Arnsberg. Rund siebzig Gäste, darunter viele, die beruflich oder ehrenamtlich mit dem Thema Hospiz- und Palliativmedizin befasst sind, folgten der Einladung von Dirk Wiese MdB und Pfarrer Roland Piontek vom evangelischen Kirchenkreis Brilon zur Podiums- und Publikumsdiskussion in das Berufskolleg Am Eichholz in Arnsberg.
Franz Müntefering: „Niemand muss Schmerz erleiden“
Neben Pfarrer Piontek begrüßte Dirk Wiese zur Podiumsdiskussion Maria Stute, Leiterin des stationären Hospiz Raphael in Arnsberg, Franz Müntefering, Vizekanzler a. D. und Präsident des Arbeiter-Samariterbundes sowie den Arnsberger Propst Hubertus Böttcher. Nach den Erläuterungen von Dirk Wiese zu den juristischen Unterschieden bezüglich aktiver, indirekter und passiver Sterbehilfe im Strafgesetzbuch und einer kurzen inhaltlichen Einführung in die bisher vorliegenden Anträge im Deutschen Bundestag führte Wiese durch die Diskussion. „Nicht den Tod suchen, sondern das Sterben begleiten“, betonte Franz Müntefering in seinen Ausführungen. Mit dem Hinweis, dass niemand Schmerzen leiden müsse, verwies Müntefering auf die in Deutschland herausragende Entwicklung der Palliativ- und Hospizmedizin in den vergangenen Jahren und fügte hinzu: „Eine große und die beste Bewegung die wir in unserer Gesellschaft haben!“. Aber leider noch nicht ausreichend und flächendeckend, so das weitere Fazit.
Die Podiumsteilnehmer legten nicht nur ihre Standpunkte aus beruflicher oder kirchlicher Sicht dar, auch ihre sehr privaten Gedanken und Bedenken wurden ausgesprochen. Von allen Seiten wurde die Hilfe im Sterben in ihrer unterschiedlichen Form beleuchtet. Viele Sichtweisen und Bedenken aber auch Anregungen wurden kontrovers diskutiert. Einig war man sich, dass Verbesserungen in den Bereichen Hospizarbeit, Pflegeheime, Krankenhäuser und nicht zuletzt ambulanter Betreuung notwendig sind. Dringend erforderlich sei die vertiefende Ausbildung von Ärzten in der Palliativmedizin, da diese besonders im ländlichen Raum dringend benötigt würden, führte Dr. Wigand von der Hospizinitiative Winterberg-Hallenberg an. Die Regierung sei gefordert für diese Bereiche mehr Geld bereit zu stellen. Dirk Wiese beschloss den Abend mit Dank an alle Beteiligten und versprach: „Wir werden diesen Themenbereich im Hochsauerland bis zum nächsten Herbst in aller Intensität mit weiteren Veranstaltungen verfolgen, denn ich möchte so viele Erfahrungen und Meinungen der Bürgerinnen und Bürger wie möglich in meine Entscheidungsfindung einfließen lassen“.
Aktuelle Informationen über die SPD im Hochsauerland und vom Bundestagsabgeordneten Dirk Wiese befinden sich im Internet unter www.hsk-spd.de und www.dirkwiese.de