Oeventrop/Berlin. Die SPD-Bundestagsfraktion hatte jetzt zu einem „Schienengipfel“ in den Deutschen Bundestag eingeladen. Dort wurde das Impulspapier „Mehr Verkehr auf die Schiene – die Politik ist am Zug“ vorgestellt. Es enthält konkrete Maßnahmen für einen „Schienenpakt 2030“. Aus dem Sauerland war auf Einladung von Dirk Wiese (MdB) auch der Oeventroper Wilfried Schiwek von den Eisenbahnfreunden der Oberen Ruhrtalbahn in Berlin vor Ort.
Ziel: „Mehr Verkehr auf die Schiene“
Wiese betonte dabei: „Wir brauchen in Deutschland eine neue Schienenpolitik und kein Gerede mehr über Privatisierung oder Börsengänge.“ In einem breiten Dialog mit Fachexperten und Vertretern von Interessensverbänden sowie Bürgern sollen die Maßnahmen herausgearbeitet werden, die die größte Wirkung entfalten, um das Ziel „mehr Verkehr auf die Schiene“ zu erreichen. Der Schienengipfel, an dem auch Deutsche Bahn-Chef Rüdiger Grube teilnahm, markierte den Auftakt dieses Dialogprozesses. Die wichtigste Forderung der Sozialdemokraten: Deutschland muss in den nächsten Jahren deutlich mehr für den Bahnverkehr tun. Mit 19 konkreten Maßnahmen sollen die Kapazitäten im Personen- und Güterverkehr bis 2030 verdoppelt werden.
Elektrifizierung und Reaktivierungen?
Im Hinblick auf das Sauerland wurde auch über die Elektrifizierung der Oberen Ruhrtalbahn diskutiert. Hier könnte aber der Nahverkehrsplan NRW der bessere Ansatz sein, meint Wiese, der sich zudem an Bahnchef Grube mit der Frage gewandt hat, wie die Deutsche Bahn grundsätzlich die Reaktivierung von einst stillgelegten Bahnstrecken wie der Röhrtalbahn oder der Verbindung Brilon-Stadt – Büren – Paderborn bewertet und ob es Bestrebungen gibt, entsprechende Strecken langfristig wieder zu ertüchtigen.
DB: Erst Potentialanalyse, dann Streckenliste
„Grundsätzlich ist die DB der Ansicht, dass die Reaktivierung stillgelegter Bahnstrecken nachhaltige wirtschaftliche Effekte bewirken könnte. Um dies näher zu untersuchen, hat sich die DB Netz AG in einem mit dem Deutschen Bahnkunden-Verband (DBV) abgeschlossenen Letter of Intent bereit erklärt, eine vom DBV durchzuführende Potentialanalyse stillgelegter Bahnstrecken zu unterstützen. Ziel der Potenzialanalyse ist es zu ermitteln, ob für beide Vertragsparteien ein nachhaltiger wirtschaftlicher und verkehrlicher Nutzen aus einer Reaktivierung der stillgelegten Strecken erreicht werden kann. Grundlage und Startpunkt der Analyse ist eine zwischen der DB Netz AG und dem DBV abzustimmende, abschließende Streckenliste“, so Werner J. Lübberink, Konzernbevollmächtigter der DB für das Land Nordrhein-Westfalen, in seiner Antwort.
- Hinweis: Das Impulspapier für einen „Schienenpakt 2030“ ist hier abrufbar: http://www.spdfraktion.de/system/files/documents/impulspapier-schienenpakt2030-spdfraktion.pdf










