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Autorin blickt auf Hexenverfolgung in Balve

Die Autorin und Journalistin Anja Grevener hat ein Buch über die Hexenverfolgung in ihrer Heimatstadt balve geschrieben und liest daraus in der Stadtbücherei in Neheim. (Foto: Veranstalter)
Die Autorin und Jour­na­lis­tin Anja Gre­ve­ner hat ein Buch über die Hexen­ver­fol­gung in ihrer Hei­mat­stadt Bal­ve geschrie­ben und liest dar­aus in der Stadt­bü­che­rei in Neheim. (Foto: Veranstalter)

Arnsberg/Balve. Wer das heu­te so beschau­li­che Bal­ve sieht, mag gar nicht dar­an den­ken, dass es ein­mal Schau­platz von unglaub­li­chen 300 Fäl­len von Jus­tiz­mord gewe­sen sein könn­te. Doch genau das ist im 17. Jahr­hun­dert dort gesche­hen. Die Autorin und Jour­na­lis­tin Anja Gre­ve­ner, deren fami­liä­re Wur­zeln in Gar­beck lie­gen, hat zum The­ma der Hexen­ver­fol­gun­gen einen his­to­ri­schen Roman samt Spu­ren­su­che ver­öf­fent­licht, der als Taschen­buch und als E‑Book erschie­nen ist: „Sün­den­bock“.  Am Don­ners­tag, 30. Okto­ber, liest die Autorin aus ihrem Roman in der Büche­rei Neheim

Lesung in der Stadtbücherei Neheim am 30. Oktober

Ent­hal­ten ist auf den rund 350 Sei­ten nicht nur die Geschich­te um das Bal­ver Fräu­lein Marie und ihren Wider­stand gegen den ver­ant­wort­li­chen Hexen­kom­mis­sar, son­dern auch eine erst­ma­li­ge Ver­öf­fent­li­chung der Akten aus dem Archiv der Fami­lie von Wre­de aus dem Schloss Mel­sche­de. Fal­len­de Ster­ne, Miss­ern­ten, Krank­hei­ten und maro­die­ren­de Söld­ner – was die Jah­re des Drei­ßig­jäh­ri­gen Krie­ges, gepaart mit der „klei­nen Eis­zeit“ und ihren Wet­ter­ka­prio­len ange­rich­tet haben, waren eine mensch­li­che und wirt­schaft­li­che Kata­stro­phe für Bal­ve und sein Umland. Kein Wun­der, dass nach einem Ver­ant­wort­li­chen für all das Leid, nach einem „Sün­den­bock“, gesucht wur­de, den man an den Pran­ger stel­len konnte.

 Zeit des Wahnsinns

Fün­dig wur­den die Bal­ver in den „Zau­be­ri­schen“, ver­meint­li­chen Hexen und ihrem Scha­dens­zau­ber, die sie zu Hun­der­ten auf dem Gal­gen­berg hin­rich­ten und ver­bren­nen lie­ßen. In Bal­ve wüte­te als Bera­ter des Gerichts der Hexen­kom­mis­sar Cas­par Rein­hartz aus Werl, er allein brach­te wäh­rend sei­ner Bera­ter­tä­tig­keit 800 Men­schen auf das Blut­ge­rüst, knapp 300 davon aus dem Amt Bal­ve. An die Bal­ver Opfer erin­nert heu­te eine Ste­le auf dem Gal­gen­berg. Im Ver­gleich zu Nach­bar­ge­mein­den und ande­ren Orten in Deutsch­land ist die­se Zahl an Opfern unge­wöhn­lich hoch. Zum Ver­gleich: In Men­den etwa waren es knapp 80 Ver­ur­tei­lun­gen von Hexen in einem ver­gleich­ba­ren Zeit­raum, in der gesam­ten Graf­schaft Mark nur eini­ge weni­ge Ein­zel­fäl­le. Und noch ein Detail macht die Geschich­te der Bal­ver Hexen­ver­fol­gun­gen so außer­ge­wöhn­lich: Die Bal­ver wehr­ten sich gegen den ver­bis­se­nen Hexen­su­cher Rein­hartz und trach­te­ten ihm sogar nach dem Leben. Genug Stoff also für eine außer­ge­wöhn­li­che und span­nen­de Geschich­te mit Sau­er­län­der Hin­ter­grund, aber mit dar­über hin­aus rei­chen­der Bedeu­tung für die Geschich­te des Hexen­wahns in Deutschland.

  • Ter­min: Don­ners­tag, 30. Okto­ber  in der Stadt­bü­che­rei Neheim, Nehei­mer Markt 2, Markt­pas­sa­ge, 59755 Arns­berg. Los geht es um 19 Uhr, Ein­lass ist ab 18.30 Uhr. Der Ein­tritt ist frei.

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