Die Spannung im Saal stieg, als Frank Flügge ans Mikrophon trat. Der erste Ehrensenator in der Geschichte der Karnevalsgesellschaft, der zwei Jahre im Amt war, übernahm die Vorstellung seines Nachfolgers. Mitratende hatten es bald raus, wen er da ansagte: einen Politiker, einen „liberalen Geist“, mit Vorlieben für die Farben Gelb und Magenta: Das konnte nur das FDP-Ratsmitglied Rüdiger Laufmöller sein. Der entpuppte sich in seiner ersten närrischen Rede als geborener Karnevalist. Mit flotten Reimen nahm er sich und seine Mitmenschen augenzwinkernd aufs Korn, erinnerte sich beim Blick in die Runde der Gäste: „Den ein oder andren durfte ich schon mal blitzen“, was Michael Vogt gleich musikalisch mit „Schatzi, schenk mir ein Foto“ kommentierte. Zum Schluss wurde Laufmöller doch noch etwas ernst. Er gab zu, dass Menschen, die die Politik und Politiker immer mies machen, ihm manchmal „die letzten Nerven rauben“. Aber dann gab es auch für ihn nur noch Karneval. Eskortiert von den Tanzmariechen Eva Kampmann und Therese Glingener verließ der neue Ehrensenator den Platz am Mikrofon und mischte sich unter das Narrenvolk, das von Michael Vogt in Höchststimmung gebracht wurde.
Sabine Metzler










