Neheim. Die niedrigste Arbeitslosigkeit seit 1992, weniger ältere Arbeitslose, der höchste Stellenbestand der vergangenen Jahre – Oliver Schmale, Leiter der Agentur für Arbeit Meschede-Soest, zeigt sich bei der Halbjahrespressekonferenz am Montag in Neheim zufrieden mit der Entwicklung am Arbeitsmarkt im HSK. „Wir sehen im Hochsauerlandkreis einen sehr soliden Arbeitsmarkt, der auch neuen Herausforderungen wie der gestiegenen Zahl an Arbeitslosen mit ausländischer Staatsangehörigkeit gewachsen ist“, so Schmale. Und am Ausbildungsmarkt ist die absehbare Kehrtwende zugunsten der Bewerber eingetreten und wird sich in den Folgejahren fortsetzen.
Geringste Juni-Arbeitslosigkeit seit 24 Jahren
Wie gut der Arbeitsmarkt im HSK trotz der Herausforderungen des Jahres 2016 aufgestellt ist, zeigt auch der Blick auf die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung und die bei den Agenturen für Arbeit im Hochsauerlandkreis gemeldete Arbeitskräftenachfrage der Betriebe und Verwaltungen.
Erstmals lag die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in einem Dezember – die Daten der Beschäftigtenstatistik liegen zeitverzögert vor – mit 100.440 Personen über der 100.000er Marke.
Der Bestand an offenen Stellen lag im Juni bei 1780. Im Vergleich zum Vorjahr ist das eine Steigerung um 262 Stellen oder 17,3 Prozent und damit der höchste Stellenbestand der vergangenen Jahre in einem Juni. Besonders der Handel, das Gastgewerbe und das Gesundheits- und Sozialwesen waren auf Wachstumskurs. Sie meldeten deutlich mehr Stellen als im Vorjahr (Handel +29,6 Prozent, Gastgewerbe +28,7 Prozent, Gesundheits- und Sozialwesen +11,7 Prozent.)
Weniger ältere und mehr jüngere Arbeitslose
Bei den Älteren sank die Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich nun bereits zum zweiten Mal. 2204 Arbeitslose über 50 Jahre waren im Juni 2016 bei den Agenturen für Arbeit im HSK gemeldet, 132 weniger als im Vorjahr. „Vor dem Hintergrund des gestiegenen Fachkräftebedarfs sind ältere Arbeitnehmer ein wertvolles Kapital“, so Schmale. „Erfahrung und Zuverlässigkeit sind nur zwei Schlüsselqualifikationen, die Unternehmen an ihnen schätzen.“ Nicht alle Personengruppen profitierten vom Rückgang der Arbeitslosigkeit im Hochsauerlandkreis. 740 Jüngere unter 25 Jahren waren bei den Agenturen für Arbeit und Jobcentern im Hochsauerlandkreis registriert, das waren 45 Jüngere bzw. 6,5 Prozent mehr als im Juni 2015. Die Arbeitslosenquote bei den unter 25-Jährigen bleibt mit 4,3 Prozent weiterhin auf einem niedrigen Niveau.
Mehr Stellen als Bewerber auf Ausbildungsmarkt
Die demografische Entwicklung ist im Hochsauerlandkreis auch am Ausbildungsmarkt deutlich zu spüren. Während es in den vergangenen Jahren immer weniger Ausbildungsstellen als Bewerber gab, drehte sich die Situation im aktuellen Berichtsjahr zu Gunsten der Jugendlichen. Insgesamt meldeten sich seit Oktober des vergangenen Jahres 2074 Bewerber auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle bei den Agenturen für Arbeit im HSK, andererseits gibt es 2114 registrierte Ausbildungsstellen. Somit entfallen auf 50 suchende Jugendliche 51 gemeldete Ausbildungsstellen. „Die demografische Entwicklung wird den Trend der sinkenden Bewerberzahlen auch in den Folgejahren verstärken. Wir raten Arbeitgebern, sich frühzeitig um geeignete Jugendliche zu bemühen und auch Schwächeren eine Chance zu geben“, so Schmale. Aktuell suchten im Juni noch 701 Mädchen und Jungen die passende Ausbildungsstelle, 767 Ausbildungsstellen waren noch unbesetzt.











