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Landrat ehrt couragierte Zeugen

Arnsberg/Sundern. Land­rat Dr. Schnei­der und die Kreis­po­li­zei­be­hör­de Hoch­sauer­land­kreis haben am Mitt­woch acht Bür­ge­rin­nen und Bür­ger ins Mesche­der Kreis­haus ein­ge­la­den, um sie zu ehren und ihnen Dank aus­zu­spre­chen als Zei­chen der Aner­ken­nung für muti­ges und selbst­lo­ses Han­deln in einer beson­de­ren Situa­ti­on. Die­sen acht Men­schen ist gemein­sam, dass sie im letz­ten Jahr ande­ren Men­schen Hil­fe und Bei­stand geleis­tet haben, in einer Situa­ti­on, in der sie sich teils sogar selbst einer Gefahr aus­ge­setzt haben, aber trotz­dem unge­ach­tet des­sen ein­ge­schrit­ten sind.

Ein Arnsberger und fünf Sunderner geehrt

2014.02.06.Logo.PolizeiGela­den waren Mar­co van der Kooi aus Arns­berg, Mat­thi­as Litz­ke und Niko­lai Stol­ze aus Bri­lon, Yan­nick Fri­cke und Lukas Mül­ler aus Sun­dern, Nico­le Rie­del, Arndt Well­b­rock und Huber­tus Keg­gen­hoff aus Sun­dern. Mat­thi­as Litz­ke und Huber­tus Keg­gen­hoff waren an dem Tag lei­der ver­hin­dert. Die ande­ren sechs wur­den von Land­rat Dr. Schnei­der und Poli­zei­di­rek­tor Gün­ter Dros­te im Kreis­haus begrüßt.  Dr. Schnei­der stell­te anschlie­ßend die Gescheh­nis­se dar, in denen sich die sechs beson­ders her­vor­ge­tan hat­te und über­reich­te jedem von ihnen im Anschluss eine Urkun­de und als klei­nes Prä­sent ein signier­tes Buch des Zeich­ners Tomic­ek als Zei­chen der Anerkennung.

Juwelendieb verfolgt und gestellt

Mar­co van der Kooi war im ver­gan­ge­nen Jahr einem Juwe­lier aus Hüs­ten zu Hil­fe geeilt. Die­sem hat­te ein dreis­ter Dieb zuvor Gold­schmuck gestoh­len und war damit aus dem Geschäft geflüch­tet. Der Juwe­lier ver­folg­te den Täter. Als Mar­co van der Kooi das sah, kam er dem Juwe­lier ohne zu zögern zu Hil­fe. Er rann­te eben­falls hin­ter dem Täter her, hol­te ihn ein, und hielt in trotz Gegen­wehr bis zum Ein­tref­fen der Poli­zei fest. Dank sei­nes muti­gem Ein­schrei­ten konn­te die Poli­zei den Täter vor­läu­fig fest­neh­men und dem Juwe­lier sein wert­vol­ler Gold­schmuck an Ort und Stel­le wie­der aus­ge­hän­digt werden.

Verdächtige Gestalten suchten Einbruchsobjekte

Mat­thi­as Litz­ke und Niko­lai Stol­ze beob­ach­te­ten im Juni 2013 zwei zwie­lich­ti­ge Gestal­ten, die durch ihr Wohn­ge­biet in Bri­lon zogen, an Türen schell­ten und Gär­ten aus­bal­do­wer­ten. Die­ses kam ihnen sehr ver­däch­tig vor und sie ent­schlos­sen sich, die bei­den zu ver­fol­gen und zu beob­ach­ten. Zudem ver­stän­dig­ten sie einen benach­bar­ten Poli­zis­ten, der zunächst Ein­satz­kräf­te anfor­der­te und dann die bei­den Ver­däch­ti­gen ansprach. Die ver­däch­ti­gen Män­ner ver­such­ten zunächst zu flüch­ten, konn­ten aber durch die Ein­satz­kräf­te und einen Dienst­hund gestellt wer­den. Bei ihrer Fest­nah­me leis­te­ten die bei­den Män­ner erheb­li­chen Wider­stand. Im Lau­fe des Ein­sat­zes konn­te auch noch ein wei­te­rer Kom­pli­ze fest­ge­nom­men wer­den. Wie sich her­aus­stell­te, waren die Män­ner tat­säch­lich auf der Suche nach geeig­ne­ten Ein­bruchs­ob­jek­ten. Das vor­aus­schau­en­de und umsich­ti­ge Ver­hal­ten der bei­den jun­gen Män­ner hat dazu bei­getra­gen, ihre Nach­bar­schaft siche­rer zu machen. Die ver­däch­ti­gen Gestal­ten zu ver­fol­gen war nicht unge­fähr­lich, trotz­dem schau­ten sie nicht gleich­gül­tig weg, son­dern handelten.

Surfer retteten gekenterten Angler aus Sorpesee

Im Okto­ber 2013 ken­ter­te auf dem Sor­pe­see in Sun­dern ein Ang­ler­boot. Zwei Ang­ler fie­len ins Was­ser. Wäh­rend für den einen jede Hil­fe zu spät kam, konn­te der ande­re Mann geret­tet wer­den. Sein Leben ver­dankt er dabei Yan­nick Fri­cke und Lukas Mül­ler aus Sun­dern. Die bei­den surf­ten an dem Tag auf dem See, als ihnen Pas­san­ten zurie­fen, dass ein Boot geken­tert sei. Die bei­den surf­ten sofort zu der ange­ge­be­nen Stel­le und gemein­sam brach­ten sie den Mann an Land. Anschlie­ßend surf­ten sie direkt zurück und such­ten nach dem zwei­ten Ang­ler. Der konn­te aller­dings erst Stun­den spä­ter von Tau­chern nur noch tot aus dem See gebor­gen wer­den. Ohne zu zögern und sich bei den ris­kan­ten Wet­ter­be­din­gun­gen selbst in Gefahr brin­gend, schrit­ten die bei­den Sun­derner ein. Für die­se Ret­tungs­tat wur­de ihnen an die­sem Tag der auf­rich­tigs­te Dank ausgesprochen.

Handtaschenräuber überwältigt – alter Frau geholfen

An Hei­lig­abend ver­gan­ge­nen Jah­res raub­te ein Mann einer 87-jäh­ri­gen Frau in Sun­dern die Hand­ta­sche. Er riss sie ihr dabei so bru­tal vom Arm, dass die Frau auf die stark befah­re­ne Haupt­stra­ße stürz­te und sich ver­letz­te. Der Täter flüch­te­te. Arndt Well­b­rock hat­te die Tat aus sei­nem Auto her­aus beob­ach­tet, Huber­tus Keg­gen­hoff von der ande­ren Stra­ßen­sei­te aus. Auch sie han­del­ten ohne zu zögern und ver­folg­ten den Täter, bis sie ihn schlie­ßen stel­len konn­ten. Der Mann wehr­te sich mas­siv und droh­te die bei­den sogar umzu­brin­gen, doch unbe­irrt des­sen hiel­ten sie den Räu­ber fest, bis die Poli­zei ein­traf. Bei­de wur­den bei der Ver­fol­gung sogar ver­letzt. Arndt Well­b­rock sogar so sehr, dass er acht Wochen krank geschrie­ben war. Nico­le Rie­del hat­te die Tat eben­falls beob­ach­tet und eil­te sofort der ver­letz­ten und geschock­ten Frau zu Hil­fe, die noch immer auf der Stra­ße lag. Sie half ihr hoch, beru­hig­te sie und leis­te­te ihr Bei­stand, bis die Sani­tä­ter sich um sie küm­mern konn­ten. Der Frau saß der Schreck noch in den Glie­dern. Ein sol­cher Schock­zu­stand kann, gera­de in die­sem Alter, lebens­be­droh­lich sein. Für Nico­le Rie­del war es selbst­ver­ständ­lich, der Frau zu Hil­fe zu eilen.

Helferin befremdet: „Viele sind einfach vorbeigefahren!“

Für vie­le ande­re war es das aber lei­der nicht. Im Anschluss an die offi­zi­el­le Über­ga­be der Urkun­de und Prä­sen­te frag­ten Dr. Schnei­der und Poli­zei­di­rek­tor Dros­te inter­es­siert nach, was bei die­sen Erleb­nis­sen beson­ders hän­gen geblie­ben ist, was man in dem Moment, wo man zur Tat schrei­tet gedacht hat und ob man noch ein­mal so reagie­ren wür­de.  Für Nico­le Rie­del war es sehr befremd­lich, wie vie­le Men­schen ein­fach an der alten Dame vor­bei­ge­fah­ren sind. „Die Frau lag da mit­ten auf der Stra­ße und die Leu­te muss­ten anhal­ten und um sie her­um­fah­ren; man­che hup­ten sogar und reg­ten sich auf, aber kei­ner hielt an um zu hel­fen“. Arndt Well­b­rock sag­te, dass er in der Sekun­de gar nicht nach­ge­dacht, son­dern ein­fach gehan­delt hat. Er sah die Tat, sprang aus dem Auto und rann­te hin­ter­her. Auch für ihn war das selbst­ver­ständ­lich und selbst jetzt, als er sich dabei doch erheb­lich ver­letzt hat­te, wür­de er es immer wie­der tun. „Im ers­ten Moment habe ich die Schmer­zen gar nicht bemerkt; ich war noch so vol­ler Adre­na­lin und Auf­re­gung, das kam erst viel spä­ter durch“. Mar­co van der Kooi sag­te ähn­li­ches. Für ihn war es eben­so selbst­ver­ständ­lich, dem Juwe­lier zu hel­fen, sei­nen Schmuck wie­der zu bekom­men. Daher rann­te er sofort los und schnapp­te sich den Dieb. „Zwei älte­re Brü­der waren ein gutes Trai­ning für eine sol­che Situa­ti­on,“ sag­te er mit einem Augen­zwin­kern. Mar­co van der Kooi freu­te sich auch sehr über den Dank und die Aner­ken­nung sei­tens des Land­ra­tes und der Poli­zei, war es doch das ers­te Dan­ke­schön, dass er für sei­ne selbst­lo­se Tat erhal­ten hat. Auch für Yan­nick Fri­cke und Lukas Mül­ler war es selbst­ver­ständ­lich zu hel­fen. Auch sie haben nicht eine Sekun­de gezö­gert, son­dern sind ein­fach los­ge­eilt. „Auch wenn man nicht immer alles nach Lehr­buch macht in einer sol­chen Situa­ti­on“ so Lukas Mül­ler, „so ist es doch wich­tig, über­haupt etwas zu tun und zumin­dest weiß ich heu­te, dass ein Seil an einem Ret­tungs­ring durch­aus Sinn macht,“ füg­te er mit einem Schmun­zeln hinzu.

 „Zivilcourage ist eine wichtige Stütze unserer Gesellschaft“

Die­se acht Men­schen haben etwas getan, was nicht für jeden selbst­ver­ständ­lich ist. Sie haben hin­ge­schaut statt weg­ge­se­hen und dort ohne zu Zögern ein­ge­grif­fen, wo Ihre Hil­fe nötig war, selbst wenn Sie sich dadurch teils selbst in Gefahr gebracht haben und sogar sel­ber ver­letzt wur­den. Für die­se nicht selbst­ver­ständ­li­che Zivil­cou­ra­ge spra­chen ihnen Land­rat Dr. Schnei­der und Poli­zei­di­rek­tor Dros­te ihre auf­rich­ti­ge Aner­ken­nung und ihren Dank aus. Die­se acht Men­schen zeig­ten, dass wir nicht nur noch eine Kul­tur des Weg­schau­ens prak­ti­zie­ren, son­dern auch noch durch­aus bereit sind, ande­ren Hil­fe und Bei­stand zu leis­ten. Zivil­cou­ra­ge ist eine wich­ti­ge Stüt­ze unse­rer Gesell­schaft. Und alle waren sich einig, sie wür­den alle jeder­zeit wie­der so han­deln, denn für sie war es selbst­ver­ständ­lich zu hel­fen und wird es auch zukünf­tig wei­ter sein.

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