Neheim. „Das läuft hier wie bei einer Neueröffnung, wenn vorne die ersten Gäste kommen, gehen hinten die letzten Handwerker raus,“ berichtet Citymanager Conny Buchheister von den letzten Stunden vor dem Start des inzwischen schon 10. Neheimer Weihnachtstreffs. Für 16 tage, bis zum 4. Adventssonntag am 20. Dezember, locken die sieben Ausstellungsorten als kleines Weihnachtsdorf im Schatten des Doms und inmitten der schon vorher aufgestellten Schlemmerbuden zum Schauen und Staunen. Zunächst hatten die Handwerker mit großen Maschinen das Bild bestimmt, als sie 25 Kubikmeter Holzhackschnitzel und mehr als 120 bis zu vier Meter hohe heimische Nadelbäume platzierten. Dann folgte die Dekoration und der Feinschliff in den Buden.
Sehen, Staunen und Wiederkommen
„Wir wollen vor allem etwas für das Auge bieten,“ sagt Conny Buchheister. Ob jung oder alt, die Besucher sollen zum Sehen und Staunen kommen und bei jedem Besuch wieder etwas neues entdecken. So gibt es wieder ein Weihnachtsdorf mit fast 500 Figuren, eine Winterlandschaft mit vielen Animationen und auch einen Winterrummel. Die historische Märklin-Eisenbahn aus den 1960-er Jahren, die letztes Jahr in Neheim Premiere hatte, dreht wieder ihre Runden und neu hinzugekommen ist eine Ausstellung mit Weihnachtszügen. Es gibt mehr als 20 Züge mit Weihnachtsmännern, der größte über einen meter lang, der kleinste so winzig, dass er in ein Überraschungsei passte. Und ordentliches Getöse gibt es auch. Beschaulich ist dagegen die Krippenausstellung der Firma Heide.
Viele neue Neheimer Filmschätzchen
Weil es in den letzten Jahren so gut angekommen ist, gibt es noch mehr Erinnerungen an das alte Neheim. Das „Werk Neheim“ zeigt eine Diashow mit tausend Bilder aus der Neheimer Industriegeschichte. Im letzten Jahr habe ein Besucher da auf einem Bild aus den 1950-er Jahren seinen Vater an einer Werkbank entdeckt. Weil er das Bild noch nicht gekannt habe, habe er Tränen der Rührung vergossen, berichtet Buchheister. Neben Dias gibt es auf der großen offenen Leinwand auch wieder Neheimer Filmschätzchen, die jeden Tag laufen, sobald die Dämmerung hereinbricht. Auf der nun acht Quadratmeter großen Leinwand werden neben einigen bekannten Filmen auch zahlreiche Neuentdeckungen laufen, unter anderem von Jägern, Schützen und Feuerwehr. Wer selbst noch Filmschätzchen aus Neheim hat, kann die auch mitbringen. „Wir zeigen die gerne, sofern sie auf CD oder DVD vorliegen,“ sagt Buchheister.
Am Wochenende Schulen und Sägekünstler zu Gast
Zum Weihnachtstreff gehören auch wieder Hütten und Pagodenzelte, die tageweise von Handwerkern, Künstlern und Gruppen genutzt werden. Am Eröffnungswochenende nutzen das Franz-Stock-Gymnasium und die Graf-Gottfried-Grundschule dieses Angebot. Auch der Oeventroper Sägekünstler Manfred Kupitz ist zu Gast. Am Samstag hat sich nicht nur der Nikolaus mit seinen Elfen angesagt, um wieder körbeweise Überraschungen zu verteilen, es gibt auch wieder Kasperletheater. Die beliebte Puppenbühne aus Ibbenbüren lädt um 12.30, 14 und 15.30 Uhr zu ihren Vorstellungen ein.
Ohne Einsatz von über 80 Sponsoren nicht finanzierbar
Er werde öfter gefragt, warum denn der Weihnachtstreff nicht schon eine Woche früher beginne, sagt der Citymanager. das würde er gerne machen, aber dann müsste auch das Geld da sein für eine Woche mehr Hüttenmiete, eine Woche mehr Bewachung und eine Woche mehr Reinigung. Schon beim jetzigen Programm sei das finanziell eine eng gestrickte Geschichte. Herbert Scheidt, 2. Vorsitzender des Aktiven Neheim, rechnet vor, dass die gesamten vorweihnachtlichen Aktivitäten, also neben dem Weihnachtstreff vor allem auch die Weihnachtsbeleuchtung, rund 45.000 Euro kosten. Ein drittel davon bringt das Aktive Neheim aus Mitgliedbeiträgen und eigenen Erlösen ein, rund zwei Drittel müssten aber durch Sponsoren gedeckt werden. das Aktive Neheim dankt deshalb auch mit einem großen Transparent, das 81 Einzelhändler und Dienstleister aufführt, allen Spendern, welche die stimmungsvolle Weihnachtszeit in Neheim ermöglichen.
Spekulatius-Werbung im Umland
Damit auch nicht nur Neheimer kommen, hat das Aktive Neheim 3500 Tütchen mit leckerem Spekulatius befüllt und verteilt diese im Umland. „Ob im Hotel oder im Baumarkt, wir wollen auch die erreichen, die Neheim vielleicht noch nicht auf dem Schirm haben,“ sagt Buchheister. Höhepunkt der Vorweihnachtszeit in der Neheimer City wird der verkaufsoffene Sonntag am 14. Dezember sein. Das Programm wird noch gesondert vorgestellt. Einen besonderen Programmpunkt solle man sich aber schon mal vormerken, meint der Citymanager. Denn um 15 Uhr werden die Kinder der Graf-Gottfried-Schule auf einer Bühne auf dem Markt das Graf-Gottfried-Spiel aufführen. Denn es sei ja viel zu schade, dass dieses mit den Kindern einstudierte Spiel nur ein einziges mal beim Grafenbegängnis aufgeführt werde.