Arnsberg. „Wieder zurück im alten Revier“ meldete sich Sitzungspräsident Lars Meißner nach dem Ausflug ins Sauerlandtheater zum Stadtjubiläum im Vorjahr und präsentierte dem Publikum eine Prinzenproklamation, die abwechslungsreich war, gut unterhielt und pünktlich nach dreieinhalb Stunden ihr Finale erreicht hatte, so dass den Gästen noch viel Zeit zum Feiern und Tanzen blieb. Zwar blieb ein großer Tisch hinten im Saal unbesetzt, doch auf den anderen fast 300 Plätzen in der Festhalle kam schnell Stimmung auf bei einem Programm, das Meißner unter das Motto „Warum denn in die Ferne schweifen, das Gute liegt so nah“ gestellt hatte. So gaben bei einige Perlen ihr Debut bei der KLAKAG, die der Sitzungspräsident ganz in der Nähe entdeckt hatte.
Gute Freundschaft mit Blau-Weißen aus Gierskämpen und Neheim
Mit Trommelwirbeln und Köpfen, die zum Takt der Musik aus Mülltonnen auftauchten, ernteten die Karnevalisten von Blau-Weiß Gierskämpen viel Beifall und die ersten Orden. Doch nicht nur zu den Gierskämpenern, die am 15. Februar ihren eigenen Blau-Weißen Abend feiern, auch zu den Blau-Weißen aus Neheim unterhält die KLAKAG eine enge Freunschaft. Dort hatte Lars Meißner die Hachenerin Reglindis Bergmann gesehen und sofort nach Arnsberg eingeladen. Eine gute Entscheidung, denn als Ganzkörperübersetzerin und mit ihrer auf das Kneipenrauchverbot umgetexteten Version von „Lili Marleen“ sorgte sie für Beifallsstürme. In einem insgesamt viel weiblicheren Programm als in früheren Jahren gab auch Angelika Schubert ihr Debut in der KLAKAG-Bütt. Die neue Ehrensenatorin, die schon lange Jahre beim Propstei-Karneval mitmischt, erklärte als „Erna Schibulski“, warum und wie sie im Leben immer zu spät kommt. Ein Auftritt, für den Alt-Kanzler Hans Rath mit „Blömche“ dankte. Eine weitere Anreise hatte lediglich „Fräulein Annabell“, ein blonder Wirbelwind aus Düsseldorf, der die Stimmung vor dem Finale noch mal so richtig anheizte.
Auch Helene Fischer gab der KLAKAG die Ehre
Sitzungspräsident Lars Meißner führte konzentriert, souveräun und locker durch das Programm. Dabei kam es immer wieder zum witzigen Dialog mit seinem Sidekick, Herrn Kachulke. Am Ende wurde das Geheimnis gelüftet, das sich Pastor Dirk Salzmann unter Hut, roter Perücke und Kittel verbarg. Musikalisch setzte die KLAKAG auf Bewährtes. Das Fanfarenkorps aus Günne und die Pauerländer gehören praktisch schon zum Inventar, ebenso wie die Tanzgarden der KLAKAG. Dabei überzeugen die Nachwuchsgarden jedes Jahr aus neue durch ihre liebevolle Kostümierung. Die Kleinsten, die Teddybären, tanzten diesmal auf den Spuren von Heidi aus der Schweizer Bergwelt, die etwas Älteren von den Gänseblümchen zeigten einen Showtanz „American Dream“. Neben der Prinzengarde tanzten auch zwei neue Solo-Tänzerinnen – Schlossspätzchen Atifa und Schlosstäubchen Vanessa. Die Familie von Atifa stammt aus dem ehemaligen Jugoslawien, also ein gutes Beispiel für die Integrationskraft des Karnevals, sagte der Sitzungspräsident. Der legte zeitweise seine Blaue Jacke ab und schlüpfte in eine geschlitzte Lederhose und hochhackige Schuhe. Sein Auftritt als Helene Fischer gehörte zu den Höhepunkten einer musikalischen Rheinreise, zu der zahlreiche Eigengewächse der KLAKAG mit Kanzler Peter Hoffmann als Kapitän starteten und Begeisterungsstürme ernteten.
Karnevalsbazillus ansteckend und vererbbar
Dass der Karnevalsbazillus sowohl ansteckend als auch vererbbar ist, zeigen die neuen Tollitäten der KLAKAG. Der neue Prinz Peter Stracke kegelt mit seinem Kegelclub „KC Mixed Pickels“ in der KeBar des letztjährigen Prinzen Olli und hat sich dort infizieren lassen, ist zunächst in den Elferrat gegangen und nun selbst Prinz. Der Neue Kinderprinz Nic ist Sohn der Pagin Diana Schüler, die neue Kinderprinzessin Julia ist Tochter des Kinderprinzen von 1987 Andreas Schubert und Enkelin der Neu-Senatorin Angelika Schubert. Sie alle freuen sich auf eine lange Session und den Höhepunkt, den „Lindwurm der Freude“ am Sonntag, 2. März, wenn sie hoch von ihren Wagen den Schaulustigen zujubeln werden.