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Kunstverein Sundern bietet Begegnung der dritten Art

"Atomic Elegy" von Helmut Schweizer
„Ato­mic Elegy“ von Hel­mut Schweizer

Sun­dern. Für sei­nen vier­ten Auf­tritt als Gast in der Stadt­ga­le­rie Sun­dern prä­sen­tiert der Kunst­ver­ein Sun­dern-Sau­er­land e.V. eine außer­ge­wöhn­li­che Grup­pen­aus­stel­lung mit dem geheim­nis­vol­len und gleich­zei­tig viel­ver­spre­chen­den Titel SELT­SA­ME WIS­SEN­SCHAF­TEN. Eine Begeg­nung der drit­ten Art. Die Aus­stel­lung wird am Sonn­tag, 9. Novem­ber um 14 Uhr eröffnet.

Ziel: Schnittstellen aufzeigen

2014.11.08.Sundern.Kunstverein.logoZiel der von Gérard A. Good­row kura­tier­ten Grup­pen­schau mit Wer­ken von acht Künst­lern ver­schie­de­ner Gene­ra­tio­nen und media­ler Schwer­punk­te ist es, die viel­fäl­ti­gen Schnitt­stel­len zwi­schen aktu­el­len Ten­den­zen der inter­na­tio­na­len Gegen­warts­kunst und den Natur­wis­sen­schaf­ten von Astro­no­mie und Phy­sik über Che­mie, Bio­lo­gie und Ento­mo­lo­gie bis hin zu Gen­tech­nik, Bio­nik und der Pseu­do­wis­sen­schaft der Alche­mie auf­zu­zei­gen. Gebo­ren zwi­schen 1946 und 1974, stam­men die Künst­ler aus Deutsch­land, der Ukrai­ne sowie der Schweiz und leben heu­te im Rhein­land, Ber­lin, Bern und San Francisco.

Fragen als Plattform zur Diskussion

Spä­tes­tens seit der Auf­klä­rung im 17. Jahr­hun­dert über­neh­men die Wis­sen­schaf­ten ver­stärkt die ehe­ma­li­ge Rol­le der Reli­gi­on bei der Suche nach Ant­wor­ten auf die gro­ßen Fra­gen der Mensch­heit. Dabei spie­len auch die bil­den­den Küns­te eine her­aus­ra­gen­de Rol­le. Im neu­en Mill­en­ni­um neh­men immer mehr Künst­ler die Posi­ti­on des „Teu­fels Advo­kat“ ein und stel­len die Ethik und den wah­ren Nut­zen der Wis­sen­schaf­ten ver­mehrt in Fra­ge. Ande­re Künst­ler hin­ge­gen grei­fen auf die Magie der Alche­mie zurück oder suchen eine geis­ti­ge Ver­bin­dung zwi­schen Wis­sen­schaft und Ästhe­tik. Die Aus­stel­lung ver­sucht weni­ger Ant­wor­ten zu die­sen Phä­no­me­nen zu lie­fern als viel­mehr Fra­gen auf­zu­wer­fen und als Platt­form für wei­ter­ge­hen­de Dis­kus­sio­nen zu dienen.

Aljoscha, Helmut Schweizer und Peter Wütherich

Schmetterlinge von Peter Wütherich
Schmet­ter­lin­ge von Peter Wütherich

In den Arbei­ten des 1974 in Glukhov/Ukraine gebo­re­nen und heu­te in Düs­sel­dorf ansäs­si­gen Künst­lers Aljoscha fin­det man eine mehr­deu­ti­ge Aus­sa­ge zur Glaub­wür­dig­keit der ethi­schen Hal­tung der heu­ti­gen Wis­sen­schaft. Dabei wird die Rol­le des Künst­lers mit der eines (ver­rück­ten) Wis­sen­schaft­lers ver­gli­chen, denn laut Aljoscha wer­den Künst­ler zukünf­tig sogar leben­de Kunst­wer­ke erschaffen. 
Eine ähn­lich mah­nen­de Hal­tung nimmt auch der eben­falls in Düs­sel­dorf leben­de Künst­ler Hel­mut Schwei­zer (geb. 1946 in Stutt­gart) ein. Mit sei­ner Instal­la­ti­on „Ato­mic Elegy“ (Ato­ma­re Ele­gie, 2013) nimmt er Bezug auf die Gefah­ren der Kern­tech­nik sowie auf die Art und Wei­se, wie die heu­ti­ge Gesell­schaft mit ihr umgeht. Die Instal­la­ti­on erin­nert an die Werk­stät­te eines außer Kon­trol­le gera­te­nen Wis­sen­schaft­lers. Das Labor des berühmt-berüch­tig­ten Dr. Fran­ken­stein wird unaus­weich­lich ins Gedächt­nis gerufen. 
Weit­aus spie­le­ri­scher ist das Werk des Schwei­zer Objekt­künst­lers Peter Wüth­rich (geb. 1962 in Bern). Seit über 20 Jah­ren beschäf­tigt sich der Künst­ler mit dem Medi­um des Buches, denn laut Wüth­rich ist das Buch ein „Medi­um, um geis­ti­gen Inhalt zu trans­por­tie­ren und zu spei­chern“. In sei­nem „Bureau de Pro­fes­seur“ (2013) prä­sen­tiert er das Arbeits­zim­mer eines eben­so fik­ti­ven wie obses­si­ven „Buchschmetterling“-Sammlers.

Brigitte Burgmer, Thomas Ruff und Peter Badge

"Steven Chu" vonPpeter Badge
„Ste­ven Chu“ von Peter Badge

Eine gewis­se Obses­si­on liegt auch den Arbei­ten der Köl­ner Künst­le­rin Bri­git­te Burg­mer (geb. 1946 in Ber­gisch Glad­bach) zugrun­de. Vom Wahn der Infor­ma­ti­ons­ge­sell­schaft über Robo­ter­tech­no­lo­gie bis hin zum Gen­mais; Burg­mer sam­melt wis­sen­schaft­li­che Erkennt­nis­se aus allen Berei­chen der For­schung, um auf die Gefah­ren des mensch­li­chen Wis­sens­drangs mit­tels der Kunst hinzuweisen.
Wozu die Mensch­heit in der Lage ist – sowohl wis­sen­schaft­lich als auch künst­le­risch – zei­gen die groß­for­ma­ti­gen Foto­gra­fien des inter­na­tio­nal gefei­er­ten Düs­sel­dor­fer Foto­gra­fen Tho­mas Ruff (geb. 1958 in Zell am Har­mers­bach). In sei­ner „ma.r.s.“- Serie, die auf im Inter­net frei­ver­füg­ba­res Bild­ma­te­ri­al aus einer NASA-Mis­si­on auf dem Mars basiert, mani­pu­liert Ruff die ursprüng­lich schwarz-wei­ßen Bil­der mit­tels Zuga­be von Far­be und durch eine Ver­än­de­rung des Blick­win­kels in eine Schräg­an­sicht. Die fas­zi­nie­ren­den Bil­der las­sen sich teils direkt als stel­la­re Foto­gra­fie anspre­chen, erschei­nen teils aber auch völ­lig abstrakt.
Mit sei­nen offen­her­zi­gen Por­traits sämt­li­cher leben­den Nobel­preis­trä­ger zeigt uns der in Ber­lin schaf­fen­de Foto­graf Peter Badge (geb. 1974 in Ham­burg) die posi­ti­ve und sogar mensch­li­che Sei­te der Wis­sen­schaft. Sei­ne Schwarz­weiß-Fotos sind zwar „offi­zi­el­le“ Por­traits die­ser genia­len Per­sön­lich­kei­ten aus allen Tei­len der Welt, den­noch zei­gen sie weni­ger reprä­sen­ta­ti­ve Bild­nis­se preis­ge­krön­ter Wis­sen­schaft­ler als viel­mehr die wah­ren Men­schen hin­ter den welt­be­we­gen­den For­schun­gen und Erfin­dun­gen: Men­schen wie Du und ich.
 

Nora Schattauer und Luka Fineisen

Selbst For­sche­rin ist in gewis­ser Wei­se die Köl­ner Künst­le­rin Nora Schatt­au­er (geb. 1952 in Duis­burg), die seit vie­len Jah­ren eine Art künst­le­ri­sches Expe­ri­ment betreibt, indem sie male­risch-labor­haft mit che­mi­schen Sub­stan­zen arbei­tet. Expe­ri­men­tel­le Offen­heit, Inter­es­se an Grund-Pro­zes­sen und Mus­ter­bil­dung sind Begrif­fe, die mit ihren pro­zess­haf­ten Arbei­ten ver­knüpft sind. Genau­so expe­ri­men­tier­freu­dig wie Schatt­au­er ist die über 20 Jah­re jün­ge­re Luka Fin­ei­sen (geb. 1974 in Offen­burg, lebt und arbei­tet in San Fran­cis­co und Köln) – und genau­so geheim­nis­voll sind ihre künst­le­ri­schen Zeug­nis­se. Für ihre teils raum­fül­len­den Arbei­ten ver­wen­det sie u.a. kunst­frem­de Mate­ria­li­en wie Eis, Was­ser­dampf, Schaum oder flüs­si­ge Kunst­stof­fe. Die Arbeit „Orga­nic Mat­ter (Orga­ni­sche Sub­stanz, 2010) ist eine leben­di­ge Skulp­tur, ein beweg­tes, sich stän­dig ver­än­dern­des Gebil­de aus einer mys­te­riö­sen sil­ber­nen Flüs­sig­keit in einer Art Aqua­ri­um – die Wahr­wer­dung von Aljoschas Zukunftsvision?

  • SELT­SA­ME WIS­SEN­SCHAF­TEN Eine Begeg­nung der drit­ten Art
  • Aljoscha | Peter Badge | Bri­git­te Burg­mer | Luka Fin­ei­sen | Tho­mas Ruff | Nora Schatt­au­er | Hel­mut Schwei­zer | Peter Wüthrich
  • Eine Aus­stel­lung des Kunst­ver­eins Sun­dern-Sau­er­land e.V. zu Gast in der Stadt­ga­le­rie Sundern
  • 9. Novem­ber 2014 – 4. Janu­ar 2015
  • Eröff­nung: Sonn­tag, 9. Novem­ber 2014, 14 Uhr
  • Künst­ler­ge­spräch: Sonn­tag, 7. Dezem­ber 2014, 14 Uhr
  • Öff­nungs­zei­ten: Mi. bis Fr. 16 – 19 Uhr; Sa. und So. 12 – 18 Uhr
  • An den Weih­nachts­fei­er­ta­gen , Sil­ves­ter und Neu­jahr geschlossen!
  • Grup­pen nach Vereinbarung.
  • Stadt­ga­le­rie Sun­dern, Lock­weg 3, 59846 Sundern

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Eine Antwort

  1. Die Aus­stel­lung ist sehr hoch­ka­rä­tig. Auch ist sie für Schü­ler der Sek. I und deren Kunst-Päd­ago­gen sehr zu emp­feh­len, da sie vie­le Gestal­tungs­an­re­gun­gen gibt und die The­ma­tik der Wis­sen­schafts­kri­tik fächer­über­grei­fend Gesprächs­an­lass gibt.

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