Energiewende zieht 250 Gäste ins Kaiserhaus

Neheim. Die Ener­gie­wen­de gehört zu den The­men, die der­zeit auf Bun­des- wie auf Lan­des- oder kom­mu­na­ler Ebe­ne beson­ders kon­tro­vers dis­ku­tiert wer­den. Denn egal ob aus Sicht der Wirt­schaft, des Umwelt­schut­zes, der Poli­tik oder Arbeit­neh­mer­ver­tre­tun­gen betrach­tet – die Gestal­tung der Ener­gie­wen­de hat Aus­wir­kun­gen auf fast alle Lebens­be­rei­che. Gera­de für die wirt­schaft­lich star­ke und zu gro­ßen Tei­len indus­trie­ge­präg­te Regi­on Süd­west­fa­len ist dabei von zen­tra­ler Bedeu­tung, dass die Sicher­heit der Ener­gie­ver­sor­gung gewähr­leis­tet und bezahl­bar bleibt. Vor die­sem Hin­ter­grund hat­ten die Bezirks­re­gie­rung Arns­berg, der Unter­neh­mens­ver­band West­fa­len Mit­te, der Initia­tiv­krei­ses Mit­ten in West­fa­len und das Insti­tut für Per­so­nal­füh­rung, Arbeits­recht und Arbeits­wirt­schaft e.V. (IPAA) am 1. Juni Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­ter aus Indus­trie, Ver­sor­gungs- und Ener­gie­wirt­schaft zu einer Vor­trags und Dis­kus­si­ons­ver­an­stal­tung ein­ge­la­den. Rund 250 Gäs­te waren der Ein­la­dung ins Arns­ber­ger Kai­ser­haus gefolgt.

Dreiklang von Versorgungssicherheit, Kostensicherheit und Klimaschutz

Der Par­la­men­ta­ri­sche Staats­se­kre­tär beim Bun­des­mi­nis­ter für Wirt­schaft und Ener­gie Uwe Beck­mey­er sowie Franz-Josef Lersch-Mense, Chef der Staats­kanz­lei NRW, erläu­ter­ten in ein­füh­ren­den Refe­ra­ten die Posi­tio­nen der Bun­des- sowie der Lan­des­re­gie­rung. Bei­de waren sich einig, dass das Pro­jekt „Ener­gie­wen­de“ ohne Struk­tur­brü­che umge­setzt wer­den müsse.
Der Drei­klang von Ver­sor­gungs­si­cher­heit, Kos­ten­si­cher­heit und Kli­ma­schutz sei die Grund­la­ge der Ener­gie­wen­de, so der Chef der nord­rhein-west­fä­li­schen Staats­kanz­lei Franz-Josef Lersch-Mense. Auch für den par­la­men­ta­ri­schen Staats­se­kre­tär im Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Wirt­schaft und Ener­gie sind die Ener­gie­wen­de und die not­wen­di­ge Ver­sor­gungs­si­cher­heit für Indus­trie und Ver­brau­cher kei­ne Gegen­sät­ze. „Die Ener­gie­wen­de ist mit vie­len neu ent­ste­hen­den Geschäfts­fel­dern im Effi­zi­enz- und Strom­be­reich ein gewal­ti­ger tech­ni­scher Inno­va­tions- und Moder­ni­sie­rungs­pro­zess“. Er ermun­ter­te die Teil­neh­mer der Ver­an­stal­tung die­se Chan­cen zu nutzen.

RP: „Ausstieg aus Atom und Kohle ein Irrweg“

Regie­rungs­prä­si­dent Dr. Gerd Bol­ler­mann hat­te in sei­ner Begrü­ßung auf die Her­aus­for­de­run­gen hin­ge­wie­sen, die sich für ver­ant­wort­li­che Behör­den bei der Umset­zung der Ener­gie­wen­de stel­len: „Als Planungs‑, Geneh­mi­gungs- und Auf­sichts­be­hör­de bekom­men wir immer wie­der zu spü­ren, dass Ener­gie­an­la­gen, aber auch Strom­lei­tun­gen von Vie­len zwar grund­sätz­lich für erfor­der­lich gehal­ten wer­den. Kon­kre­te Pro­jek­te sto­ßen bei den Betrof­fe­nen dann aber häu­fig auf Wider­stand“. Der RP ergänz­te auf die schwie­ri­ge Über­gangs­pha­se beim suk­zes­si­ven Aus­bau erneu­er­ba­rer Ener­gien bezo­gen: „Auf abseh­ba­re Zeit wird auch die fos­si­le Strom­erzeu­gung einen wesent­li­chen Bei­trag am deut­schen Ener­gie­mix haben müs­sen. Wer glaubt, dass man gleich­zei­tig aus der Atom­kraft und aus dem Koh­lestrom aus­stei­gen kann, ist auf einem gefähr­li­chen Irr­weg! Allei­ne wenn wir auf die Dau­er der Pla­nungs­pro­zes­se von neu­en Strom­tras­sen in Deutsch­land bli­cken, wird klar, dass die Koh­le als Brü­cken­tech­no­lo­gie noch eini­ge Jahr­zehn­te not­wen­dig sein wird. Zudem sind wir hier in NRW Ener­gie­land Nr. 1! Vie­le Arbeits­plät­ze in der Indus­trie sind direkt oder indi­rekt davon abhän­gig. Aus mei­ner Sicht fehlt eine gemein­sa­me Lang­frist­stra­te­gie, um die Ener­gie­wen­de zu bewältigen“.

Podiumsdiskussion

In der anschlie­ßen­den Podi­ums­dis­kus­si­on unter der Mode­ra­ti­on von Jür­gen Dös­ch­ner, WDR, nah­men neben den Staats­se­kre­tä­ren der Bun­des- und Lan­des­re­gie­rung auch Mar­tin Kren­gel (WEPA), Thies Han­sen (Prä­si­di­um ver.di-Bundesfachgruppe Ener­gie und Berg­bau), Jan Dober­tin (Lan­des­ver­band Erneu­er­ba­re Ener­gien) sowie Mat­thi­as Har­tung (Vor­stands­vor­sit­zen­der RWE Power AG) teil. Die unter­schied­li­chen Per­spek­ti­ven der Teil­neh­mer ver­deut­lich­ten einer­seits ein hohes Maß an Ver­ant­wor­tungs­be­wusst­sein für die Umset­zung der Ener­gie­wen­de, aber auch die gro­ße Her­aus­for­de­rung, die die­ses Pro­jekt für alle Akteu­re darstellt.

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