Knappe Entscheidung für Stockumer Netto-Markt

Kühn berich­te­te dem Aus­schuss auch von jah­re­lan­gen inten­si­ven Bemü­hun­gen um die Ansied­lung eines Geschäfts mit ande­rer Grö­ßen­ord­nung. Als der ers­te Bau­an­trag von Net­to kam, sah das Ein­zel­han­dels­gut­ach­ten in Sto­ckum wie in den ande­ren klei­nen Stadt­tei­len eine Maxi­mal­flä­che von 400 Qua­drat­me­tern vor, eine Zahl, die durch das aktua­li­sier­te Ein­zel­han­dels­gut­ach­ten auf 550 kor­ri­giert wur­de. Auch in Gesprä­chen mit Net­to selbst habe er „alles ver­sucht zu ven­ti­lie­ren“, sag­te Kühn. So habe er erfah­ren, das Net­to auch klei­ne­re Test­märk­te betrei­be, aller­dings nur in Groß­stadt­la­gen. In Sto­ckum sei 1000 Qua­drat­me­ter die Wunsch­grö­ße und 800 die Unter­gren­ze. Kühn berich­te­te auch „von der ganz eige­nen Logik“ der Markt­be­trei­ber, die bei ver­klei­ner­te Flä­che nicht etwa das Waren­an­ge­bot ver­klei­nern, son­dern Rega­le höher bau­en und enger stel­len, um die glei­che Waren­men­ge unterzubringen.

CDU: Große Mehrheit der Stockumer will den Markt

Mari­us Ross, Aus­schuss­mit­glied der CDU und selbst Sto­cku­mer, sag­te, dass ein funk­tio­nie­ren­der Ein­zel­han­del wich­tig für die sozia­len Kon­tak­te sei und dass im Ort die gro­ße Mehr­heit der Bür­ger für den Markt sei. Dies wer­de auch von allen drei Sto­cku­mer Rats­ver­tre­tern, egal wel­cher Par­tei, unter­stützt. Die Über­schrei­tung von 130 Qua­drat­me­tern sehe er als mini­mal an und die Ent­schei­dung für den Markt in Sto­ckum sei auch eine Ent­schei­dung für das gan­ze obe­re Sor­pe­tal. Eine Sicht­wei­se, die Hagens Orts­vor­ste­her Klaus Rai­ner Wil­le­ke ganz und gar nicht teil­te. Ein solch gro­ßer Markt, noch dazu direkt an der Durch­gangs­stra­ße, sei mehr als ein Nah­ver­sor­ger. Er sei ein schwe­rer Schlag gegen den müh­sam auf­ge­bau­ten Dorf­la­den in Hagen. Wil­le­ke for­der­te zu mehr Mit­ein­an­der und Zusam­men­ar­beit unter den Dör­fern auf.

SPD: Zu groß und falscher Standort

Hans Klein, Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der der WISU und aus Ame­cke, sag­te, er wür­de ger­ne in Sto­ckum ein­kau­fen und er sei für einen Markt in Sto­ckum, aller­dings nicht an die­ser Stel­le, weil er dort die schutz­wür­di­gen Inter­es­sen der Anlie­ger ver­let­ze. Klar für den Markt sprach sich Hanns-Rüdi­ger Feh­ling (FDP) aus.  Sto­ckum brau­che die Ver­sor­gung und alles ande­re sei ver­sucht wor­den. SPD-Frak­ti­ons­chef Micha­el Ste­che­le nann­te die Pla­nung grenz­wer­tig. Am Ende des Tages wer­de die­ser Markt zu groß sein und am fal­schen Stand­ort ste­hen. Auch Anto­ni­us Becker sprach sich dafür aus, einen Markt in die­ser Grö­ßen­ord­nung abzu­leh­nen. Er sei sicher, dass sich aus der Not­wen­dig­keit gebo­ren auch mit­ten im Ort etwas ent­wi­ckeln wer­de, wenn das bestehen­de Lebens­mit­tel­ge­schäft schließe.

Ende eines vierjährigen Kampfes

Auch Jür­gen ter Bra­ak (SPD) for­mu­lier­te sei­ne „erheb­li­chen Bauch­schmer­zen“, auch wenn er um die Bedeu­tung einer Ver­sor­gungs­mög­lich­keit für die Iden­ti­tät eines Dor­fes wis­se. Aber auch in Endorf, Wes­ten­feld und Hel­le­feld, wo es kei­nen Laden mehr im Dorf gebe, sei sei­nes Wis­sens noch nie­mand ver­hun­gert. Stock­ums Orts­vor­ste­her Rei­mund Klu­te for­der­te nach einem inzwi­schen über vier­jäh­ri­gen Kampf end­lich eine Ent­schei­dung. und die kön­ne nur „Lie­ber 130 Qua­drat­me­ter zu viel als 650 zu wenig!“ hei­ßen. Eine Ent­schei­dung, die so getrof­fen und von den Zuschau­ern, die auch nach der Wind­kraft-Debat­te noch geblie­ben waren, auch kräf­tig beklatscht wurde.

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