Ende einer Ära im Neheimer Jägerverein: Marco Calcagno war 13 Jahre Adjutant des Königs

Arnsberg/Neheim. Wenn am frü­hen Diens­tag­mor­gen, 22. August, das Jäger­fest 2023 endet, die letz­ten Fei­er­wü­ti­gen das Fest­zelt lang­sam ver­las­sen und die Auf­räum- und Abbau­trupps anrü­cken, endet auch im Jäger­ver­ein Neheim eine Ära. Nach 13 Jah­ren legt dann ein Mann sein Amt nie­der, der zwar immer mit in der ers­ten Rei­he stand, jedoch nie im Mit­tel­punkt – Mar­co Cal­ca­g­no. „Ich füh­le mich in der zwei­ten Rei­he eigent­lich ganz wohl“, sagt Mar­co, den alle „Cal­li“ rufen, und lacht. Fünf Köni­ge hat er in sei­ner Zeit als Adju­tant des Königs erlebt. Los ging es im Jah­re 2010 mit dem Königs­paar Win­fried Schrö­der und Mar­git Klein­schmidt-Schrö­der. Cal­li über­nahm das Amt von Gis­bert „Tün­na“ Schul­te. „Tün­na und Udo Blu­me hat­ten mich ange­spro­chen, ob ich Inter­es­se hät­te, den Job des Adju­tan­ten zu über­neh­men. In mei­nem jugend­li­chen Leicht­sinn habe ich damals, ohne zu wis­sen, was auf mich zukommt, ja gesagt“, erin­nert sich der ver­hei­ra­te­te Vater zwei­er Töch­ter. „Ich habe mich ein­fach über­ra­schen las­sen und habe mir gesagt ‚Es wird schon schiefgehen‘.“

Großer Dank an „rechte Hand“ von fünf Königen

Wie Cal­li schnell lern­te, sind die Auf­ga­ben eines Adju­tan­ten viel­fäl­tig. Als „rech­te Hand des Königs“ bie­tet der Adju­tant beim König Hil­fe­stel­lun­gen rund um das Fest und hält ihm den Rücken frei. Er ach­tet dar­auf, dass der König ein ordent­li­ches Erschei­nungs­bild an den Tag legt und den Ver­ein nach außen ver­nünf­tig prä­sen­tiert. „Manch­mal muss­te Cal­li auch die Königs­ket­te ein­sam­meln, wenn sie mir beim Fei­ern kaputt­ge­gan­gen ist“, erin­nert sich Peter Klein, König von 2014 bis 2016. „Mei­ne Köni­gin Chris­ti­na und ich, wir waren wahr­schein­lich sein anstren­gends­tes, weil jüngs­tes Königs­paar. Wir waren häu­fig die Letz­ten auf der Par­ty. Trotz­dem war Cal­li jedes Mal bis zum Schluss dabei und hat für uns ein Taxi orga­ni­siert. Ich hät­te mir wirk­lich kei­nen bes­se­ren Adju­tan­ten als ihn wün­schen kön­nen.“ Auch der noch bis zum 21. August amtie­ren­de König Ingo Kul­ling und sei­ne Köni­gin Son­ja haben nur gute Wor­te für Cal­li übrig: „Was Cal­li wäh­rend unse­rer Regent­schaft für uns getan hat, das war schon über­ra­gend. Wir sind ihm zu gro­ßem Dank ver­pflich­tet, zumal er uns ja sogar fünf Jah­re beglei­tet hat und wir uns immer hun­dert­pro­zen­tig auf ihn ver­las­sen konn­ten. Das war wirk­lich spitze.“
Im Jäger­ver­ein ist Cal­li, des­sen Groß­el­tern in den 1950er Jah­ren als Gast­ar­bei­ter aus dem ita­lie­ni­schen Cal­ta­gi­ro­ne (Sizi­li­en) nach Deutsch­land kamen, fast schon sowas wie ein Urge­stein. 1997 oder 1998 war es – da ist sich Cal­li nicht mehr ganz sicher – als „Tün­na“ in sei­nen Gar­ten ein­lud, um Wer­bung für den Hof­staat zu machen. „Der Ver­ein hat damals jun­ge Leu­te gesucht, die Lust hat­ten, die Qua­dril­le zu tan­zen und den Hof­staat mit zu reprä­sen­tie­ren. Ich woll­te mir das aus Neu­gier ein­fach mal anschau­en und bin dabei­ge­blie­ben“, erin­nert sich Cal­li. Über den Hof­staat ging es für das Mit­glied der vier­ten (grü­nen) Kom­pa­nie über die Mar­ke­ting-Kom­mis­si­on bis zum Kom­pa­nie-Haupt­mann. „Dadurch hat­te ich dann auch wei­ter­hin den Kon­takt zu Tün­na, den ich spä­ter als Adju­tan­ten des Königs abge­löst habe.“

Mats Blume übernimmt Amt des Adjutanten

Und wie geht es jetzt für Cal­li wei­ter, wenn er sein Amt an Mats Blu­me über­ge­ben hat? „Ich bal­ler den Stern run­ter“, sagt Cal­li und fängt laut an zu lachen, um nach­zu­schie­ben: „Nein, Spaß bei­sei­te. Ich wer­de erst­mal etwas Ruhe ein­keh­ren las­sen. Ambi­tio­nen, sel­ber König des Jäger­ver­eins zu wer­den, hege ich kei­ne. Das wäre mir zu viel Ram­pen­licht.“ Künf­tig freut er sich auf ruhi­ge­re, ent­spann­te­re Fes­te, bei denen der 44-Jäh­ri­ge mehr Zeit für sei­ne Frau Kat­ja und ihre bei­den Töch­ter hat. Und viel­leicht wird dabei auch der ein oder ande­re Obst­ler getrun­ken. „In dem Jahr, als ich König wur­de, haben Cal­li und ich noch lan­ge nach dem Fest bei mir im Gar­ten geses­sen und Obst­ler getrun­ken. Als ich zwei Jah­re spä­ter abge­dankt habe, haben wir uns hin­term Zelt getrof­fen und wie­der zusam­men Obst­ler getrun­ken. Das waren zwei schö­ne Erleb­nis­se mit ihm, an die ich ger­ne zurück­den­ke“, erzählt Peter Klein.
(Quel­le: Jäger­ver­ein Neheim)

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