Eine gewisse Obsession liegt auch den Arbeiten der Kölner Künstlerin Brigitte Burgmer (geb. 1946 in Bergisch Gladbach) zugrunde. Vom Wahn der Informationsgesellschaft über Robotertechnologie bis hin zum Genmais; Burgmer sammelt wissenschaftliche Erkenntnisse aus allen Bereichen der Forschung, um auf die Gefahren des menschlichen Wissensdrangs mittels der Kunst hinzuweisen.
Wozu die Menschheit in der Lage ist – sowohl wissenschaftlich als auch künstlerisch – zeigen die großformatigen Fotografien des international gefeierten Düsseldorfer Fotografen Thomas Ruff (geb. 1958 in Zell am Harmersbach). In seiner „ma.r.s.“- Serie, die auf im Internet freiverfügbares Bildmaterial aus einer NASA-Mission auf dem Mars basiert, manipuliert Ruff die ursprünglich schwarz-weißen Bilder mittels Zugabe von Farbe und durch eine Veränderung des Blickwinkels in eine Schrägansicht. Die faszinierenden Bilder lassen sich teils direkt als stellare Fotografie ansprechen, erscheinen teils aber auch völlig abstrakt.
Mit seinen offenherzigen Portraits sämtlicher lebenden Nobelpreisträger zeigt uns der in Berlin schaffende Fotograf Peter Badge (geb. 1974 in Hamburg) die positive und sogar menschliche Seite der Wissenschaft. Seine Schwarzweiß-Fotos sind zwar „offizielle“ Portraits dieser genialen Persönlichkeiten aus allen Teilen der Welt, dennoch zeigen sie weniger repräsentative Bildnisse preisgekrönter Wissenschaftler als vielmehr die wahren Menschen hinter den weltbewegenden Forschungen und Erfindungen: Menschen wie Du und ich.
Nora Schattauer und Luka Fineisen
Selbst Forscherin ist in gewisser Weise die Kölner Künstlerin Nora Schattauer (geb. 1952 in Duisburg), die seit vielen Jahren eine Art künstlerisches Experiment betreibt, indem sie malerisch-laborhaft mit chemischen Substanzen arbeitet. Experimentelle Offenheit, Interesse an Grund-Prozessen und Musterbildung sind Begriffe, die mit ihren prozesshaften Arbeiten verknüpft sind. Genauso experimentierfreudig wie Schattauer ist die über 20 Jahre jüngere Luka Fineisen (geb. 1974 in Offenburg, lebt und arbeitet in San Francisco und Köln) – und genauso geheimnisvoll sind ihre künstlerischen Zeugnisse. Für ihre teils raumfüllenden Arbeiten verwendet sie u.a. kunstfremde Materialien wie Eis, Wasserdampf, Schaum oder flüssige Kunststoffe. Die Arbeit „Organic Matter (Organische Substanz, 2010) ist eine lebendige Skulptur, ein bewegtes, sich ständig veränderndes Gebilde aus einer mysteriösen silbernen Flüssigkeit in einer Art Aquarium – die Wahrwerdung von Aljoschas Zukunftsvision?
- SELTSAME WISSENSCHAFTEN Eine Begegnung der dritten Art
- Aljoscha | Peter Badge | Brigitte Burgmer | Luka Fineisen | Thomas Ruff | Nora Schattauer | Helmut Schweizer | Peter Wüthrich
- Eine Ausstellung des Kunstvereins Sundern-Sauerland e.V. zu Gast in der Stadtgalerie Sundern
- 9. November 2014 – 4. Januar 2015
- Eröffnung: Sonntag, 9. November 2014, 14 Uhr
- Künstlergespräch: Sonntag, 7. Dezember 2014, 14 Uhr
- Öffnungszeiten: Mi. bis Fr. 16 – 19 Uhr; Sa. und So. 12 – 18 Uhr
- An den Weihnachtsfeiertagen , Silvester und Neujahr geschlossen!
- Gruppen nach Vereinbarung.
- Stadtgalerie Sundern, Lockweg 3, 59846 Sundern












Eine Antwort
Die Ausstellung ist sehr hochkarätig. Auch ist sie für Schüler der Sek. I und deren Kunst-Pädagogen sehr zu empfehlen, da sie viele Gestaltungsanregungen gibt und die Thematik der Wissenschaftskritik fächerübergreifend Gesprächsanlass gibt.