Arnsberg/Südwestfalen. Der südwestfälische Mittelstand sieht die digitale Vernetzung in der Produktion als Chance für die Unternehmensentwicklung. Die Mehrheit der Teilnehmer einer Befragung der IHKs Arnsberg, Hagen und Siegen erwartet vor allem mehr Produktivität und Flexibilität der Produktion. An der Umfrage haben sich 184 Industrieunternehmen mit zusammen etwa 79.000 Beschäftigten beteiligt. Die meisten sind aus der Automotive-Industrie und dem Maschinen- und Anlagenbau, gefolgt von der Gebäudetechnik. Etwas mehr als die Hälfte (57 Prozent) hat erklärt, sich bereits mit dem Thema „Industrie 4.0“ zu befassen. Der Schwerpunkt liegt bisher auf der Informationsbeschaffung, wie zwei Drittel aller Unternehmen angaben. Viele andere stehen bei „Industrie 4.0“ noch am Anfang der Entwicklung.
Bild der menschenleeren Fabrik nicht real

Noch Hemmnisse und Hürden
Hemmnisse für die Einführung von Industrie 4.0 seien, so Michael Beringhoff, derzeit neben den hohen Anforderungen an die IT-Sicherheit vor allem hohe Investitionskosten und fehlende spezifische Kompetenzen der Mitarbeiter. Auch Risiken im Bereich des Vertragsrechts stellten eine Hürde dar. Außerdem werfe der Datenschutz – insbesondere bei unternehmensübergreifenden Prozessen – noch viele Fragen auf. Fast 40 Prozent der Unternehmen beklagten überdies eine unzureichende Breitbandanbindung in vielen Bereichen Südwestfalens.
IHK unterstützt gezielt
Die IHKs möchten die Umsetzung von Industrie 4.0 im Mittelstand künftig gezielter unterstützen. „Die Unternehmen sind besonders an Informationsveranstaltungen und Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch interessiert,“ so Michael Beringhoff. Darüber hinaus sähen sie einen großen Bedarf an Qualifizierungsmaßnahmen. Außerdem signalisiere jedes vierte ein großes Interesse an Entwicklungsprojekten mit regionalen Hochschulen. An branchenbezogener Zusammenarbeit hätten vor allem Automotive-lndustrie (28 Prozent) und Maschinenbau (24 Prozent) Interesse. Bei Querschnittsthemen stünde die intelligente Vernetzung (61 Prozent) und die Mensch-Maschine-Interaktion (45 Prozent) sowie die Selbstoptimierung von Maschinen besonders im Fokus.









