Ehrung für in Auschwitz ermordeten Hüstener Schüler
Als neue Namensgeber für die beiden Straßen schlägt der Bürgermeister Dr. Rudolf Gunst (1883–1963), einen von den Nazis verfolgten Amtmann bzw. Amtsbürgermeister des Amtes Hüsten, sowie Werner Grünewald (1931–1943), den letzten jüdischen Schüler der Ruhrschule, der in Auschwitz ermordet wurde, vor. Hinsichtlich der Ehrung von Dr. Rudolf Gunst werde, so Vogel, ein Vorschlag der Ratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen augegriffen, den er „inhaltlich voll unterstütze“. Mit Werner Grünewald würde erstmals ein Kind aus Hüsten geehrt. Über das kurze Leben des jüdischen Schülers, der von der Ruhrschule verdrängt und 1943 ermordet wurde, sei im Jahr 2001 von Schülerinnen und Schülern der Ruhrschule mit ihrem Schulleiter Reiner Ahlborn eine beeindruckende Dokumentation erarbeitet worden.
„Immaterieller Gewinn“ für 158 Anlieger
Der Bürgermeister sieht auch, „dass die Umbenennung einer Straße Unbill mit sich bringen kann, dass Aufwand entsteht und dass dieser Aufwand ärgerlich sein kann. Denn die 158 Anwohner der genannten Straßen haben sich den Straßennamen nicht ausgesucht.“ Auf der anderen Seite stehe aber auch der immaterielle Gewinn, in einer Straße zu wohnen, deren Namensgeber auch die Ehre verdiene. Er betont, dass Stadt und Kreis grundsätzlich keine Gebühren für die Aktualisierung des Personalausweises oder des Kraftfahrzeugscheins bzw. ‑briefs erheben werden. Zudem würden von städtischer Seite nachrichtlich wichtige externe Institutionen über die Umbenennung informiert. Hierzu gehören insbesondere die Telekom, Post, RWE, Finanzamt Arnsberg, Hochsauerlandkreis (Katasteramt, Kreispolizeibehörde, Rettungsleitstelle).








