Arnsberg. Das war frische Information aus erster Hand. Stadtwerke-Chef Karlheinz Weißer informierte den Ausschuss für Wirtschaft und Beschäftigung am Dienstag abend aus erster Hand, dass ein definitiver Standort für das schon länger diskutierte Bioenergiezentrum gefunden sei. Auf dem ehemaligen Holzlagerplatz der Kartonfabrik an der Hellefelder Straße wird sich eine neue Integrationsfirma unter Regie des Caritasverbands schon in naher Zukunft an die Aufbereitung von angeliefertem Holz zu Holzhackschnitzeln machen.
Caritas-Firma soll geliefertes Holz zu Hackschnitzeln aufbereiten
Weißer erläuterte den Politikern, dass es zu den wesentlichen strategischen Zielen der Stadtwerke gehöre, Nahwärmenetze und Nahwärmeinseln im Stadtgebiet aufzubauen und nannte beispielhaft das Holzhackschnitzelheizwerk am Berliner Platz in Hüsten in unmittelbarer Nähe der großen Schulen. Der Bau und Betrieb von Heizzentralen und der Abschluss langfristiger Lieferverträge seien Sache der Stadtwerke, die Aufbereitung der Stoffströme falle aber nicht in die Kernkompetenz seines Unternehmens. Diese Aufgabe, derzeit noch extern vergeben, soll eine Firma des Caritasverbands an dem neuen Standort übernehmen. Die Firma, deren Wirtschaftlichkeit von einem Gutachter untersucht und bestätigt wurde, soll Arbeitsplätze für Behinderte und Langzeitarbeitslose bieten und die entsprechenden Zuschussmöglichkeiten voll ausnutzen. Die Investition für den Betriebshof wird allerdings von den Stadtwerken gestemmt. Das Holz, das dort zu Hackschnitzeln weiterverarbeitet wird, soll vor allem von Straßen.NRW aus dem Straßenbegleitgrün sowie von den Forstbehörden angeliefert werden. Ein Weiterverkauf auch an Privatkunden soll möglich sein.
Das Kreisschützenfest soll abgewartet werden
Den alten Holzlagerplatz des Werks mit dem häufigen Namenswechsel – Feldmühle, Stora, Cascades und heute Reno de Medici – hält Weißer für einen idealen Standort: verkehrsgünstig gelegen, voll eingezäunt und teilweise befestigt. Alle Beteiligten seien gerne bereit, auf die Bürgerschützen Rücksicht zu nehmen und das Kreisschützenfest im September abzuwarten. Danach solle es aber losgehen. Beim Caritasverband seien die grundsätzlichen Entscheidungen getroffen und auch mit Reno de Medici vor Ort sei man sich einig. Das letzte Wort der Konzernzentrale in Mailand sei entscheidungsreif vorbereitet und werde zeitnah erwartet. Bei einigen Zwischenfragen der Politiker etwa zur Rechtsform oder zur Entlohnung bat Weißer um Verständnis, dass die Konzepte im Detail in den nächsten Wochen noch diskutiert werden müssten. Gerd Stodollik (SPD) hatte deutlich gemacht, dass er eine vernünftige Bezahlung auf tariflicher Basis erwarte. Hans Wulf (Grüne) zeigte sich erfreut, dass das von seiner Partei vorangetriebene Projekt solche Fortschritte mache, denn „sinnhafte Arbeit macht glücklicher als Arbeitslosigkeit“. Der Ausschussvorsitzende Michael Brüne (CDU) zeigte sich überzeugt, dass dieses Modell Erfolg zeitigen wird.
Ein Projekt mit Leuchtturmcharakter
Auch Weißer sprach von einem Projekt, bei dem alle gewinnen und in das es sich lohne zu investieren. Die geplante Form der Integration habe Leuchtturmcharakter und werde, zumal sie wissenschaftlich begleitet werden solle, auch die Außendarstellung der Stadt Arnsberg verbessern.