Sundern. Eine Verabschiedung eines städtischen Haushalts ohne Gegenstimmen, daran kann sich in Sundern in den langen Jahren der absoluten CDU-Mehrheit niemand mehr erinnern. In diesem Jahr hat es das dagegen (fast) zwei Mal gegeben. Im März war es lediglich ein FDP-Ratsmitglied, das dem damals noch sehr verspäteten Haushalt für 2015 seine Zustimmung verweigerte, neun Monate später gab es keine Gegenstimme mehr, keine Enthaltung und das alles auch noch voll im Zeitplan.
CDU: Haushalt trägt auch Handschrift der Opposition
Beim Thema Windkraft warf die Lange dem neuen Bürgermeister vor, beim ersten fragwürdigen Gegenwind einer Behörde die eindeutige Beschlusslage außer Kraft gesetzt zu haben, und kündigte an, sich vehement gegen Kniffe und Tricks zu wehren, die demokratisch getroffene Beschlüsse außer Kraft setzen wollen. Auch Becker beklagte, dass man in Sachen Windkraft nach vier, fünf Jahren Arbeit wieder bei Null stehe. Er forderte, die Sichtweise des Kreises, der das Landschaftsbild unangemessen in den Vordergrund stelle, nicht einfach hinzunehmen, und warnte vor den Prozessen, die von den Windkraft-Investoren der Hellefelder Höhe kommen könnten und Sundern über Jahre beschäftigen wurden. CDU und Grüne waren es, die 2014 gemeinsam den Beschluss für die Windkraftflächen auf der Hellefelder Höhe gefasst hatten.
Gegen Effekthascherei und permanenten Wahlkampf
Der Wunsch der Bürger nach Veränderung sei deutlich zu spüren, sagte Rüdiger Laufmöller (FDP). Sundern habe jetzt einen Bürgermeister, der nicht aus Sundern komme, der nicht Mitglied der CDU sei und der nicht aus der Verwaltung komme. Das sei noch keine Garantie fürs Gelingen. Aber eine große Chance. Und der Wille, zu liefern, sei bei Ralph Brodel eindeutig erkennbar. „Mehr Projekte, die Sundern ohne große Folgekosten weiter bringen, weniger Projekte, bei denen das rote Bändchen durchschnitten wird und die Kapelle spielt“ forderte Michael Stechele, „weniger Effekthascherei“ Siegfried Huff von der Linken, „keinen Wahlkampf für die nächsten vier Jahre“ Hans Klein von der WISU. Toni Becker blickte in seinen Schlusssätzen weit über Sundern hinaus, brachte die Ausbeutung des Planeten und die immer noch wenig nachhaltige Lebensweise zur Sprache.










