Arnsberg. Gleich an den Anfang der ersten Arnsberger Bezirksausschusssitzung nach den Sommerferien hatte die Vorsitzende Marie-Theres Schennen einen Bericht über die in den Ferien erfolgten Schulumzüge gesetzt, denn schließlich war die politische Entscheidung hier ebenso schwierig wie umstritten. Der zuständige Fachdienstleiter Jochen Krautstein sagte, trotz des engen Zeitfensters von nur sechs Wochen und zwei Tagen sei eine gute Landung gelungen, und fügte schmunzelnd hinzu: „Jedes Jahr brauchen wir das aber nicht.“
Kurzfristig Probleme beim Bustransport – Mensabetreiber gesucht
Ein paar Tage habe es zu Anfang beim Busverkehr zwischen Arnsberg und Hüsten gehakt, sagte Krautstein, aber das sei nicht ungewöhnlich, wenn viele Schüler neue Wege fahren. Das Busunternehmen könne nicht alles im Voraus planen, sondern müsse auch beobachten, welche Wege wann gefahren werden, und dann reagieren. Am Montag nach Schuljahresbeginn sei es busmäßig wieder normal gelaufen. Als zweiten Punkt, an dem es noch hake, nannte Krautstein den Mensabetrieb der Realschule, der am neuen Standort noch nicht wieder habe aufgenommen werden können, weil der bisherige Mensabetreiber nicht mit umgezogen sei. Das sei ein Personalproblem, von dem er hoffe, dass es in den nächsten Wochen gelöst werden könne.
Dank an die Schulen
Ausdrücklich dankte der Fachdienstleiter den Schulleitungen und Kollegien der Realschule und der Theodor-Heuss-Schule, denn die hätten trotz der Vorgeschichte gut mitgemacht und alles pünktlich in Kisten verpackt, so dass diese nur noch transportiert werden mussten. Zuerst sei die Hauptschule nach Hüsten umgezogen. Dann habe es an der Sauerstraße Umbauten gegeben. Das EDV-Kabelnetz sei erneuert worden und es habe auch einige Durchbrüche gegeben, um größere Klassenräume zu schaffen. Nach vier Wochen habe dann auch die Realschule umziehen können, so dass beide Schulen pünktlich am neuen Standort den Unterricht wieder aufnehmen konnten.
Hauptschulen „mit Stundenplan aus einem Guss“
Nicole Jerusalem (CDU) berichtete, dass sie als Vorsitzende des Schulausschusses die Schulen bereits an ihren neuen Standorten besucht habe. Auch ihr Eindruck sei, dass es nach dieser Riesenaufgabe ganz gut laufe. Insbesondere lobte sie den Schulbetrieb in Hüsten, wo zwei Hauptschulen unter einem Dach zusammengekommen sind. Die gegenseitigen Abordnungen der Lehrer an die jeweils andere Schule hätten hier gut geklappt, so dass jetzt ein Stundenplan aus einem Guss angeboten werden könne und auch alle Lehrer allen Schülern gegenüber weisungsbefugt seien. „Unser Ziel, den auslaufenden Schulen optimale letzte ein, zwei, drei Jahre zu ermöglichen, scheint zu funktionieren,“ sagte Jerusalem. Uwe Bettsteller (SPD) monierte allerdings die vernachlässigten und vermüllten Außenanlagen am neuen Standort der Realschule. Es sei doch schade, wenn ein so hochwertiges Gebäude außen so heruntergekommen sei.
Container Notlösung für ein Jahr
Auch auf die Sekundarschule und das leer gezogene Realschulgebäude ging Krautstein ein. Die dort auf dem Schulhof aufgestellten Klassenraumcontainer seien eine Notlösung für ein Jahr und mit der Schule so abgesprochen. Gerade bei Hitze sei der Unterricht in den Containern nicht prickelnd, werde aber akzeptiert. Bis zum kommenden Sommer müsse der Umbau der ehemaligen Realschule aber so weit fortgeschritten sein, dass dort dann zwei Jahrgänge der Sekundarschule Platz finden. Das sei zeitlich schon eine Herausforderung, so Krautstein. Doch es gehe gut voran. Der Mitteltrakt des Realschulgebäudes sei bereits abgerissen und der A‑Trakt komplett entkernt. Hier sollen im ehemals mehrstöckig offenen Foyer mit frei stehender Treppe Zwischendecken eingezogen werden.