Polizei kann nicht alle Probleme lösen – Maxime ist rücksichtsvolles Miteinander

Anja Ger­ling, Lei­te­rin der Poli­zei­wa­che Sun­dern und Bezirks­be­am­ter Patrick Schul­te stell­ten sich auf Ein­la­dung der SPD-AG 60 Plus in einem Bür­ger­dia­log den Fra­gen, Anre­gun­gen und auch der Kri­tik der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger. (Foto: SPD-AG 60 Plus)

Sun­dern. Die Poli­zei – dein Freund und Hel­fer!? Doch wo, wann und wie kann sie hel­fen? Dass sie trotz aller Bemü­hun­gen den häu­fig auch berech­tig­ten Anlie­gen der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger nicht immer zu aller Zufrie­den­heit nach­kom­men kann, dar­um dreh­te sich eine leb­haf­te Gesprächs­run­de, zu der Man­fred Schli­cker, Vor­sit­zen­der der ein­la­den­den SPD AG 60 Plus, jetzt die Lei­te­rin der Poli­zei­wa­che Sun­dern, Anja Ger­ling, zu einem Bür­ger­dia­log begrü­ßen konn­te. Zusam­men mit dem Bezirks­be­am­ten Patrick Schul­te stand sie Rede und Antwort.

Gefährdung durch Raser und Rotlichtverstoß

Als ein Haupt­pro­blem vie­ler Gäs­te kris­tal­li­sier­ten sich Beläs­ti­gun­gen und Gefähr­dun­gen durch vor allem Auto- und Krad­fah­rer her­aus. So wur­den ins­be­son­de­re das per­sön­lich so emp­fun­de­ne, vor allem nächt­lich zu hören­de „Rasen“ in Sun­dern zwi­schen Tank­stel­le Lan­ge und dem Abzweig Schwem­ker Ring sowie die Gefähr­dung durch „Rot­sün­der“ an einer Ste­me­l­er Bus­hal­te­stel­le beklagt, an der die täg­lich dort auf den Schul­bus war­ten­den Grund­schul­kin­der stän­di­ger Unfall­ri­si­ken aus­ge­setzt seien.

Patrick Schul­te, als Bezirks­be­am­ter u.a. auch für Ste­mel zustän­dig, konn­te dies auf­grund eige­ner Beob­ach­tun­gen bestä­ti­gen. Er schil­der­te anschau­lich, wie schwie­rig es sei, einen Rot­sün­der zu ertap­pen, ihn zu ver­fol­gen, zu errei­chen und vor allem dann das Ver­ge­hen auch gerichts­fest nach­zu­wei­sen. Er appel­lier­te an alle, sich gege­be­nen­falls als Zeu­gen bei der Poli­zei zu mel­den. Aller­dings, so waren sich bei­de Poli­zei­ver­tre­ter einig, sei­en häu­fig gra­vie­ren­de Unter­schie­de zwi­schen „gefühl­tem“ und „tat­säch­li­chem“ Fehl­ver­hal­ten ande­rer fest­stell­bar. Dies tref­fe vor allem auf die Geschwin­dig­keit von Autos und Motor­rä­dern zu. Hier lägen in der Regel Schät­zung und Mes­sung weit auseinander.

Kernaufgaben der örtlichen Polizei

Ger­ling und Schul­te aner­kann­ten die oft­mals berech­tig­ten Kla­gen der Anwoh­ner und Eltern über rück­sicht­lo­ses, bes­ten­falls gedan­ken­lo­ses Fehl­ver­hal­ten vie­ler Ver­kehrs­teil­neh­mer. Die Poli­zei kön­ne aber nicht jeder­zeit und über­all sein. Es sei schon eine kaum zu bewäl­ti­gen­de Auf­ga­be, mit nur 13 Beam­ten in Sun­dern eine durch­ge­hen­de 24-Stun­den Bereit­schaft auf­recht­zu­er­hal­ten, viel weni­ger kön­ne man also immer und jeder­zeit immer dort sein, wo Anlie­ger es im Moment gera­de gern hät­ten. Anja Ger­ling ver­wies auf die viel­fäl­ti­gen Auf­ga­ben der ört­li­chen Poli­zei, wozu noch nicht ein­mal vor­ran­gig Ver­kehrs­kon­trol­len zähl­ten. Dafür sei auf Kreis­ebe­ne ein spe­zi­el­ler poli­zei­li­cher Ver­kehrs­si­che­rungs­dienst zustän­dig. Trotz­dem wür­den auch durch Sun­derner Poli­zei­be­am­te vor Ort Geschwin­dig­keits­kon­trol­len, Lärm­mes­sun­gen oder auch all­ge­mei­ne Fahr­zeug­kon­trol­len durchgeführt..

Anja Ger­ling hat­te zuvor die Struk­tu­ren der Poli­zei­ar­beit im HSK dar­ge­legt und anhand von Kri­mi­na­li­täts­sta­tis­ti­ken auf die wei­te­ren „Kern­auf­ga­ben“ der ört­li­chen Poli­zei­sta­ti­on hin­ge­wie­sen, zu denen z.B. Ermitt­lun­gen zu Betrug, Raub, Ein­bruch­dieb­stahl, Rausch­gift­de­lik­ten, Wider­stand gegen die Staats­ge­walt oder auch Ver­ge­hen gegen die sexu­el­le Selbst­be­stim­mung zählten.

Appell an rücksichtsvolles Miteinander

Anja Ger­ling und Patrick Schul­te beton­ten ein­drück­lich, dass sie als Poli­zei – ganz im Sin­ne des Freund und Hel­fers – grund­sätz­lich auf der Sei­te der betrof­fe­nen Bür­ger stün­den, sie sich ihrer­seits bei Straf­ver­fol­gun­gen aber auch strikt an Recht und Ord­nung hal­ten müssten.

Sie appel­lier­ten an die Besu­cher, sich so zu ver­hal­ten, wie sie es auch von ande­ren ihnen selbst gegen­über erwar­te­ten. Jeder kön­ne sich mal an die eige­ne Nase fas­sen: Es gäbe sicher nie­man­den, der nicht schon mal ein Ver­kehrs­ver­ge­hen began­gen habe. Sei es zu schnel­les Fah­ren, mit dem Han­dy han­tie­ren, nicht Anschnal­len oder auch „nur“ fal­sches Par­ken oder Anhal­ten. Gegen­sei­ti­ge Vor­wür­fe führ­ten in der Regel zu Frus­tra­tio­nen auf bei­den Sei­ten. Die Maxi­me müs­se ein rück­sichts­vol­les Mit­ein­an­der sein!

 

 

 

 

 

 

 

(Quel­le: SPD-AG 60 Plus)

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