Meschede/HSK. Die Polizei meldet erneute Ausschreitungen beim Hallenmasters. Insgesamt, so die Bilanz der Polizei, kamen für dieses Hallenturnier eines Fußball-Landesligisten 68 uniformierte Polizeibeamte, zwei Kriminalbeamte, vier Bundespolizisten und die Besatzung eines Rettungswagens zum Einsatz. Während des Einsatzes wurden drei Menschen verletzt.
Uerdinger Fans gehen sofort auf Düsseldorfer los
Am Samstag, 10.Januar 2015, fand das 19. Veltins-Hallenmasters in der Mescheder Dünnefeldhalle statt. Geschätzt waren etwa 500 Zuschauer in die Halle gekommen. Nach der Anreise der Fans kam es, so der Polizeibericht, zu ersten Auseinandersetzungen von Fans von KFC Uerdingen 05 mit Fans von Fortuna Düsseldorf. Die Uerdinger Fans griffen sofort und unvermittelt nach dem Aussteigen aus ihrem Bus eine kleinere Gruppe von etwa zehn Fans von Fortuna Düsseldorf an. Bei der Auseinandersetzung wurden zwei Düsseldorfer Fans leicht verletzt. Ermittlungen bezüglich dieser Körperverletzungen wurden aufgenommen.
Ordner und Security überfordert
Nach dem Einlass in die Dünnefeldhalle kam es immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen Düsseldorfer und Uerdinger Fans, die teilweise im Cateringbereich und auch im Vorbereich der Tribünen ausgetragen wurden. Mehrfach stürmten Uerdinger Fans die Spielfläche und bespuckten Spieler gegnerischer Mannschaften. Zwischenzeitlich solidarisierten sich die Fans von Hessen Kassel mit den Fans von Fortuna Düsseldorf. Die Konfliktparteien konnten nur durch massiven Polizeieinsatz voneinander getrennt werden. Polizeibeamte wurden während dieser Maßnahme von den gewaltbereiten Fans angegriffen und in die Auseinandersetzungen verwickelt. Da der vom Veranstalter eingesetzte Sicherheitsdienst Eskalationen in der Halle und dem Cateringbereich nicht verhindern konnte, war die Polizei gezwungen auch hier einzuschreiten, um Übergriffe der Uerdinger Fans auf andere Zuschauer, Ordner und Securitykräfte zu verhindern. Die Zuschauerblöcke wurden nach Beratung durch die Polizeiführung angepasst und so verändert, dass die Düsseldorfer/Kasseler Fans auf der Tribüne nicht unmittelbar auf Uerdinger Fans treffen konnten. Trotzdem versuchten Uerdinger Fans über das Spielfeld zum Block der Düsseldorfer/Kasseler zu gelangen, um weiter zu randalieren, provozieren und zuzuschlagen.
Polizei fordert Verstärkung aus Recklinghausen an
Aufgrund der aggressiven Stimmung in der Dünnefeldhalle und Erkenntnissen, dass weitere Düsseldorfer Fans auf der Anreise seien, die die in der Halle befindlichen gegen die Uerdinger unterstützen sollten, mussten von der Mescheder Polizei Verstärkungskräfte aus Recklinghausen angefordert werden. Der Veranstalter selbst musste aufgrund des Verhaltens der Fans zwischenzeitlich die ersten Reihen des Uerdinger Blocks räumen lassen. Während der gesamten Veranstaltung kam es immer wieder zu Auseinandersetzungen von Uerdinger Fans mit Düsseldorfer/Kasseler Fans, die im Bereich Sporthalle und Catering ausgetragen wurden. Der Veranstalter war nicht in der Lage, diese Auseinandersetzungen mit seinen Kräften des Sicherheitsdienstes und der Ordner zu unterbinden. Nachdem sich die Situation in der Halle nicht beruhigen wollte, wurden die Uerdinger Randalierer gegen 16.20 Uhr aufgefordert die Halle zu verlassen und den Heimweg anzutreten. Dieser kamen sie unter polizeilicher Begleitung widerwillig nach. Nach dieser Maßnahme beruhigte sich die Situation in der Dünnefeldhalle und der Veranstalter konnte das Turnier mit weiterer Unterstützung der Polizei ohne nennenswerte Störungen zu Ende bringen. Lediglich drei stark angetrunkenen Düsseldorfer Fans wurde für die Dünnefeldhalle ein Platzverweis erteilt, weil sie andere Fans anpöbelten.
2 Antworten
Wenn ich zu der Anzahl der uniformierten Einsatzkräfte die privaten Ordner und die Security Kräfte hinzuzähle, komme ich zweifelsohne auf die stattliche Anzahl von 100 Personen. Dagegen setze ich die 500 Besucher, von denen eine geringe Anzahl nur wegen der Randale kommen und keine Fans sind.
Rechtfertigt dies noch eine solche, ehemals hochkarätige Sportveranstaltung? Ich meine nein.
Dann lieber Turniere mit lokalem Bezug, wo man sich grundsätzlich sportlich auseinandersetzt.
Hieße ich Veltins, würde ich mein Engagement überdenken