Arnsberg. Man sieht es ihnen nicht an, aber rund 100.000 Menschen in Deutschland leben mit einem Stoma – das heißt einem künstlichen Darmausgang oder künstlicher Harnableitung. Mehr als 70.000 wiederum erkranken jährlich an Darmkrebs. Genau diesen Betroffenen und ihren Angehörigen bietet die Arnsberger Selbsthilfegruppe, die dem Deutschen ILCO Landesverband NRW e.V. angeschlossen ist, einen Raum zum Erfahrungsaustausch.
Einzige Selbsthilfegruppe für Stomaträger und Darmkrebs im HSK
Gerade Neubetroffene stehen oft vor Fragen wie „Wo finde ich Fachleute, die sich mit Stoma und Darmkrebs auskennen? Was kommt auf mich im Alltagsleben zu und was muss ich beachten? Welche Hilfsmittel benötige ich und kann ich meinen Beruf noch weiter ausüben?“ Die Selbsthilfegruppe kann hierbei unterstützen und nützliche Tipps geben. „Umso erstaunlicher ist es“, erklärt Anne Reineke-Schrieber, derzeitige Ansprechpartnerin der Gruppe, „dass in der letzten Zeit kaum noch Betroffene den Weg in unsere Selbsthilfegruppe finden. Nachdem die Gruppe im vergangenen Jahr aus organisatorischen Gründen ins Bürgerzentrum Bahnhof Arnsberg umgezogen ist, wo wir zentral und barrierefrei erreichbar sind, wollten wir neu durchstarten. Leider wird das Angebot nicht so angenommen, wie wir es uns erhofft hatten und es wäre schade, die Gruppe nun nach 31 Jahren auflösen zu müssen“, bedauert sie.
Ein letzter Versuch
Ein letzter Versuch wird nun am kommenden Mittwoch, 6. Mai, ab 15 Uhr im Bürgerzentrum Bahnhof Arnsberg gestartet. Sollten dann wieder kaum Interessierte den Weg in die Gruppe finden, wird es wohl künftig im Hochsauerlandkreis keine organisierte Möglichkeit mehr zum Austausch mit Gleichbetroffenen zum Thema Stoma und Darmkrebs geben.
Weitere Informationen gibt es bei Anne Reineke-Schrieber, unter Tel.: 0231 445193 oder per e‑Mail an Aschrieber@t‑online.de.