Hachen. Auch in Hachen werden weitere Unterbringungsmöglichkeiten für Menschen auf der Flucht gesucht. Zur Bürgerversammlung und zum Austausch von Informationen über das Thema „Menschen auf der Flucht“ trafen sich am Dienstag abend rund 80 Hachener im Pfarrheim. Stephan Urny, Melanie Fricke und Stefan Görlich von der Stadtverwaltung und Thomas Wiethoff vom Flüchtlingsnetzwerk Sundern sowie Ortsvorsteherin Claudia Hachenei stellten sich den Fragen der zahlreichen Besucher.
Dezentrale Unterbringung angestrebt
Stephan Urny informierte darüber, dass 2015 bereits 564 Menschen in Sundern angekommen sind und hier Zuflucht suchen. In Hachen sind zurzeit 68 Flüchtlinge untergebracht. „Erfreulicherweise“, so Stephan Urny, „konnten Familien mit insgesamt 40 Familienmitgliedern in privaten und zwölf in städtische Wohnungen dezentral untergebracht werden.“ Zudem hätten im Augenblick 16 Flüchtlinge in der Sammelunterkunft an der Hochstraße eine Bleibe gefunden. Darüber hinaus gebe es zur Zeit Gespräche mit dem Eigentümer Hachener Str. 149 – ehemals Haus Richter – über die eventuelle Nutzung dieser Immobilie. „Von der Stadt steht die Überlegung an, hier kleinere Wohneinheiten, und eine Wohngruppe für junge Flüchtlinge – mit ständiger Betreuung – einzurichten“, so Stephan Urny. „Die Realisierung ist allerdings abschließend noch nicht geklärt.“
Positive Erfahrung in Enkhausen
Enkhausens Ortsvorsteher Gerhard Hafner informierte engagiert und offen über die überwiegend positiven Erfahrungen, die die Enkhauser seit der Ankunft der ersten Flüchtlinge vor etwa acht Wochen gewonnen haben. „Offener Umgang mit der neuen Situation, schnelle Kontaktaufnahme und Einbindung in die örtlichen Vereine und Strukturen,“ so Gerhard Hafner, „sind die beste Möglichkeit eine schnelle und gute Integration zu gewährleisten.“
Spontane Bereitschaft zur Hilfe erklärt
Spontan erklärten sich viele Teilnehmer bereit Hilfestellung und Unterstützung zu den vielfältigen Aufgaben anzubieten und organisieren. Die Helfer und Unterstützer treffen sich daher am Montag, 21. Dezember um 19 Uhr wieder im Pfarrheim, um die Möglichkeiten der Hilfe durch Aufbau sozialer Kontakte, Familienpatenschaften, Deutschunterricht, Fahrdienste und Hilfe bei Behördengängen zu organisieren und zu planen.
Erneuter Appell an private Vermieter
Zum Abschluss machte Stephan Urny noch einmal deutlich, dass die Kapazitäten der Stadt langsam erschöpft sind und appellierte noch einmal an die Bereitschaft leerstehenden privaten Wohnraum und auch leerstehende Gewerbeflächen der Stadt zur Anmietung anzubieten.
Klaus Plümper