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Arbeitsmarkt im HSK verkraftet bisher auch Flüchtlinge

Neheim. Die nied­rigs­te Arbeits­lo­sig­keit seit 1992, weni­ger älte­re Arbeits­lo­se, der höchs­te Stel­len­be­stand der ver­gan­ge­nen Jah­re – Oli­ver Schma­le, Lei­ter der Agen­tur für Arbeit Mesche­de-Soest, zeigt sich bei der Halb­jah­res­pres­se­kon­fe­renz am Mon­tag in Neheim zufrie­den mit der Ent­wick­lung am Arbeits­markt im HSK. „Wir sehen im Hoch­sauer­land­kreis einen sehr soli­den Arbeits­markt, der auch neu­en Her­aus­for­de­run­gen wie der gestie­ge­nen Zahl an Arbeits­lo­sen mit aus­län­di­scher Staats­an­ge­hö­rig­keit gewach­sen ist“, so Schma­le. Und am Aus­bil­dungs­markt ist die abseh­ba­re Kehrt­wen­de zuguns­ten der Bewer­ber ein­ge­tre­ten und wird sich in den Fol­ge­jah­ren fortsetzen.

Geringste Juni-Arbeitslosigkeit seit 24 Jahren

Oliver Schmale wird neuer Chef der Agentur für Arbeit Meschede-Soest (Foto: Arbeitsagentur)
Oli­ver Schma­le  (Foto: Arbeitsagentur)

Die Arbeits­lo­sig­keit im Juni sank auf 6740 Betrof­fe­ne, der nied­rigs­te Stand des Jah­res 2016. In einem Juni gab es zuletzt vor 24 Jah­ren, im Jahr 1992, weni­ger Arbeits­lo­se. Damals waren 5123 Per­so­nen arbeits­los gemel­det. Die Arbeits­lo­sen­quo­te lag aktu­ell bei 4,6 Pro­zent und war damit die nied­rigs­te des Jah­res 2016.

Höchste Zahl ausländischer Arbeitsloser seit zehn Jahren

Im Ver­gleich zu den ver­gan­ge­nen Jah­ren regis­trier­ten die Arbeits­agen­tu­ren und Job­cen­ter im Hoch­sauer­land­kreis mit 1627 Arbeits­lo­sen mit aus­län­di­scher Staats­an­ge­hö­rig­keit einen Höchst­stand seit 2007. Seit 1998 waren ledig­lich in den Jah­ren 2005 und 2006 mehr aus­län­di­sche Arbeits­lo­se im Hoch­sauer­land­kreis gemel­det. „Hier ste­hen wir in den Agen­tu­ren für Arbeit vor einer in ihrer Dimen­si­on neu­en Auf­ga­be“, so Schma­le. „Seit Anfang 2016 sind wir mit unse­ren dafür ein­ge­rich­te­ten Inte­gra­ti­on Points sehr gut auf­ge­stellt. Hier betreu­en und bera­ten Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter der Arbeits­agen­tu­ren ins­be­son­de­re Asyl­su­chen­de aus Län­dern mit hoher Blei­be­per­spek­ti­ve in Deutsch­land, auch in enger Zusam­men­ar­beit mit den Städ­ten. Sie neh­men früh­zei­tig Kon­takt zu Flücht­lin­gen auf und küm­mern sich um Sprach­er­werb, die Aner­ken­nung aus­län­di­scher Abschlüs­se und bes­ten­falls einen direk­ten Ein­stieg in den Beruf.“ Die meis­ten aus­län­di­schen Arbeits­lo­sen hat­ten die syri­sche Staats­an­ge­hö­rig­keit (349), gefolgt von Ita­li­en (122), dem Irak (79), Polen (68) und dem Koso­vo (64).

Anstieg bei Arbeitslosengeld I

In den bei­den Rechts­krei­sen ent­wi­ckel­te sich die Arbeits­lo­sig­keit unter­schied­lich. Im Ver­si­che­rungs­be­reich (Arbeits­lo­sen­geld I) waren im Juni ins­ge­samt 2629 Per­so­nen arbeits­los gemel­det, 135 Per­so­nen bzw. 5,4 Pro­zent mehr als im Vor­jahr. Im Bereich der Grund­si­che­rung für Arbeit­su­chen­de (Arbeits­lo­sen­geld II) waren mit 4111 Män­nern und Frau­en 253 Men­schen oder 5,8 Pro­zent weni­ger gemel­det. Grund für den Anstieg bei den Agen­tu­ren für Arbeit ist auch der Zuzug von Arbeits­lo­sen mit aus­län­di­scher Staats­an­ge­hö­rig­keit. Wäh­rend der Prü­fung des Asyl­ver­fah­rens sind Flücht­lin­ge zunächst bei den Agen­tu­ren für Arbeit und somit im Ver­si­che­rungs­be­reich gemel­det (Arbeits­lo­sen­geld I). Erst nach posi­tiv beschie­de­nem Asyl­ver­fah­ren wech­selt die Betreu­ung zu den Job­cen­tern, dem Bereich der Grund­si­che­rung für Arbeits­lo­se (Arbeits­lo­sen­geld II). Die Arbeits­lo­sig­keit aus­län­di­scher Staats­an­ge­hö­ri­ger stieg bei den Agen­tu­ren für Arbeit gegen­über dem Vor­jahr um 210 Pro­zent, bei den Job­cen­tern ledig­lich um vier Prozent.

Rekordzahl der Beschäftigten

der Integration Point (Erdgeschoss rechts) legt zentral in Neheim und unter einem Dach mit Jobcenter und Arbeitsagentur. (Foto: oe)
Der Inte­gra­ti­on Point liegt in Neheim unter einem Dach mit Job­cen­ter und Arbeits­agen­tur. (Foto: oe)

Wie gut der Arbeits­markt im HSK trotz der Her­aus­for­de­run­gen des Jah­res 2016 auf­ge­stellt ist, zeigt auch der Blick auf die sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Beschäf­ti­gung und die bei den Agen­tu­ren für Arbeit im Hoch­sauer­land­kreis gemel­de­te Arbeits­kräf­te­nach­fra­ge der Betrie­be und Verwaltungen.
Erst­mals lag die sozi­al­ver­si­che­rungs­pflich­ti­ge Beschäf­ti­gung in einem Dezem­ber – die Daten der Beschäf­tig­ten­sta­tis­tik lie­gen zeit­ver­zö­gert vor –  mit 100.440 Per­so­nen über der 100.000er Marke.
Der Bestand an offe­nen Stel­len lag im Juni bei 1780. Im Ver­gleich zum Vor­jahr ist das eine Stei­ge­rung um 262 Stel­len oder 17,3 Pro­zent und damit der höchs­te Stel­len­be­stand der ver­gan­ge­nen Jah­re in einem Juni. Beson­ders der Han­del, das Gast­ge­wer­be und das Gesund­heits- und Sozi­al­we­sen waren auf Wachs­tums­kurs. Sie mel­de­ten deut­lich mehr Stel­len als im Vor­jahr (Han­del +29,6 Pro­zent, Gast­ge­wer­be +28,7 Pro­zent, Gesund­heits- und Sozi­al­we­sen +11,7 Prozent.)

Weniger ältere und mehr jüngere Arbeitslose

Bei den Älte­ren sank die Arbeits­lo­sig­keit im Vor­jah­res­ver­gleich nun bereits zum zwei­ten Mal. 2204 Arbeits­lo­se über 50 Jah­re waren im Juni 2016 bei den Agen­tu­ren für Arbeit im HSK gemel­det, 132 weni­ger als im Vor­jahr. „Vor dem Hin­ter­grund des gestie­ge­nen Fach­kräf­te­be­darfs sind älte­re Arbeit­neh­mer ein wert­vol­les Kapi­tal“, so Schma­le. „Erfah­rung und Zuver­läs­sig­keit sind nur zwei Schlüs­sel­qua­li­fi­ka­tio­nen, die Unter­neh­men an ihnen schät­zen.“ Nicht alle Per­so­nen­grup­pen pro­fi­tier­ten vom Rück­gang der Arbeits­lo­sig­keit im Hoch­sauer­land­kreis. 740 Jün­ge­re unter 25 Jah­ren waren bei den Agen­tu­ren für Arbeit und Job­cen­tern im Hoch­sauer­land­kreis regis­triert, das waren 45 Jün­ge­re bzw. 6,5 Pro­zent mehr als im Juni 2015. Die Arbeits­lo­sen­quo­te bei den unter 25-Jäh­ri­gen bleibt mit 4,3 Pro­zent wei­ter­hin auf einem nied­ri­gen Niveau.

Mehr Stellen als Bewerber auf Ausbildungsmarkt

Die demo­gra­fi­sche Ent­wick­lung ist im Hoch­sauer­land­kreis auch am Aus­bil­dungs­markt deut­lich zu spü­ren. Wäh­rend es in den ver­gan­ge­nen Jah­ren immer weni­ger Aus­bil­dungs­stel­len als Bewer­ber gab, dreh­te sich die Situa­ti­on im aktu­el­len Berichts­jahr zu Guns­ten der Jugend­li­chen. Ins­ge­samt mel­de­ten sich seit Okto­ber des ver­gan­ge­nen Jah­res 2074 Bewer­ber auf der Suche nach einer Aus­bil­dungs­stel­le bei den Agen­tu­ren für Arbeit im HSK, ande­rer­seits gibt es 2114 regis­trier­te Aus­bil­dungs­stel­len. Somit ent­fal­len auf 50 suchen­de Jugend­li­che 51 gemel­de­te Aus­bil­dungs­stel­len. „Die demo­gra­fi­sche Ent­wick­lung wird den Trend der sin­ken­den Bewer­ber­zah­len auch in den Fol­ge­jah­ren ver­stär­ken. Wir raten Arbeit­ge­bern, sich früh­zei­tig um geeig­ne­te Jugend­li­che zu bemü­hen und auch Schwä­che­ren eine Chan­ce zu geben“, so Schma­le. Aktu­ell such­ten im Juni noch 701 Mäd­chen und Jun­gen die pas­sen­de Aus­bil­dungs­stel­le, 767 Aus­bil­dungs­stel­len waren noch unbesetzt.

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