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Der erste Arnsberger Bürgerbus fährt am 20. Juli

Präsentieren den Linienplan des Arnsberger Bürgerbusses: von links Willi Ricke (ratsmitglie Wennigloh), Michael Breier (Geschäftsführer Bürgerbus), Olaf Teuber (RLG), Werner Frin (Vors. Planungsausschuss), Ewald Hille (Vorstand Bürgerbusverein) und Gerhard Brandt (Bürgerbusverein). (Foto: oe)
Prä­sen­tie­ren den Lini­en­plan des Arns­ber­ger Bür­ger­bus­ses: von links Wil­li Ricke (Rats­mit­glied Wen­ni­g­loh), Micha­el Brei­er (Geschäfts­füh­rer Bür­ger­bus), Olaf Teu­ber (RLG), Wer­ner Frin (Vors. Pla­nungs­aus­schuss), Ewald Hil­le (Vor­stand Bür­ger­bus­ver­ein) und Ger­hard Brandt (Bür­ger­bus­ver­ein). (Foto: oe)

Arns­berg. Es ist eine lan­ge Geschich­te, die jetzt aber end­lich zu einem guten Ende kommt. Sechs­ein­halb Jah­re sind ver­gan­gen, um den Bür­ger­bus – in Sun­dern und ande­ren Städ­ten des Sau­er­lands längst ein Erfolgs­mo­dell – auch in Arns­berg auf die Bei­ne zu stel­len. Doch jetzt soll es end­lich los­ge­hen, auch wenn der Start­schuss noch­mals um eini­ge Wochen ver­scho­ben wer­den muss­te, weil bis auf die letz­te Minu­te an Lini­en­füh­rung und Hal­te­stel­len­netz gefeilt wur­de. Gefei­ert, das ist nun fix, wird am Sams­tag, 18. Juli in der Rosier Autostra­da in Bruch­hau­sen, wo der nagel­neue Mer­ce­des Sprin­ter vor­ge­stellt wird. Am Mon­tag, 20. Juli wird der Bür­ger­bus, der acht Fahr­gäs­te und bei Bedarf einen Roll­stuhl­fah­rer trans­por­tie­ren kann, um 8.33 Uhr am Hüs­te­ner Markt auf sei­ne ers­te Tour gehen.

Am Ende sind es 47 Haltestellen

Die RLG übernimmt die Betriebsführung des Arnsberger Bürgerbusses und ist auch für die Wartung des Fahrzeugs zuständig. (Foto: oe)
Die RLG über­nimmt die Betriebs­füh­rung des Arns­ber­ger Bür­ger­bus­ses und ist auch für die War­tung des Fahr­zeugs zustän­dig. (Foto: oe)

Micha­el Brei­er, Geschäfts­füh­rer des Arns­ber­ger Bür­ger­bus­ver­eins, und Olaf Teu­ber von der RLG, die die Betriebs­füh­rung des Bür­ger­bus­ses über­nimmt, prä­sen­tier­ten am Mitt­woch frisch aus dem Dru­cker den Zuwen­dungs­be­scheid der Bezirks­re­gie­rung über 55.000 Euro für die Anschaf­fung des Fahr­zeugs. Bis vor weni­gen Tagen haben bei­de auch noch inten­siv am Stre­cken- und Hal­te­stel­len­netz gear­bei­tet, das nun als Teil des Geneh­mi­gungs­an­trags beim RP liegt, der schnel­le Bear­bei­tung zuge­sagt hat. Am Ende sind es 47 Hal­te­stel­len gewor­den, deren Lage hier und da noch leicht ver­än­dert wur­de. Denn die Hal­te­stel­len, die meist an Neben­stra­ßen in Wohn­ge­bie­ten lie­gen, sol­len mög­lichst opti­ma­le Ein- und Aus­stiegs­mög­lich­kei­ten für Fahr­gäs­te und ins­be­son­de­re Roll­stuhl­fah­rer bie­ten. Die Lini­en müs­sen aber auch so pas­send gemacht wer­den, dass sie pro­blem­los im Zwei-Stun­den-Takt zu bewäl­ti­gen sind und an Ver­knüp­fungs­punk­ten wie Stop­pen­kamp gute Anschlüs­se haben.

Karoline und Nass, Kaufpark und Kaufland

Der Bür­ger­bus fährt mit zwei Lini­en vom Hüs­te­ner Markt über den Flamm­berg und Müsche­de nach Wen­ni­g­loh sowie über Bruch­hau­sen nach Nie­der­ei­mer, wobei die Lini­en­füh­rung in der Regel abseits der Lini­en der gro­ßen Bus­se und auch bis in hoch­ge­le­ge­ne Sied­lungs­be­rei­che ver­läuft. Ange­bun­den sind aber auch das Hüs­te­ner Karo­li­nen­hos­pi­tal, das Frei­zeit­bad Nass sowie Kauf­park in Hüs­ten und Kauf­land in Bruch­hau­sen. Am Kauf­land, wo er Bus­fah­rer jedes mal fünf Minu­ten Zeit für eine Toi­let­ten- oder Ziga­ret­ten­pau­se bekommt, ist es den Stre­cken­pla­nern gelun­gen, die Rou­te so zu legen, dass der Bus weder wen­den noch zurück­set­zen muss. Er fährt vom Park­platz­ein­gang am Geträn­ke­markt direkt bis vor die Apo­the­ke, so dass Fahr­gäs­te nur noch weni­ge Schrit­te zum Ein­gang vor sich haben.

Barrierefreie Haltestellen sind noch eine Aufgabe

Nicht so recht zufrie­den sind die Lini­en­pla­ner mit der Hal­te­stel­len­si­tua­ti­on am Karo­li­nen­hos­pi­tal, wo der Bür­ger­bus aus­nahms­wei­se die sel­be Hal­te­stel­le nutzt wie der Lini­en­bus. Die­se Hal­te­stel­le sei nicht wirk­lich bar­rie­re­frei und dazu noch auf der fal­schen Stra­ßen­sei­te. „Das ist eine Auf­ga­be für die nächs­ten Jah­re,“ sagt Olaf Teu­ber. Auch bei vie­len ande­ren Hal­te­stel­len kön­ne man Ideen und Vor­schlä­ge für einen bes­se­ren Ein­stieg brau­chen, sagt Michel Brei­er. Hier sol­le aber zugleich beob­ach­tet wer­den, wie stark die ein­zel­nen Hal­te­stel­len ange­nom­men wer­den, ent­spre­chen kön­ne das Netz opti­miert werden.

Zielgröße 5000 Fahrgäste im ersten Jahr

Dass der Bür­ger­bus ins­ge­samt ange­nom­men wird, davon ist Brei­er fest über­zeugt. Für Ewald Hil­le aus Bruch­hau­sen, stellv. Bür­ger­meis­ter und Vor­stands­mit­glied im Bür­ger­bus­ver­ein, kommt es jetzt dar­auf an, dass die Bür­ger „den Bür­ger­bus wahr­neh­men, sich dar­auf ein­las­sen und ihn aus­pro­bie­ren“. Brei­er rech­net mit 5000 bis 5500 Fahr­gäs­ten im ers­ten Betriebs­jahr. Und er rech­net auch fest damit, dass der Bür­ger­bus Arns­berg kos­ten­de­ckend fah­ren wird – wie alle Bür­ger­bus­se im Ver­bund Sau­er­land-Hell­weg, des­sen Vor­stands­vor­sit­zen­der Brei­er auch ist. „80 Pro­zent aller Bür­ger­bus­se in NRW sind defi­zi­tär, im Müns­ter­land wer­den wir immer gefragt, wie man das macht, dass die Kom­mu­nen hier nichts zuzah­len,“ berich­tet Olaf Teu­ber. Und Micha­el Brei­er sagt: „Die Stadt Arns­berg kos­tet der Bür­ger­bus nur ein Blatt Papier. Für die Aus­fall­bürg­schaft über 5000 Euro.“ Die, so Brei­er, wer­de vom Land gefor­dert, sei in sei­nem Ver­bund aber noch nie in Anspruch genom­men worden.

Haltstellenpatenschaften für 250 Euro

Die Bürgerbushaltestellen werden im Look der anderen RLG-Haltestellen gestaltet. (Foto: oe)
Die Bür­ger­bus­hal­te­stel­len wer­den im Look der ande­ren RLG-Hal­te­stel­len gestal­tet. (Foto: oe)

Der Arns­ber­ger Bür­ger­bus ist der ers­te im Sau­er­land, der mit einem Hub­lift für einen Roll­stuhl aus­ge­stat­tet ist. Er wird dafür eigens nach Frank­reich geschafft und umge­baut. Das Fahr­zeug kos­tet gut 65.000 Euro. 55.000 kom­men vom Land, der Rest vom Kreis. Für die Hal­te­stel­len wer­den rund 12.000 Euro in die Erde gestellt, wovon der Ver­ein 20 Pro­zent tra­gen muss. Das und die lau­fen­den Kos­ten des Betriebs sol­len durch Fahr­kar­ten­ver­kauf, Spon­so­ren und Hal­te­stel­len­pa­ten­schaf­ten gedeckt wer­den. Jeder kann für 250 Euro Hal­te­stel­len­pa­te wer­den und wird auf einem Schild an „sei­ner“ Hal­te­stel­le ver­ewigt. Zudem wird der Bus mit Wer­bung beklebt.

Ticket ab 1,95 Euro

Ein Ticket im Bür­ger­bus kos­tet in der Preis­stu­fe 1 bei der Eröff­nung 1,90 Euro, ab der anste­hen­den Preis­er­hö­hung zum 1. August 1,95 Euro. Obwohl die Bür­ger­bus­rou­te durch ins­ge­samt vier Preis­zo­nen führt, wird höchs­tens Preis­stu­fe 2 fäl­lig. Etwas kom­pli­ziert wird es beim Umstieg vom Bür­ger­bus auf den Lini­en­bus oder umge­kehrt. Der Bür­ger­bus erkennt Tickets der RLG an, umge­kehrt geht das aber nicht. „Scha­de, aber das wäre zu kom­pli­ziert, weil wir auch noch mit Bahn, Bahn­bus und ande­ren Ver­kehrs­ver­bün­den abrech­nen,“ sagt Olaf Teu­ber, ist aber zuver­sicht­lich, dass die Bür­ger die für sich güns­tigs­te Vari­an­te schnell her­aus­fin­den. Umstei­ger kön­nen etwa Tages­ti­ckets, Vier-Fahr­ten-Kar­ten oder auch Monats-Abos nutzen.

Kein Aufnahmestopp für Fahrer

Einen erheb­li­chen Bei­trag zu einem kos­ten­de­cken­den Bür­ger­bus leis­ten auch die ehren­amt­li­chen Fah­rer. Micha­el Brei­er hät­te gern ein gutes Team von zwölf Fah­rern. Neun hat er schon, dar­un­ter auch eini­ge erfah­re­ne Bür­ger­bus­len­ker, die bis­her als Arns­ber­ger in Sun­dern unter­wegs waren und jetzt in ihre Hei­mat­stadt wech­seln. „Wir freu­en uns über jeden, der kommt, einen Auf­nah­me­stopp gibt es nicht,“ sagt Brei­er und lädt Inter­es­sen­ten zu der ers­ten Zusam­men­kunft der Fah­rer am kom­men­den Mon­tag, 11. Mai um 19.30 Uhr im Rat­haus ein.

Fahrplanfolder geht in Kürze in Druck

Wer sich für den genau­en Fahr­plan inter­es­siert, muss sich noch ein wenig gedul­den. Der Druck eines Fahr­plan­fol­ders ist in Vor­be­rei­tung. Ende Mai oder Anfang Juni wird es den Fol­der und auch Infos zu Lini­en, Hal­te­stel­len und Fahr­plan im Inter­net geben. Fest steht, dass die jeweils zwei­stün­di­ge Tour über bei­de Lini­en mon­tags bis sams­tags am Vor­mit­tag zwei Mal gefah­ren wird, diens­tags und don­ners­tags auch am Nach­mit­tag zwei Mal. Die rest­li­chen Nach­mit­ta­ge wer­den für War­tung und Rei­ni­gung benö­tigt. Auf die Fra­ge des Pla­nungs­aus­schuss­vor­sit­zen­den Wer­ner Frin, ob sie sich wei­te­re Bür­ger­bus­li­ni­en in der Stadt vor­stel­len kön­nen, äußer­ten sich Brei­er und Teu­ber eher skep­tisch. In Neheim etwa sei bis auf klei­ne Aus­nah­men die Anbin­dung mit Lini­en­bus­sen erheb­lich bes­ser als in den Stadt­tei­len, in denen jetzt der Bür­ger­bus an den Start gehe. Und ein Durch­zie­hen der Linie über Nie­der­ei­mer hin­aus bis Alt-Arns­berg habe man in Erwä­gung gezo­gen. Doch dass hät­te statt eines Zwei-Stun­den-Takts einen Drei-Stun­den-Takt erfor­dert und damit das gesam­te Pro­jekt unat­trak­ti­ver gemacht.
 

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