdem gebe es durchweg nur noch negative Zinsen. „Die Kunden legen ihr Geld auf Tagesgeldkonten an“, beschreibt Schwanitz, die Sparkasse würden die inzwischen entstehenden Negativzinsen jedoch nicht an die Kunden weiter geben. Insgesamt seien die Kunden der Sparkasse mit einer Summe von vier Millionen Euro im Negativzins nicht belastet worden. Der Zustand fordere aber von der Sparkasse, jeden Stein umzudrehen, man müsse künftig noch einmal über die Preis nachdenken. Im Bereich der gewerblichen Giro-Konten solle das zunächst geschehen.
Auszahlung von Prämiensparverträgen
Einen anderen Umgang mit den Prämiensparverträgen hält die Sparkasse auch für unverzichtbar. Da inzwischen auch juristisch geklärt sei, dass diese einstgeschlossenen Verträge endlich seien, werde man diejenigen Prämiensparverträge auszahlen, die das vereinbarte Sparziel erreicht haben. Rund 1.000 Kunden, deren Verträge einen Sparbestand von rund 20 Millionen Euro haben, kommen demnach in Frage. Das angesparte Geld könne zwar auf dem Konto bleiben, Kunden erhalten aber nicht mehr den Prämienzins dafür. Nach und nach werde die Sparkasse so alle geschlossenen Sparverträge mit einbeziehen.
Nähe zum Kunden
Michael Sittig beschrieb, dass die für die Sparkasse so wichtige Nähe zum Kunden neu definiert werden müsse: Es komme darauf an zu klären, was für die Kunden wichtig sei. Dazu müsse man die Vorlieben der Kunden in Erfahrung bringen. Nähe könne es auch die Internetfiliale und die Erreichbarkeit über die Servicehotline der Sparkasse geben. Den Menschen nahe gekommen ist die Sparkasse auch mit den Möglichkeiten der 2012 geründeten Sparkassenstiftung. Die, so Sittig, habe derzeit ein Kapital von zehn Millionen Euro erreicht. „Im Jahre 2019 sind darauf 60 Maßnahmen mit einem Volumen von 286.000 Euro gefördert worden“, so Sparkassenvorstand Sittig. Vor allem in den Bereichen Soziales und Kultur sei die Sparkasse aktiv geworden. Spenden und Sponsoring in der Region hat 2019 auch eine Gesamtsumme von 1,1 Millionen Euro erreicht.
Spenden und Sponsoring von 1,1 Millionen Euro
Die Zukunft ist bei der Sparkasse auch weiter digital. „Digitale Anwendungen laufen bei uns schon länger, und sie werden jedes Jahr stärker nachgefragt“, sagt Jürgen Schwanitz. So habe es 2019 drei Millionen Besucher in der Internetfiliale gegeben, die Sparkassen-App werden derzeit von 12.000 aktiven Nutzern bedient. Längst schon bekomme die Sparkasse durch ihr Online-Engagement auch Anfragen außerhalb des eigenen Geschäftsgebietes, die aber natürlich auch berücksichtigt würden. „Wir können beides – digital und persönlich“, betonten die Vorstände. Und Regionalität sei zudem auch digital möglich.
Regionalität auch digital möglich
Die digitalen Prozesse machen es nach Angaben der Sparkasse zudem möglich, Mitarbeiter in anderen Bereichen einzusetzen. „Mitarbeiter sind unser wichtigstes Instrument“, bekräftigt Ernst-Michael Sittig. Frei werdende Kapazitäten kämen der persönlichen Beratung von Kunden zugute. Auszubildenden im Bankgeschäft – aktuell sind es 13 bei insgesamt 207 Beschäftigten – biete man im Unternehmen verschieden Ausbildungswege. Neben der klassischen Bankausbildung seien duales Studium oder die Ausbildung zu Versicherungskaufleuten möglich. „Wir wollen ein attraktiver Arbeitgeber sein“, so Sittig, Gesundheitsmanagement spiele deshalb auch eine wichtige Rolle. Sportangebote sowie die Bereitstellung von Wasser und Obst seien Bausteine daraus.
Hausaufgaben alleine lösen
Eine Fusion gehöre bei der Sparkasse gerade nicht zu den aktuellste Themen, so Sittig. Aber die Diskussion werde man bestimmt im Jahr 2021 erneut führen. Bis dahin bestehe die Verpflichtung, die anfallenden Hausaufgaben alleine zu lösen. Das erledige die Sparkasse auch weiterhin mit 18 Geschäftsstellen, von denen fünf halbtags mit Personen besetzt sind.