Sundern. Die Sunderner SPD fordert, jetzt in Sundern einen Neuanfang zu wagen. Als neuen Bürgermeister will sie eine Persönlichkeit, die ausgleicht und Visionen entwickelt, wobei das Parteibuch nicht das wichtigste Kriterium sein soll.
Sarikaya: „CDU gesteht sich schwerwiegende Fehler ein“
„Die Entscheidung des CDU-Stadtverbandes Sunderns, einen personellen Neuanfang zu starten, wird von der SPD in Sundern grundsätzlich begrüßt,“ heißt es in einer Pressemitteilung der Sozialdemokraten von Samstag, in der sie auch darauf hinweisen, das sie selbst in der Vergangenheit immer wieder gefordert hätten, dass Bürgermeister Detlef Lins bis zur Aufklärung der von der Staatsanwaltschaft gegen ihn erhobenen Vorwürfe sein Amt ruhen lassen sollte. „Trotz alledem hätte ich mir ein bisschen mehr Fingerspitzengefühl gewünscht“, betont der Vorsitzende der Sunderner SPD Serhat Sarikaya. „Immerhin lag von Herrn Lins ein Angebot vor. Die Zeit für einen gesichtswahrenden Rückzug hätte man Herrn Lins jetzt auch noch geben können und müssen. Dass BM Lins von seiner eigenen Partei fallen gelassen wird, zeigt, dass die CDU uneins in der politischen Arbeit ist und sich eingesteht, schwerwiegende Fehler begangen zu haben.“
Stechele: „Strategische Projekte liegen auf Eis“
„Bekanntlich konnte sich die SPD im vergangenen Jahr mit einem Antrag im Rat, den Bürgermeister zu beurlauben, nicht durchsetzen. Als Folge davon ist ein anhaltendes Führungsvakuum in Sundern spürbar“, sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende Michael Stechele. „Wichtige strategische Projekte liegen mehr oder weniger auf Eis.“, fährt er fort und nennt Beispiele: Der Antrag der SPD zur umfassenden Reform der Wirtschaftsförderung werde nicht vorangetrieben. Das Projekt Innenstadtentwicklung komme nicht voran. Das Projekt Ferienpark Amecke stehe kurz vor dem Aus, womit Millionen an Investitionen in die Tourismusentwicklung in den Sand gesetzt worden seien. Die Verwaltungsreform entfalte keine Wirkung. Der städtische Haushalt sei noch nicht verabschiedet und vieles mehr.
„Dass die CDU im Rat nicht mehr die Mehrheit hat, hat sich grundsätzlich schon positiv ausgewirkt“, stellt Michael Stechele fest, der bei der Bürgermeisterwahl 2009 deutlicher zweiter Sieger geblieben war (Lins 56%, Stechele 24%). Für Sundern wäre es jetzt gut, wenn auch im Bürgermeisteramt nicht nur ein Wechsel in der Person stattfinden würde, sondern auch in der politischen Ausrichtung, so Stechele.
Sarikaya formuliert Profil für neuen Bürgermeister
„Wir brauchen eine Persönlichkeit, die es versteht, die unterschiedlichen Interessen in dieser Stadt auszugleichen, Visionen entwickelt für ein attraktives und wirtschaftlich starkes Sundern in 15 oder 20 Jahren und es versteht, die dazu erforderlichen Schritte zu beschreiben und mit den Bürgerinnen und Bürgern dieser Stadt durchsetzt“, formuliert Sarikaya ein entsprechendes Profil. „Diese Person muss diesen Weg mit den Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt gehen. Dabei ist das Parteibuch nicht das wichtigste Kriterium.“