Zuvor war in einer behelfsmäßig aufgestellten Montagehalle auf dem Brauereihof der Läuterbottich innerhalb der zurückliegenden vier Wochen komplett montiert worden, nachdem aufgrund der Übermaße der nächtlichen Schwertransporte nur Teile des Gefäßes Grevenstein erreichen konnten. Um den Braubetrieb ohne Einschränkung aufrecht zu erhalten, werden die beiden weiteren Läuterbottiche im Frühjahr und Herbst 2016 folgen. Während dieser Zeit bleibt das Sudhausdach nur provisorisch verschlossen, um das Einbringen der beiden ausstehenden Großgefäße rasch zu ermöglichen.
Zentrale Funktion innerhalb des Brauprozesses
Die Läuterbottiche besitzen innerhalb des Brauprozesses eine zentrale Funktion. In diesem Gefäß werden aus der zuvor hergestellten Maische die festen, nicht löslichen Bestandteile abgetrennt. Das geschieht durch einen in jedem Läuterbottich vorhandenen Siebboden. Wie nach dem Kaffeefilter-Prinzip wird zuerst die Vorderwürze unterhalb des Siebbodens mit Pumpen abgezogen, während sich oberhalb der sogenannte Treberkuchen sammelt. Dieser wird in einem zweiten Prozessschritt mit Brauwasser nochmals ausgelaugt, ehe die verbleibenden Treber durch eine Bodenöffnung ausgetragen werden. Treber gilt als hochwertiges Futtermittel und wird von Landwirten aus dem näheren Umfeld abgeholt.
Die im Sudhaus fortan sichtbare Konstruktion von fast neun Metern Höhe besteht aus einem stählernen Unterbau, dem darauf liegenden Edelstahlgefäß mit Dunstrohr und dem darunter befindlichen Antrieb samt Getriebe für eine Aufhackeinrichtung. An dem Unterboden sind zahlreiche Abläuterrohre angebracht, die über mehrere Sammelöffnungen ein effizientes Abziehen der Würze ermöglichen. Diese wurden in Grevenstein ebenfalls durch den Hersteller Ziemann montiert. Außerdem wurde in den letzten Wochen bereits die komplette innere Mechanik, die aus Senkboden, Hackwerk und Treberscheiten besteht, in den Läuterbottich funktionsfähig eingebaut.