Arnsberg. Am Donnerstag, 27. März werden wieder tausende Mädchen der Klassen 5 bis 10 aller Schulformen aus dem Hochsauerland in technische Berufe schnuppern. Ob auf Baustellen, in Produktionshallen, in Laboren oder anderen Institutionen werden sie hämmern, untersuchen, feilen und praktische Erfahrungen sammeln. Damit der Girls´Day aber auch tatsächlich ein Gewinn für alle wird, fand eine Fachtagung „Gewinnung von Frauen für MINT-Berufe“ (MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) im Berufsbildungszentrum der Handwerkskammer in Arnsberg statt. Auf Einladung des regionalen Girls´Day-Netzwerkes informierte Elisabeth Schöppner, Projektleiterin der bundesweiten Koordinierungsstelle Girls´Day darüber, wie dieses wichtige Instrument der Personalgewinnung erfolgreich gestaltet werden kann.
Fast 30 Prozent der Girls kommen wieder für Praktikum oder Ausbildung
Die nachhaltige Wirkung des Girls´Day macht sich auch in den Unternehmen und Organisationen bemerkbar: Fast 30 Prozent gaben an, dass sich nach dem Aktionstag Girls’Day-Teilnehmerinnen um ein Praktikum oder eine Ausbildung bei ihnen beworben haben. „Auch an den Schulen zeigt sich, dass die genderspezifische Berufsorientierung in den letzten Jahren immer mehr Gewicht bekommen hat. Gaben 2004 nur 21,1 Prozent der befragten Schulen an, dass ihr Schulprofil einen Schwerpunkt zur Berufsorientierung der Schülerinnen und Schüler mit besonderer Berücksichtigung genderspezifischer Aspekte beinhaltet, lag die Zahl im Jahr 2013 bei 41,4 Prozent,“ so Elisabeth Schöppner.
Fachtagung im Vorfeld des Girls´Day am 27. März
Gute Zukunftsperspektiven für Mädchen sah Christoph Dolle, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Südwestfalen, im Bereich des Handwerkes. Aufstiegs- und Karrieremöglichkeiten seien allerdings oft gar nicht bekannt. Daher sei der Girls´Day ein wichtiges Instrument, um Kontakte zum Handwerk zu knüpfen und erste Erfahrungen zu sammeln. Petra Goldfuß vom DGB und Cornelia Homfeldt von der Agentur für Arbeit Meschede-Soest sehen in der zielgruppenspezifischen Ansprache Handlungsbedarf. Es gebe nun einmal Unterschiede zwischen Männern und Frauen und diese spielen bei der Berufswahl eine erhebliche Rolle. Daher haben sie gemeinsam mit dem regionalen Girls´Day-Netzwerk die Fachtagung „Gewinnung von Frauen für MINT-Berufe“ für Ausbildungsbetriebe, Personal- und Ausbildungsverantwortliche, Mitarbeitende für Öffentlichkeitsarbeit und alle, die junge Frauen auf dem Weg in den Beruf begleiten, organisiert. Cornelia Lins von der Kompetenzwerkstatt MINT-Frauen gab zahlreiche Hinweise, wie technische Berufe in Print- und Onlinemedien interessant dargestellt werden können. In anschließenden Workshops konnten die Teilnehmenden Stellenanzeigen, Karriereseiten sowie Veranstaltungen analysieren und attraktive Formate für technikinteressierte Mädchen und Frauen konzipieren.
„Gewinnung von Frauen für MINT-Berufe“
„Dass die Veranstaltung auf so großes Interesse unterschiedlichster Teilnehmerkreise gestoßen ist, zeigt uns, dass die Bedeutung der Gewinnung von Frauen für MINT-Berufe nicht nur unter dem Gesichtspunkt der Fachkräftesicherung in unserer Region angekommen und für alle Beteiligten ein wichtiges Thema ist“, so Cornelia Homfeldt. Das regionale Netzwerk bietet bei Bedarf an, auch weitere Veranstaltungen zur Thematik zu organisieren.
Angebote auf dem Girls´Day-Radar oder in der Nachbarschaft fragen
Zunächst steht der Girls´Day am 27. März an. Damit interessierte Mädchen auch wissen, wo es Angebote für den Girls‚Day gibt, werden die Unternehmen gebeten, ihr Angebot auf dem Girls´Day-Radar unter www.girls-day.de einzutragen. Mädchen können aber auch – nach vorheriger Absprache – mit ihren Eltern, Verwandten und Bekannten am Girls´Day an deren Arbeitsplätzen technische Berufe erleben. Natürlich ist es auch möglich, auf dem kurzen Weg bei den Betrieben in der Nachbarschaft nachfragen, ob sie dort ihren Girls‚Day verbringen können. Weitere Informationen für Mädchen, Eltern, Unternehmen und Schulen sind unter www.girls-day.de abrufbar. Ansprechpartnerin ist die Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt der Agentur für Arbeit Meschede-Soest, Cornelia Homfeldt, erreichbar unter 0291 204–609.