Arnsberg. Die SBL Arnsberg hat ihre Schwerpunkte für die Kommunalwahl 2025 festgelegt. Im Mittelpunkt stehen dabei Sicherheit, Bildung, bezahlbarer Wohnraum, Armutsbekämpfung, Verkehr und Infrastruktur, Bürgerbeteiligung sowie die digitale Entwicklung der Stadt.
1. Arnsberg als lebenswerte, attraktive und sichere Stadt
Die SBL will Arnsberg lebenswerter, heller, sauberer und sicherer machen. Langfristige Sicherheit soll vor allem durch Prävention erreicht werden. Dazu soll die Ordnungspartnerschaft zwischen Stadt und Polizei neu justiert werden. Unbefristete Streetwork-Stellen im Jugendamt sollen langfristig Vertrauen zu jungen Menschen aufbauen. Strafrechtlich auffällige Jugendliche sollen über die Jugendhilfe in Strafverfahren stärker pädagogisch begleitet werden, Fachpersonal soll nicht eingespart werden.
Die in der Vergangenheit erfolgte Stärkung des kommunalen Ordnungsdienstes wird als positiver Weg zu kurzfristigen Erfolgen gesehen. Subjektive Angsträume wie Treffpunkte junger Menschen sollen durch bessere Beleuchtung und Architektur zu lebenswerten Orten werden. Eine wirksame kommunale Armutsbekämpfung trägt ebenfalls zur Lebensqualität und Sicherheit bei. Präventive Maßnahmen sollen Vorrang haben, bevor Kontrollen zur Vertreibung bestimmter Personengruppen aus dem Sozialraum eingesetzt werden.
2. Gesamtschule für Arnsberg – als erste Stadt im HSK
Als größte Kommune im Hochsauerlandkreis fordert die SBL die Errichtung einer Gesamtschule. Der Kreis ist bisher der einzige in NRW ohne Gesamtschule. Ziel ist es, mehr Wahlmöglichkeiten im Bildungssystem zu schaffen und den Fachkräftemangel zu verringern. Ein Schwerpunkt der Schule könne auch die berufliche Orientierung auf nicht-akademische Berufe sein.
3. Gebührenfreie Kitas – als erste Stadt im HSK
Die SBL setzt sich dafür ein, dass Kindergärten als Bildungsinstitutionen für alle unabhängig vom Einkommen zugänglich sind. Kita-Beiträge sollen abgeschafft und die Finanzierung über eine gerechte Steuerpolitik sichergestellt werden.
4. Bezahlbarer Wohnraum
Wohnen muss in Arnsberg bezahlbar bleiben. Die SBL fordert, dass die Stadt als Bauherr mit Hilfe einer neuen städtischen Wohnungsbaugesellschaft selbst eine größere Anzahl bezahlbarer Wohnungen in den größeren Ortsteilen baut und dadurch zur Verbesserung des Wohnungsangebots beiträgt. Abrisse intakten Wohnraums für Luxuswohnungen werden abgelehnt. Ein aktives städtisches Wohnungsmanagement und die Veröffentlichung verfügbarem Wohnraums sollen die Transparenz erhöhen.
5. Aktive Armutsbekämpfung
Die SBL fordert Maßnahmen zur Vermeidung von Armut. Dazu gehören weitere Angebote auf einem sozialen Arbeitsmarkt, Einstiegsmöglichkeiten, niederschwellige Beratungsangebote und Kinderbetreuung für alle Altersgruppen.
Menschen, die auf Grundsicherung angewiesen sind, sollen die notwendigen Unterkunftskosten – ohne Einschränkungen – zusätzlich zum Regelsatz erstattet bekommen, damit die Miete nicht teilweise aus dem Grundbedarfssatz gezahlt werden muss. Wohnungslose sollen gemeinsam mit Sozialakteuren Zugang zu wirksamer Unterstützung und Hilfen erhalten.
6. Verkehrswende in Arnsberg
Ein „Arnsberg-Ticket“ zum Abo-Preis von 0,50 Euro pro Tag soll den ÖPNV stärken. Buslinien sollen erweitert, On-Demand-Busse eingerichtet und faire Preise für Gelegenheitsfahrten angeboten werden. Das Radverkehrskonzept muss schnell umgesetzt werden. Kaputte Straßen und Brücken sollen zeitnah saniert werden.
7. Ortsteil- und Quartiersentwicklung
Dörfer und Quartiere sollen attraktiv bleiben. Nahversorgung mit Lebensmittelgeschäften (ggf. über
genossenschaftliche Strukturen), Geldausgabestellen, ÖPNV, Gemeinschaftsräume für ehrenamtliche Angebote, Arzt- und Pflegeangebote sollen erhalten und bei Bedarf ausgebaut werden. Bauplanung soll ökologisch erfolgen. Die SBL unterstützt die örtlichen Vereine beim Erhalt und Ausbau der Infrastruktur.
8. Digitale Stadt
Alle städtischen Dienstleistungen sollen digital abrufbar sein, ohne Nutzungspflicht. Ältere Menschen sollen bei digitalen Beantragungen unterstützt werden. Info-Points an zentralen Orten sollen aktuelle Informationen über Stadt, Veranstaltungen und Highlights bereitstellen. Eine Finanzierung über Werbung wird als Möglichkeit gesehen. Rats- und Ausschusssitzungen sollen digital übertragen werden, das Glasfasernetz flächendeckend ausgebaut werden.
9. Bürgerbeteiligung und Mitwirkung
Die SBL will Bürgerbeteiligung ausbauen. Beispiele sind Internetforen für Anregungen, öffentliche Veranstaltungen zur Erläuterung des Haushalts, BürgerInnenversammlungen zu Themen von allgemeinem Interesse (z. B. Straßenplanung, Schul- und Kita-Angebot) sowie Einwohnerfragestunden im Rat und in den Ausschüssen.
Zur Beteiligung von Kindern und Jugendlichen soll ein Jugendparlament eingerichtet werden. Auch der Seniorenbeirat soll gestärkt werden, damit Senioren stärker in politische Entscheidungen einbezogen werden.
(Quelle: SBL Arnsberg)









