Arnsberg/Meschede.„Ich dreh durch, alles wird mir zu viel und meine Gefühle, egal ob gut oder schlecht, überrumpeln mich“, so beschreibt eine Borderline-Betroffene ihren Alltag. An Borderline Erkrankte leiden häufig unter heftigen Gefühlsausbrüchen. Im Umfeld rufen die Reaktionen oft Unverständnis und Ablehnung hervor. Die Kontakt- und Beratungsstelle für psychisch Erkrankte der Diakonie-Ruhr-Hellweg stellt mit STEPPS ein Trainingsprogramm vor, das Betroffenen helfen soll, über ihre Erkrankung zu reden und mit Emotionen angemessen umzugehen. Zu einer unverbindlichen Informationsveranstaltung über das Programm lädt die Diakonie herzlich am Montag, 17. November, von 18 bis 19.30 Uhr in das Haus der Diakonie in der Schützenstraße 10 in Meschede ein. Das Training erstreckt sich über 20 Termine und beginnt im kommenden Januar.
Diakonie bietet mit neuem Trainingsprogramm Hilfe
Dr. med. Ursula Herrmann, Oberärztin für Psychiatrie an der Westfälischen Klinik Warstein, gibt in ihrem Kurzvortrag zunächst eine Einführung in das Krankheitsbild Borderline. Im Anschluss steht die Mitinitiatorin für die Ausbildung der Fachkräfte des STEPPS-Programms in Deutschland für alle Fragen zur Verfügung. Aus ihrer langjährigen Arbeit mit Menschen mit Persönlichkeitsstörungen weiß sie, wie hoch der Leidensdruck für Menschen ist, die mit unkontrollierbaren Gefühlsattacken kämpfen. Mit ihrem Problem sind die Betroffenen nicht allein. In Deutschland schätzt man, dass 1–2% der Bevölkerung unter einer Borderline-Störung leiden. Die intensiven Gefühlsschwankungen führen oft zu nicht nachvollziehbaren Reaktionen bis hin zu selbstverletzendem Verhalten und plötzlichen Beziehungsabbrüchen. Das Alltagserleben und die zwischenmenschlichen Beziehungen werden dadurch stark belastet.
Kostenlose Einführungsveranstaltung
STEPPS setzt hier an und möchte Betroffene schulen, mit ihrer Familie Freunden, und professionellen Helfern klarer über ihre Erkrankung und die möglichen Wege zur Bewältigung zu kommunizieren. In konkreten Schritten erlernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen besseren Umgang mit Ihren Emotionen und erhalten Anleitung zur Steuerung ihres Verhaltens, besonders in emotionalen Krisensituationen. In Meschede wird das Training von ausgebildeten STEPPS-Trainerinnen der Diakonie Ruhr-Hellweg durchgeführt. Zur kostenlosen Einführungsveranstaltung sind alle Interessierte herzlich eingeladen.
- Termin Infoabend: Montag, 17. November, 18 bis 19.30 Uhr, Haus der Diakonie, Schützenstraße10, Meschede
- Anmeldung und Information bei Melanie Pötter unter 0291 2900 171 oder 015117826123.