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SGV Neheim – 125 Jahre ein starkes Stück Heimat

Wandergruppe des SGV Neheim beim Deutschen Wandertag 2014 in Bad Harzburg. (Foto: SGV)
Wan­der­grup­pe des SGV Neheim beim Deut­schen Wan­der­tag 2014 in Bad Harz­burg. (Foto: SGV)

Neheim. „125 Jah­re ein star­kes Stück Hei­mat” hat sich der SGV Neheim als Mot­to über das Jahr 2015 geschrie­ben. Als ers­te Abtei­lung des Sau­er­län­di­schen Gebirgs­ver­eins in der Stadt Arns­berg bege­hen die Nehei­mer Wan­der­freun­de ihr Jubi­lä­um. Sie gehör­ten 1890 zu den 27 Ver­ei­nen, die sich nach einem ent­spre­chen­den Auf­ruf des König­li­chen Regie­rungs- und Forst­rats Ernst Ehm­sen in Arns­berg zu einem Sau­er­län­di­schen Tou­ris­ten­ver­ein zusam­men­schlos­sen. Die­ser, inzwi­schen um vie­le ande­re Mit­glie­der erwei­tert, beschloss ein Jahr spä­ter, auf der ers­ten Jah­res­haupt­ver­samm­lung in Hagen, die eigent­li­che Grün­dung unter dem Namen Sau­er­län­di­scher Gebirgs­ver­ein. Das hat zur Fol­ge, dass der Haupt­ver­ein ein Jahr jün­ger ist als eini­ge sei­ner Orts­ver­ei­ne und des­halb erst 2016 das 125-jäh­ri­ge Bestehen feiert.

Vermutlich sogar früher als 1890 gegründet

Der SGV Neheim ist dem­nach noch älter, da er 1890 bereits bestand. Doch dar­über lie­gen kei­ner­lei Infor­ma­tio­nen oder Doku­men­te vor. Es ist anzu­neh­men, dass die­ser Tou­ris­ten­ver­ein wie etli­che ande­re Ver­ei­ni­gun­gen die­ser Art im Zusam­men­hang mit der ver­kehrs­tech­ni­schen Erschlie­ßung unse­rer Regi­on durch die Obe­re Ruhr­tal­bahn ab 1870 ent­stan­den ist und der För­de­rung des Frem­den­ver­kehrs dien­te. Vor­sit­zen­der des Nehei­mer SGV war wäh­rend der ers­ten 15 Jah­re der Apo­the­ker Max Peif­fer, der 1889 an der Haupt­stra­ße sein Wohn­haus mit Apo­the­ke (heu­te Biber-Apo­the­ke) erbaut hat­te. Die welt­wei­ten Kri­sen der fol­gen­den Jahr­zehn­te – Krie­ge, poli­ti­sche Umwäl­zun­gen und wirt­schaft­li­che Depres­si­on – setz­ten dem Ver­ein schwer zu.

Vorsitzender blieb im Ersten Weltkrieg

Aus dem Jah­re 1908 stammt das ältes­te erhal­te­ne Doku­ment der Ver­eins­ge­schich­te, die im Stadt­ar­chiv auf­be­wahr­te Abmel­dung vom Haupt­ver­ein, ein Grund, war­um eini­ge Jah­re über das eigent­li­che Grün­dungs­da­tum des Nehei­mer SGV gestrit­ten wur­de und zu ver­schie­de­nen Zei­ten auch unter­schied­li­che Jubi­lä­en gefei­ert wur­den. Wäh­rend des Ers­ten Welt­kriegs fiel als Sol­dat der dama­li­ge Vor­sit­zen­de Dr. Hein­rich Begie­bing, Direk­tor des Real­gym­na­si­ums (heu­te Real­schu­le an der Goe­the­stra­ße). 1919 berich­te­te der Vor­sit­zen­de Lorenz Koch dem Haupt­ver­ein, dass sich zur Jah­res­haupt­ver­samm­lung außer ihm nur ein Mit­glied ein­ge­fun­den habe. Kas­sie­rer Anton Hoff mel­de­te 1926 der Haupt­ge­schäfts­stel­le, damals noch in Iser­lohn, er kön­ne die Bei­trä­ge nicht ein­trei­ben, da etwa 90 Pro­zent der Mit­glie­der arbeits­los sei­en. Ab 1933 hielt auch im SGV das Füh­rer­prin­zip schritt­wei­se Ein­zug, und in den Mit­glie­der­zah­len haben die Men­schen­op­fer zwei­er Welt­krie­ge deut­li­che Spu­ren hinterlassen.

4000 Gäste beim Gebirgsfest 1937

Immer wie­der wur­den in den ers­ten vier Jahr­zehn­ten Neu­be­le­bun­gen der Ver­eins­tä­tig­keit ange­strengt und nach tat­kräf­ti­gen Vor­sit­zen­den gesucht. Erst 1929 ging es mit dem Ver­ein wie­der auf­wärts unter der Lei­tung des Pro­ku­ris­ten Otto Bud­de, der das Amt des Vor­sit­zen­den bis 1950 aus­üb­te und gleich­zei­tig auch Vor­sit­zen­der des 1925 gegrün­de­ten Nehei­mer Hei­mat­bun­des war. Mehr als 4000 Gäs­te wur­den gezählt beim 33. Gebirgs­fest, das die SGV-Abtei­lung Neheim 1937 aus­rich­te­te. Ein denk­wür­di­ges Ereig­nis der Ver­eins­ge­schich­te ist auch die Möh­ne­ka­ta­stro­phe in der Nacht zum 17. Mai 1943, durch die die gro­ße Volks­hal­le am Möh­neu­fer kom­plett zer­stört wur­de. Noch am Tag zuvor hat­ten sich die Wan­de­rer dort zur tra­di­tio­nel­len Mai­blu­men­wan­de­rung auf die Haar­hö­hen getroffen.

Wanderheim seit 1984 Mittelpunkt des Vereinslebens

2013.12.14.SGV.LogoWel­chen Stel­len­wert das Wan­dern als natur­na­he und kos­ten­güns­ti­ge Frei­zeit­ge­stal­tung nach dem Zwei­ten Welt­krieg ein­nahm, wird in der Ent­wick­lung der Mit­glie­der­zah­len deut­lich. Schon im Mai 1946 geneh­mig­te die alli­ier­te Kon­troll­kom­mis­si­on dem SGV die Fort­füh­rung sei­ner Arbeit. Ende 1946 wur­den in Neheim bereits 541 Mit­glie­der gezählt, Ende 1948 schon 636. Der Tief­punkt wur­de 1961 mit 165 Mit­glie­dern erreicht. Heu­te sind es 330 nach 590 Anfang der 1990er Jah­re. Mit­tel­punkt des Ver­eins­le­bens ist das 1983/84 errich­te­te Wan­der­heim, die Hüt­te am Schwie­ding­hau­ser Feld. Der 1972 ins Ver­eins­re­gis­ter ein­ge­tra­ge­ne SGV Neheim unter­hält ein mar­kier­tes Orts­we­ge­netz von etwa 90 Kilo­me­tern Län­ge und betreut dar­über hin­aus Tei­le der durch sein Ver­eins­ge­biet ver­lau­fen­den über­ört­li­chen Wan­der­we­ge. Der jähr­lich erschei­nen­de Wan­der- und Ver­an­stal­tungs­plan lis­tet für die­ses Jahr mehr als 130 Ange­bo­te auf, vom Stamm­tisch­tref­fen und Sin­ge­abend über Land­schafts­pfle­ge, Exkur­sio­nen und Fei­ern bis zu Wan­de­run­gen und Rad­tou­ren, in kur­zer, ein- und mehr­tä­gi­ger Form.

Jubiläums-Sternwanderung am 30. Mai

Das Jubi­lä­um wird gemein­sa­men mit vie­len Wan­der­freun­den aus den Rei­hen des SGV gefei­ert und aus die­sem Anlass am Sams­tag, 30. Mai 2015 eine Stern­wan­de­rung ver­an­stal­tet, deren Ziel der Fre­se­ken­hof ist. Dort fin­det von 14 bis 19 Uhr ein Wan­der­fest statt, bei dem unter ande­rem Ver­tre­ter der Stadt Arns­berg, des SGV-Prä­si­di­ums und der SGV-Regi­on erwar­tet wer­den. Die Besu­cher haben auch die Mög­lich­keit, das Inne­re des his­to­ri­schen Burg­hau­ses Fre­se­ken zu besich­ti­gen. Die Franz-Stock-Aus­stel­lung und die hei­mat­kund­li­che Aus­stel­lung des Hei­mat­bun­des Neheim-Hüs­ten sind geöff­net. Außer­dem lädt Stadt­füh­re­rin Moni­ka Nückel zu Haus­füh­run­gen ein. Für die musi­ka­li­sche Unter­hal­tung sorgt die Oldie-Band. Diver­se Spei­sen und Geträn­ke ergän­zen das Ange­bot. Nicht nur SGV-Mit­glie­der, alle Nehei­mer sind zu dem Fest herz­lich eingeladen.

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