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Kommentar: Sunderns SPD braucht einen kompletten personellen Neuanfang

Lud­wig Gre­ven kom­men­tiert für den Blick­punkt Arnsberg-Sundern-Meschede

Sun­dern. Ser­hat Sari­ka­ya will erneut als Stadt­ver­bands­vor­sit­zen­der antre­ten. Aber er wird die zer­ris­se­ne Par­tei nicht einen kön­nen. Auch an der Frak­ti­ons­spit­ze im Rat soll­te es einen Wech­sel geben. Ein Kom­men­tar von Lud­wig Greven.

Par­tei­en sind nicht für sich selbst da. Schon gar nicht für Macht- und Kar­rie­re­wün­sche von Funk­ti­ons­trä­gern. Sie sol­len viel­mehr an der poli­ti­schen Mei­nungs­bil­dung mit­wir­ken, Bür­gern polit­sche Mit­spra­che ermög­li­chen, sich für deren Inter­es­sen und das Gemein­wohl einsetzen.

Nur knapp der Abwahl entgangen

Die SPD ist davon weit ent­fernt, im Bund genau­so wie in Sun­dern. Die Stadt­par­tei beschäf­tigt sich seit mehr als einem Jahr vor­nehm­lich mit sich selbst und mit dem Kampf um ihren Vor­sit­zen­den Ser­hat Sari­ka­ya. Der hat nun bei­läu­fig auf Face­book ange­kün­digt, dass er sich Ende des Jah­res um eine wei­te­re Amts­zeit bewer­ben will, gegen sei­nen noch jün­ge­ren Her­aus­for­de­rer Lars Dün­ne­ba­cke, der von sei­nen Geg­nern unter­stützt wird. Obwohl Sari­ka­ya Mit­te Sep­tem­ber nur knapp der Abwahl ent­gan­gen war. Und das auch nur dank meh­re­rer Dut­zend jun­ger Neu­mit­glie­der, die er kurz­fris­tig ange­wor­ben hat­te. Ein Ver­trau­ens­be­weis sieht anders aus.

Schon nach der außer­or­dent­li­chen Mit­glie­der­ver­samm­lung war klar, dass es mit der Par­tei so nicht wei­ter­ge­hen kann, wenn sie bei der Bür­ger­meis­ter- und Rats­wahl im kom­men­den Sep­tem­ber über­haupt noch eine Chan­ce haben will. Denn eine Par­tei, die sich immer­zu zer­strei­tet, ist für die Wäh­ler nicht attraktiv.

In einer sol­chen Situa­ti­on soll­te ein umstrit­te­ner Vor­sit­zen­der sich fra­gen, ob er geei­gent ist, die ver­fein­de­ten Lager in sei­ner Par­tei zusam­men­zu­füh­ren. Oder ob er das Feld nicht bes­ser ande­ren über­lässt, die dafür eine bes­se­re Chan­ce bie­ten. Selbst wenn er der Ansicht ist, dass für die Spal­tung ande­rer ver­ant­wort­lich sind.

Ser­hat Sari­ka­ya will jedoch wei­ter um sein Amt kämp­fen, ohne Rück­sicht auf Ver­lus­te. Das lässt nichts Gutes ahnen. Denn nun wird es bis Dezem­ber wahr­schein­lich eine neu­er­li­che Schlamm­schlacht in der SPD geben, weil sei­ne Geg­ner alles ver­su­chen wer­den, um sei­ne Wie­der­wahl zu ver­hin­dern. Sei­ne Unter­stüt­zer wer­den sich fra­gen müs­sen, ob sie ihn trotz ihrer berech­tig­ten Beden­ken die Treue hal­ten. Oder ob sie ihn doch noch bewe­gen kön­nen, für jemand ande­res Platz zu machen, der weni­ger polarisiert.

Wofür steht Sarikaya – außer für sich selbst?

SPD-Vor­sit­zen­der Ser­hat Sari­ka­ya. (Foto: SPD)

Wis­sen wür­den man auch ger­ne, wofür Sari­ka­ya eigent­lich wie­der­ge­wählt wer­den möch­te, wofür er poli­tisch steht. In kei­ner der Fra­gen, die die Bür­ger in Sun­dern seit lan­gem bewe­gen – die Bele­bung der Innen­stadt und die Bebau­ung des Tig­ges­plat­zes, die Zukunft des Feri­en­park­pro­jekts in Ame­cke, die Wie­der­be­le­bung der Röhr­tal­bahn, um nur eini­ge Bei­spie­le zu nen­nen – hat er ein­deu­tig Posi­ti­on bezo­gen. Statt­des­sen hat er sich in einen Klein­krieg mit sei­nen inner­par­tei­li­chen Geg­nern ver­rannt, allen vor­an Rats­frak­ti­ons­chef Micha­el Ste­che­le und Bür­ger­meis­ter Ralph Bro­del. Obwohl er dem, zusam­men mit dem Par­tei­en­bünd­nis, 2015 ins Amt ver­hol­fen hat.

Hat Sari­ka­ya eine Zukunfts­vor­stel­lung für Sun­dern? Hat sei­ne Par­tei eine? Die Rats­frak­ti­on und ihre Füh­rung? Mit die­ser zen­tra­len Fra­ge soll­ten sich die Par­tei und ihr Füh­rungs­per­so­nal beschäf­ti­gen. Nicht damit, am jewei­li­gen Amt zu kleben.

Für den inner­par­tei­li­chen Frie­den und damit sich die SPD wie­der ihrer eigent­li­chen Auf­ga­be zuwen­den kann, wäre es daher auch hilf­reich, wenn sich Frak­ti­ons­chef Ste­che­le eben­falls nicht für eine wei­te­re Amts­zeit bewür­be. Auch er hat zu der ver­fah­re­nen Lage bei­getra­gen. Mit neu­en, unbe­las­te­ten Per­so­nen an der Spit­ze der Stadt­par­tei und im Rat könn­te die SPD wie­der zu einer gestal­ten­den Kaft für Sun­dern wer­den. Statt zu einem Instru­ment des Macht­kampfs von Kon­tra­hen­ten, die sich heil­los ein­an­der ver­hakt haben.

Über den Autor: https://quersatz.wordpress.com/about/

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11 Antworten

  1. Die­ser Kom­men­tar ist von einem, der antrat mit inves­ti­ga­ti­vem Jour­na­lis­mus alles auf­zu­de­cken und nun aus Ham­burg Emp­feh­lun­gen gibt, wie Sun­dern zu wäh­len hat und wer antre­ten darf.
    Mit wel­cher Berech­ti­gung bitte?

    1. Ihre abschlie­ßen­de Fra­ge ver­ste­he ich nicht, Frau Feische.
      Wel­che Art von Berech­ti­gung braucht es denn für Herrn Gre­ven – wie für jeden ande­ren auch im Übrigen?
      Bit­te klä­ren Sie mich auf?!

    2. Die Berech­ti­gung ergibt sich durch zwei Arti­kel des Grundgesetzes:
      Arti­kel 5,Absatz 1: Freie Mei­nungs­äu­ße­rung und Pressefreiheit.
      Arti­kel 12,Absatz 1 Freie Berufs­wahl und Berufsausübung.
      In der Prä­am­bel dazu ist das Gel­tungs­ge­biet defi­niert. Eine Aus­nah­me für das Hoheits­ge­biet der Kom­mu­ne Sun­dern fin­det man dort nicht.

  2. Sehr geehr­te Frau Fei­sche, zumin­des­tens zeigt sich auf Basis sei­ner Ana­ly­se und Ihrer hier gestell­ten Fra­ge dazu die Arro­ganz und Bera­tungs­re­sis­tenz etli­cher Akteu­re auf (Face­book). Das könn­te dem mün­di­gen Wäh­ler, dem es tat­säch­lich um Sun­dern geht doch hel­fen zukünf­tig objek­ti­ver zu urteilen.

    1. Herr Ran­sai­er, ich glau­be nicht, dass das hel­fen kann. Wer Sun­dern kennt weiß, dass vie­le Din­ge, die er auf­bringt nur dazu da sind, Sun­derner auf­zu­brin­gen die bis­her kei­ne Zei­tung gele­sen haben.
      Ganz gleich was, es war schon vor Jah­ren Thema.
      Und nun mal im Ernst: Wenn er dem mün­di­gen Wäh­ler Infor­ma­tio­nen geben möch­te, dürf­ten die doch nicht so ein­sei­tig sein.
      Objek­tiv geht anders.

      1. ….eine Objek­ti­vi­tät, ganz so wie es die West­fa­len­post ver­steht und prak­ti­ziert. Eine Zeitung,deren Auf­la­gen­hö­he im Ver­brei­tungs­ge­biet Sun­dern nicht mehr als schlap­pe 4000 täg­li­che Exem­pla­re beträgt.

  3. Gera­de ver­su­che ich mir vor­zu­stel­len, was wohl die Moti­va­ti­on eines völ­lig Aus­sen­ste­hen­den sein mag, mit mis­sio­na­ri­schem, beleh­ren­dem Ton in den gestör­ten Befind­lich­kei­ten einer klein­städ­ti­schen Par­tei lust­voll herumzurühren.
    Hat er hier für sich ein loh­nen­des Geschäfts­mo­dell ent­deckt? Hat er in Sun­dern schon einen Wohn­sitz ange­mel­det und kämpft für sei­ne Hei­mat­stadt? Oder gene­riert er hier ein­fach nur sein Einkommen?

    Es wird schwer wer­den, aber nur die SPD kann und muß sich am eige­nen Schopf aus dem Sumpf her­aus­zie­hen und sie wird das schaf­fen. Außen­ste­hen­de soll­ten die Fin­ger stillhalten.

    1. Befür­wor­ter, war­um ste­hen Sie nicht iden­ti­fi­zier­bar für sich ein, indem Sie Ihren Namen nen­nen? … oder ist mir da etwas entgangen?

  4. Das ist mei­nes Erach­tens eine sehr berech­tig­te Fra­ge, Frau Müller.
    Der Arti­kel erscheint mir recht sach­lich. Die Gedan­ken zur miss­li­chen Lage der SPD und einen not­wen­di­gen Neu­be­ginn tei­le ich, obwohl ich kein SPD-Mit­glied bin und wohl kaum je sein wer­de… Den­noch muss es mir so wie jedem ande­ren ernst­haft Inter­es­sier­ten erlaubt sein, sich zu infor­mie­ren und letzt­lich zu den Vor­gän­gen eine Mei­nung zu ent­wi­ckeln, schließ­lich die­se auch zu äußern.
    Dazu muss man nicht aus Sun­dern sein. Dazu muss man nicht nach Sun­detn zie­hen (wol­len).
    Etwas ‚Köpf­chen‘, kla­rer Ver­stand, Intel­li­genz wären aller­dings wünschenswert.
    Und es dürf­te bekannt sein, dass eine gewis­se per­sön­li­che Distanz zur Pro­ble­ma­tik zu grö­ße­rer Objek­ti­vi­tät unbe­dingt bei­tra­gen kann.
    Saint-Exupé­ry hat dies im ‚Klei­nen Prin­zen‘ an dem Ver­hält­nis zwi­schen dem Haupt­prot­ago­nis­ten und sei­ner ‚Rose‘ bei­spiel­haft verdeutlicht.
    Die­se Ver­teu­fe­lung von Herrn Gre­ven – den ich nicht ken­be – kann ich nicht ver­ste­hen. Sie lenkt nur von den Kern­pro­ble­men ab, wel­che von der SPD in den letz­ten Wochen kaum sach­lich und dif­fe­ren­ziert erör­tert wur­den. … MEI­NE Meinung.

    1. Sehr geehr­te Frau Droste-Hachmann,
      ihre Mei­nung tei­le ich uneingeschränkt.
      Bes­te Grüße
      Rai­mund Klo­cke, Sau­er­län­der aus Hüsten,lebt in der Spar­gel­stadt Lampertheim.

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