Arnsberg. Mit der Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral von Heinrich Böll verabschiedeten die beiden Klassenlehrer Roland Piontek und Katharina Civis zusammen mit Schulleiter Werner Roland die diesjährigen Abiturientinnen und Abiturienten des Berufskollegs am Eichholz. Neben der erworbenen Eintrittskarte in die Welt von Studium und Beruf gab das Lehrerteam den Abgängern mit, bei aller bevorstehender Arbeit auch an das eigene Lebensglück zu denken und in der schnelllebigen Zeit die Muße für persönliche Entwicklung aber auch Freundschaften und Familie im Blick zu behalten. Zur Verdeutlichung spielte das Klassenlehrerteam die wenige Zeilen umfassenden Geschichte aus dem Jahre 1963 in einem Rollenspiel nach. In dieser geht es um einen Touristen, der einen Fischer kennenlernt und im Gespräch mit ihm begreift, dass man auch ohne große Karriere glücklich sein kann.
Auf die richtige Reife kommt es an
Das Wort „Glück“ bedeutete im mittelniederdeutschen die Art, wie etwas endet beziehungsweise gut ausgeht. „Den günstige Ausgang zum Abitur wird sicher keiner bestreiten“, so Piontek. Viel wichtiger als der gute Ausgang einer Sache, wie dem erfolgreich bestandenen Abitur, sei es allerdings, die richtige Lebensperspektive zu finden. Und dafür seien vor allem immaterielle Dinge wie Beziehungen, aber auch Gesundheit und sinnvolle Arbeit wichtig. „In Bezug auf die eigene Karriere ist sicherlich ein Kompromiss aus der vom Müßiggang getriebenen Haltung des Fischers und der hektischen Einstellung des Touristen von Nöten“, fügte Klassenlehrerin Civis hinzu. Sie würdigte damit das Engagement der Schüler über den Unterricht hinaus. So habe ein Großteil der Gruppe am Projekt „Schule ohne Rassismus“ mitgewirkt. Unter Leitung von Schulseelsorger Piontek haben die Schülerinnen und Schüler für das Aktionsprogramm geworben und die nötigen Unterschriften gesammelt, die zur Auszeichnung „Schule ohne Rassismus“ nötig gewesen sind. Im letzten Jahr wurde diese Auszeichnung schließlich von der Bundeskoordination der Initiative Schulen mit Courage überreicht, was somit auch ein Verdienst der Jahrgangsstufe sei. Beim August-Macke-Wettbewerb waren die Abiturienten ebenfalls erfolgreich mit einem Gemeinschaftsprojekt, das schließlich mit dem 2. Preis prämiert wurde und nun im Treppenhaus der Schule zu betrachten ist. Auch am Comenius-Projekt der Schule oder bei der Vorbereitung von Abschlussgottesdienst haben sich Schüler der Jahrgangsstufe beteiligt. All das seien wertvolle Aktionen, die die Absolventen reifen ließen und letztlich ähnlich wertvoll seien wie das Abschlusszeugnis selbst.
Das Abitur bestanden haben:
Sebastian Breuhahn, Darleen Eckel, Jahn-Maximilian Franz, Lena Giacalone, Carolin Haake, Christoph Kleine, Maurice Körner, Pascal Nebel, Hendrik Neuhaus, Marcy Nobrega, Linda Pecko, Kim Schröder, Ann-Marie Starck, Joanna Thiel, Teresa Franziska Upadek, Louisa Wagner, Larissa Baumann, Mario-André Berg, Vivien Berg, Rebecca Bojcum, Ardita Bozhlani, Katharina Brakel, Tabea Fabera, Jana Freund, Sarah Gefrerer, Julia Gieswein, Cecil Josefin Masermann, Abeena Rasu, Jana Sauer und Vanessa Zimmer