Müschede. Lebensmittel aus dem Sauerland können die Müscheder nun in ihrem Dorf kaufen. In der Filiale der Bäckerei Jürgens in der Rönkhauser Straße hat der „Hofladen Sauerland“ sein Domizil aufgeschlagen.
Viele Varianten durchdacht
Ratsmitglied Hubertus Mantoan und die Vorsitzende der Frauen-Union der CDU Arnsberg, Gisela Wilms, haben sich für dieses Projekt stark gemacht. „Wir haben es bedauert, dass wir in Müschede seit Längerem keinen Lebensmittelladen mehr haben. Deshalb freut es uns sehr, dass sich der Gründer des Hofladens Sauerland, Christian Schulte, und die Inhaber der Bäckerei Jürgens zu diesem Konzept entschlossen haben“, so Mantoan und Wilms. Seit Monaten habe der Vorstand der CDU-Müschede überlegt, wie die Nahversorgung des Ortes gewährleistet werden könnte. „Von einem Laden, der von Ehrenamtlichen betrieben wird, bis hin zu Kooperationen mit Lebensmittelketten, all diese Variationen wurden durchdacht. Als Christian Schulte uns seine Idee vorgestellt hatte, haben wir uns zu Gesprächen mit ihm zusammengesetzt. Das Ergebnis seiner und unserer Vorschläge ist nun hier zu sehen“, so Mantoan. „Viele unserer Bewohner können oder wollen nicht mit dem Auto fahren, um Nudeln oder Kaffee einzukaufen. Hier spielt sowohl das Alter als auch das Umweltbewusstsein eine Rolle“, so Wilms.
Ausschließlich regionale Waren
Das Sortiment des Hofladens, auf das man bisher nur über das Internet zugreifen konnte, besteht ausschließlich aus regionalen Waren. „Apfelsinen oder Bananen werden Sie bei uns nicht finden. Dafür aber Gemüse vom Möhnesee, Wurstwaren aus Sundern, Saft aus dem Märkischen Kreis und natürlich verschiedene Biere aus dem Sauerland“, erklärt Christian Schulte. Von insgesamt 45 regionalen Erzeugern holt er die Produkte, die mittlerweile die stattliche Zahl von 800 erreicht haben. Eine kleine Auswahl steht in den Regalen der Bäckerei. Frischware wie Käse oder Obst kann bestellt werden.
Lieferservice nicht nur für Senioren
Und damit spricht Schulte eine weitere Besonderheit an. Alle Waren werden bei Wunsch bis vor die Haustüre geliefert. Diesen Service begrüßt der Vorsitzende der CDU-Senioren-Union, Albert Hoffmann, besonders. „Schon oft haben sich Ältere bei mir darüber beklagt, dass sie auch für kleinere Einkäufe weite Wege zurücklegen müssen. Ihnen wird das Angebot, dass die Ware gebracht wird, sehr entgegenkommen.“
Andere Dörfer sollen folgen
In Müschede läuft nun das Pilotprojekt, die nächste Station ist Wennigloh. „Aber es haben auch andere Dörfer, die keinen Nahversorger mehr vor Ort haben, bereits Interesse angemeldet“, so der Besitzer des Hofladens. Dass Müschede Vorreiter ist, freut Gisela Wilms, Hubertus Mantoan und Albert Hoffmann besonders. Sie hoffen, dass das Angebot angenommen wird, und somit zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden können. Durch den Einkauf und der optionalen Lieferung regionaler Lebensmittel werden einerseits heimische Unternehmen unterstützt, andererseits kommen die Bewohner des Dorfes in den Genuss eines besonderen Services.