Langscheid. Lustig, heiter, ernst, rührend, traurig, albern. Die vierte Langscheider Matinee-Konzertreihe, initiiert von Benedikt ter Braak und organisatorisch getragen durch den Kulturring Sundern, beschloss den August mit einem Programm der Gegensätze. Zu Gast war der in Sundern schon bekannte Sänger Bonko Karadjov und der gebürtige Langscheider Benedikt ter Braak. Sie präsentierten den zahlreich erschienenen Zuschauern ein Programm bestehend aus klassischen Kunstliedern, Kabarett, 20er-Jahre Schlagern und Volksliedern.
Durchweg positive Resonanz
Die erste Hälfte konzentrierte sich dabei auf ernstere Literatur, mit Auszügen aus Schuberts „Die Schöne Müllerin“. Die beiden Musiker zeigten sich bei Schubert als sensible Interpreten, welche Ihre Aufmerksamkeit ganz dem unschuldigen und ehrlichen Gestus der Schubertschen Lieder widmeten. Ohne jegliche Verschnörkelungen oder virtuoses Blendwerk präsentierten sie hauptsächlich ruhige, ernste Lieder, welche sich – ganz im Sinne der Romantik – hauptsächlich mit der verlorenen Liebe und dem Tod auseinandersetzen. Sie beschlossen diesen Block mit dem bekannten, andächtigen Ave Maria, eines der Lieblingslieder der beiden Musiker, wie sie zugaben.
Die zweite Hälfte brach schließlich mit dem kontemplativen Tenor der ersten Hälfte. Statt Tod, Träumerei und Gebet standen nun der „Meier am Himalaya“, der „Kleine grüne Kaktus“ und der Wunsch, doch gerne ein Huhn zu sein auf dem Programm. Gerade Bonko Karadjov bewies dabei Entertainer-Qualitäten. Abgerundet wurde das Konzert durch drei Volkslieder, welche von den Musikern selbst arrangiert waren. Das begeisterte Langscheider Publikum nahm die Aufforderung, bei den Volksliedern gesanglich mit einzustimmen, dankend an. So wurde das Konzert, wie die ganze Matinee-Reihe, bei kühlen Getränken und (relativ) gutem Wetter wieder ein voller Erfolg. Die Resonanz ist durchweg positiv, was Benedikt ter Braak zu einer Fortführung im nächsten Jahr ermutigt.
Auf Neugier der Zuschauer setzen
„Wir möchten die Konzerte nächstes Jahr etwas ausbauen.“ kündigte er an, wobei vom Grundkonzept nicht abgewichen werden soll: „Es bleibt nach wie vor ein musikalischer Blumenstrauß. Jedes Konzert ist anders, das Programm ist gemischt, verschiedene Musiker, verschiedene Stile, verschiedene Besetzungen. Da ist für jeden etwas dabei und man weiß nicht ganz was einen beim nächsten Konzert erwartet – nicht einmal, ob es nun klassische Musik, Pop, Oper, Musical, Kabarett oder Jazz sein wird. Aber gerade das macht es interessant. Wir setzen auf die Neugier der Zuschauer.“ Er fügt hinzu: „Dieses Jahr hatten wir ein Streichquintett als absolutes Novum in der Konzertreihe. Die Zuschauer sollen auf jeden Fall immer etwas neues, außergewöhnliches erfahren. Darum werden wir uns auch nächstes Jahr bemühen.“
Beyli D. Wilson