Sundern. Zum Thema Verkehrspolitik im allgemeinen und Röhrtalbahn im speziellen erreichte uns folgender Leserbrief:
Im Rahmen des Deutschen Städtetages werden nun durchaus noch unglaubliche, interessante Entwicklungen diskutiert, die Auswirkungen auf ländliche Räume haben, besonders, wenn diese im Einzugsbereich, dem „Speckgürtel“ von Großstädten liegen. Die Stadt Sundern im Sauerland gehört dazu.
Die Tendenzen des Städtetages sind klar erkennbar.
- Der fließende und ruhende Autoverkehr nimmt in Großstädten eine viel zu große Fläche des kostbaren, knappen städtischen Raumes ein.
- Der wird aber nun zunehmend in Großstädten für moderne Wohnungen und für ein lebenswertes, beruhigtes Umfeld benötigt.
- Autoabgase sollen aus den Städten verschwinden und saubere Elektrofahrzeuge und besonders das Car-Sharing sind angesagt, um die Zahl der Autos zu reduzieren.
- Besonders ausgebaut werden der ÖPNV mit Bahnen und Bussen, sowie Rad- und Fußwege. Die Stadt-Umland-Beziehung in die ländlichen Räume gehört natürlich dazu.
- Parken wird wahrscheinlich wegen des knapper werdenden städtischen Raumes deutlich teurer und kritisch gesehen und in Frage gestellt.
- Die Anfahrten in die Großstädte sind mühsam wegen Staus und großer Verkehrsdichte. Dem soll entgegengesteuert werden, z.B. mit deutlich steigenden Parkgebühren und begrenzten Parkplätzen.
- Angesagt ist die Anfahrt mit Bahnen und Bussen, um die Pkw-Dichte und Umweltlasten zu reduzieren. Parkhäuser sollen eher abseits der Innenstädte stehen und die Besucher dann mit Bahn und Bus ins Zentrum fahren.
- Ziel ist die Verkehrswende in der Stadt, mit weniger Lärm und stark reduzierten Abgasen und mit weniger Autoverkehr, und zwar ausdrücklich auch mit wenig autonomen Fahrzeugen. Das ist nötig für mehr Lebensqualität.
Darum ist es nun ein Glücksfall für die Stadt Sundern, mit der Röhrtalbahn die Anbindung nach Dortmund Hbf oder Hagen Hbf herstellen zu können, denn nur auf den Straßenverkehr kann man zukünftig nicht mehr setzen.
Es zählen individuelle, mobile Freiheiten, jeder Bürger kann wählen, ob er mit dem Auto oder mit der Bahn größere Entfernungen bewältigen will.
Umgekehrt ist die Betrachtung aber ebenso wichtig. Wenn die Großstadtbewohner weniger Auto fahren und weniger Autos besitzen, dann nimmt die Neigung ab, mal eben zum Kurzbesuch oder ‑urlaub ins Sauerland mit dem Auto zu fahren. Nachhaltig und klimafreundlich ist das mit der Bahn möglich, z.B. in Kombination mit dem Fahrrad oder mit Elektroautos, die vor Ort gemietet werden.
Es fließt so viel Kaufkraft in unsere Region und der Bahnhof in Neheim-Hüsten wird bedeutender Kreuzungsbahnhof, da die Röhrtalbahn die wichtigste Nebenbahn der Oberen Ruhrtalbahn ist. Für eine mögliche Elektrifizierung der Oberen Ruhrtalbahn ist das wichtig.
Außerdem wird die Region dann attraktiver für Fachkräfte, z.B. für Ingenieure, Facharbeiter, Ärzte, Lehrer, die oft die Anbindung an die Ballungsräume suchen.Gerd Blome, Schwemker Ring 22a„ 59846 Sundern
Eine Antwort
Wunschdenken!