Investor weg – aber Interesse an Oeventroper Klinik bleibt (noch)

Som­mer erklär­te auch, dass das Land grund­sätz­lich nicht kau­fe, son­dern nur Objek­te anmie­te, in der Regel für fünf Jah­re, bei gro­ßen Inves­ti­tio­nen auch für zehn Jah­re. Er sei auch nicht auf der Suche nach Inves­to­ren, son­dern nach Objek­ten. Ein Inves­tor müs­se ihm dann aber eine ver­nünf­ti­ge Bele­gung unter Ein­hal­tung der  Stan­dards dar­le­gen kön­nen. Für Oeven­trop gebe es der­zeit aber kei­nen Inves­tor. Und wenn der sich nicht fin­den las­se, müs­se er sich um Alter­na­ti­ven küm­mern. Er habe noch „eini­ge ande­re Eisen im Feu­er“ und er brau­che Kapa­zi­tä­ten im Herbst. Aus Oeven­trop neh­me er aber auf jeden Fall mit, dass es eine grund­sätz­li­che Bereit­schaft gebe, die Leu­te auf­zu­neh­men. Som­mer sprach auch die zwei­te Sei­te der Medail­le an, die Vor­tei­le für eine Stadt, die eine sol­che Ein­rich­tung bekommt. So tra­ge das Land alle Kos­ten für die Ein­rich­tung und deren Bewoh­ner ein­schließ­lich der Krank­heits­kos­ten. Der Stadt wer­den Flücht­lin­ge aber auf die Zuwei­sungs­quo­te ange­rech­net und sie zäh­len auch bei den Schlüs­sel­zu­wei­sun­gen des Lan­des als Ein­woh­ner mit. Zudem pro­fi­tie­ren Hand­werks­un­ter­neh­men und  Zulie­fe­rer und es gibt neue Arbeitsplätze.

Kriminalität aus Sicht der Polizei gering

Zum The­ma Kri­mi­na­li­tät war Poli­zei­ober­rat Peter And­res als kom­pe­ten­ter Refe­rent vor Ort. Der ehe­ma­li­ge Chef der Poli­zei­in­spek­ti­on in Hüs­ten lei­tet inzwi­schen die Ver­bin­dungs­stel­le der Poli­zei bei der Bezirks­re­gie­rung Arns­berg und erar­bei­tet dort für den Innen­mi­nis­ter ein Lage­bild für alle Flücht­lings­ein­rich­tun­gen. And­res berich­te­te, dass es in 41 Lan­des­ein­rich­tun­gen in den ers­ten drei Mona­ten 401 Poli­zei­ein­sät­ze gege­ben habe, im Durch­schnitt also etwa drei pro Monat und Ein­rich­tung. Dazu hät­ten auch Brand­mel­de­an­la­gen und ärzt­li­che Not­fäl­le gehört, nur 192 sei­en Kri­mi­nal­fäl­le gewe­sen – und dann auch nur Dieb­stäh­le und Kör­per­ver­let­zun­gen. Für ihn sei das eine gerin­ge Zahl, zumal die Kri­mi­na­li­tät in einem Drit­tel der Ein­rich­tun­gen sogar bei Null gele­gen habe. Außer­halb der Ein­rich­tun­gen gebe es Laden­dieb­stäh­le als häu­figs­tes Delikt. In einem Fall habe es auch 16 auf­ge­bro­che­ne Autos gege­ben. Aber weder Raub­über­fäl­le noch Ver­ge­wal­ti­gun­gen. And­res ver­wies auch dar­auf, dass in den Ein­rich­tun­gen rund um die Uhr pro 100 Bewoh­ner eine Sicher­heits­kraft im Dienst sei. Dazu kom­me noch eine Betreu­ungs­kraft pro 75 Bewohner.

Vogel: Nicht bei eigenen Vorurteilen erwischen lassen

Bür­ger­meis­ter Hans-Josef Vogel for­der­te die Oeven­tro­per ange­sichts vor­ge­tra­ge­ner Sor­gen über Kri­mi­na­li­tät und auch Sau­ber­keit auf, sich nicht bei den eige­nen Vor­ur­tei­len erwi­schen zu las­sen. Er zitier­te die Unter­su­chung einer Dro­ge­rie­markt­ket­te, dass Laden­dieb­stäh­le sta­tis­tisch am häu­figs­ten von jun­gen deut­schen Mäd­chen ver­übt wer­den, und for­der­te die Oeven­tro­per auf, sich mal die eige­nen Auto­bahn­auf­fahr­ten anzu­se­hen, wenn sie nicht gera­de bei der gro­ßen Früh­jahrs­ak­ti­on gesäu­bert wor­den sind, und sich zu fra­gen, wer da den Müll aus dem Fens­ter wer­fe. Eine Mut­ter von der Egge, die sich Sor­gen um die Sicher­heit ihrer Kin­der auf Schul­weg und Spiel­platz macht, sag­te er, in Wim­bern, wo er sich selbst ein Bild von der Flücht­lings­un­ter­kunft gemacht habe, sei der nächs­te Kin­der­gar­ten nur 50 Meter von der Unter­brin­gung ent­fernt. „Das sind Men­schen wie wir alle, die Soli­da­ri­tät brau­chen,“ sag­te Vogel. „Sor­gen und Beden­ken sind abarbeitbar.“

Runder Tisch soll kommen

Klaus Büen­feld sag­te zum Schluss der Ver­an­stal­tung, alle Sor­gen, die er „schreck­lich gut ver­ste­hen“ kön­ne, sei­en zu Pro­to­koll genom­men wor­den. Schon in der Bezirks­aus­schuss­sit­zung am Don­ners­tag soll die Ein­rich­tung eines run­den Tisches beschlos­sen wer­den für den Fall, dass das The­ma wie­der kon­kret wird. „Da sol­len Cari­tas und Kir­che dabei sein, der TuS, die Schüt­zen und ande­ren Ver­ei­ne, natür­lich auch der Egge-Bür­ger­meis­ter,“ so Büenfeld.
 
 

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2 Antworten

  1. Der Inves­tor spielt mit dem Leid und dem Schick­sal der Flücht­lin­ge und vor allem der Flücht­lings­kin­der , der soll­te sich schämen !

  2. Scha­de das es soweit kom­men muß­te das dass Gebäu­de jetzt abge­ris­sen wird , Naja viel­leicht hat es ja auch was gutes dann gibt eswie­der Platz für was neues !

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