Sundern. Es hat schon eine Weile gedauert mit der ersten Mountainbikeroute in Sundern. Beim Aufräumen habe er einen Ordner aus dem Jahr 2005 gefunden über einen ersten nicht vollendeten Versuch, berichtet Jeroen Tepas, Geschäftsleiter des Sunderner Stadtmarketing. 2011 startete dann der zweite Versuch, der auch nicht ganz ohne Mühen verlief, jetzt aber von Erfolg gekrönt ist. Der SKS-Bike-Trail ist auf einer Länge von 46 Kilometern befahrbar und ausgeschildert. Eine anspruchsvolle Tour quer durchs Stadtgebiet, die beim Stadtmarketingbüro beginnt und stolze 1347 Meter Höhenunterschied aufweist.
Als Familientour mit Kindern nicht geeignet
„Ein hochattraktives Angebot, das sich auch vor Trails in den Alpen nicht zu verstecken braucht. Dazu ideal gelegen im Zentrum des Geschehens, in dem Bundesland mit den meisten Radsportvereinen,“ sagt Daniel Wegerich von der Sauerland-Radwelt und lobt die naturnahen Wege, die naturnahen Untergründe und als Salz in der Suppe die drei Trails, die auf schmalen Pfaden drei technisch besonders anspruchsvolle Strecken bieten. Auch wenn die drei Trails im Raum Wildewiese von weniger anspruchsvollen Mountainbikern auf breiteren und weniger steilen Forstwegen umfahren werden können, ist der SKS-Bike-Trail nicht geeignet für eine Familientour. „Mit Kindern funktioniert das nicht,“ stellt Daniel Wegerich klar und verweist auf die Einstufung als „schwere Strecke“. Sportliche Fahrer können die Strecke in drei bis vier Stunden schaffen, doch Genussfahrern werden sechs bis sieben Stunden empfohlen einschließlich mindestens einer Einkehr, zu der in Endorferhütte, Wildewiese und Stockum direkt an der Strecke gute Gelegenheit ist. An diesen Orten können ermüdete Fahrer auch aus dem Trail aussteigen und auf normalen Straßen schnell und leicht zum Ausgangspunkt zurückkehren.
Beliebte Wander- und Reitwege und ökologisch sensible Bereich ausgeklammert
An der Streckenführung hat Walter Papenheim von der Stadt Sundern, selbst ein begeisterter Mountainbikefahrer, noch bis zum Schluss gefeilt, so dass die beiden Übersichtstafeln am Stadtmarketingbüro und in Wildewiese sowie der Flyer zur Eröffnung des Trails noch in der Herstellung sind. „Es geht nur miteinander und nicht gegeneinander!“ war das Credo von Walter Papenheim bei der Streckenauswahl und am Ende seien deshalb auch einige durchaus reizvolle Passagen draußen vor geblieben. Das gilt für beliebte Wander- und Reitstrecken ebenso wie für forst- und landwirtschaftlich stark genutzte Flächen oder ökologisch besonders sensible Bereiche. Während die drei speziellen Trails alle im Stadtwald angelegt wurden, verläuft ein Teil des gesamten Rundkurses über privaten Boden, wo die Ausschilderung eines Radwegs eine Duldung des Eigentümers erfordert. Hier dankt Papenheim im Namen der Mountainbiker allen, die mitgemacht haben. Papenheim stellt aber auch klar, dass auch für die neue Mountainbikestrecke die alte Regel „Betreten des Waldes auf eigene Gefahr“ gilt. Denn wer ein Naturerlebnis haben wolle, müsse auch die Naturgefahren erwarten und dürfe sich nicht über einen quer liegenden Baum oder herabgefallenen Ast beschweren. Mit den Mitgliedern des Radsportvereins RSV Sundern ist vereinbart, dass diese die Strecke zweimal im Jahr kontrollieren, einmal im belaubten, einmal im unbelaubten Zustand. Alle Nutzer sind aufgefordert, ihre Bewertung über den SKS-Mountainbike-Trail im Internet abzugeben – und können dabei auch auf aktuelle Mängel oder Beeinträchtigungen hinweisen, denen dann nachgegangen wird.
„Bergfest“ in Wildewiese – SKS engagiert sich für Radsport und Region
Die Strecke, die durchgehend mit dem gelben Quadrat mit der „46“ und dem Logo der Bike-Arena Sauerland ausgeschildert ist, führt vom Rathausplatz zunächst auf einem Zubringer durch die Settmecke und dann auf einem Rundkurs über Seidfeld, Bönkhausen und Endorferhütte bis hinauf nach Wildewiese, wo Bergfest gefeiert werden kann. Mit rund 600 Metern ist hier der höchste Punkt der Tour erreicht und es ist auch die Hälfte der Strecke geschafft. Anschließend geht es bergab nach Dörnholthausen und Stockum und zum Sendemasten hoch oben Auf’m Stück über dem Sorpesee. Die Strecke ist gespickt mit rasanten Downhills und knackigen Anstiegen. Wem die Luft ausgeht, der hat mehrfach die Gelegenheit, an der Strecke einzukehren. Und wenn dem Rad die Luft ausgehen sollte, hilft ein Rennkompressor, den SKS am Gasthof Steinberg in Wildewiese zur Verfügung gestellt hat. Michael Beste, Geschäftsführender Gesellschafter von SKS Germany und Gastgeber der Pressekonferenz in der „Orange World“ von SKS, findet den Mountainbike-Trail eine tolle Sache, die man nicht ohne Stolz vorstelle. Weil SKS dem Radfahren und der Region zugeneigt sei, habe man sich gerne engagiert und geholfen, das Projekt voranzutreiben. Denn, so Beste weiter, das Fahrrad liege im Trend, der nicht zu stoppen sei. Er habe in den letzten Jahren schon oft gedacht, es gehe nicht mehr weiter nach oben, und dann sei noch ein neuer Schub gekommen.
Anspruchsvolle Trails auf legalem Weg
Auf diesen Schub für Sundern setzt auch das Stadtmarketing. Wenn im nächsten Jahr auch noch die Auszeichnung der Tourenradwege im Rahmen des Regionale-Projekts „Südwestfälisches Radwegenetz“ komme, sei Sundern radtouristisch auf aktuellstem Stand und habe viel geschafft in den letzten drei Jahren, sagt Jeroen Tepas, der auch nochmals die Bedeutung des neuen SKS-Bike-Trails für die Besucherlenkung unterstreicht. Der Mountainbiker könne nun auf legalem Wege anspruchsvolle Trails erleben, ohne in Konflikte mit anderen Waldnutzern zu geraten. Alle Waldnutzer fordert er gleichwohl auf, den Wald nicht nur als schöne Kulisse für ihr Freizeitvergnügen zu sehen, sondern immer auch Rücksicht zu nehmen auf den Lebensraum von Pflanzen und Tieren und den Arbeitsplatz der Waldarbeiter.
Mehr Infos zum SKS-Bike-Trail gibt es im Stadtmarketing-Büro, in Kürze mit einem Flyer und schon jetzt im Internet unter www.sorpesee.de