Neue Nachbarn Arnsberg: „Jetzt auch echte Westfalen!“

Aus Sicht von Zay­n­ab Danko und Nour Kha­ya­ta, die den Preis von Süm­mer­mann ent­ge­gen­nah­men, ist das Enga­ge­ment der Flücht­lin­ge zunächst ein Zei­chen des Dan­kes. „Wir wol­len etwas zurück­ge­ben an die Men­schen, die uns in ihrem Land will­kom­men gehei­ßen und uns ihre Türen geöff­net haben“, so die bei­den Frau­en. Es gehe dar­um, etwas für die Men­schen in der Stadt und die neu ankom­men­den Flücht­lin­ge zu tun. „Wir haben die Initia­ti­ve ‚Neue Nach­barn Arns­berg´ gegrün­det, um gemein­sam eine gute und leben­di­ge Nach­bar­schaft zu entwickeln.“

Büro im Rathaus, Flyer und Neubürgertage

Erfolg­reich ist das Kon­zept auch, weil es auf eine Koope­ra­ti­on mit der Stadt­ver­wal­tung setzt. Sie hat unter ande­rem einen Büro­raum mit tech­ni­scher Aus­stat­tung, Tele­fon- und Inter­net­an­schluss im Rat­haus zur Ver­fü­gung gestellt. Gemein­sam wur­de ein Fly­er für neu nach Arns­berg zuge­wan­der­te Men­schen erstellt. Er infor­miert auf Deutsch, Eng­lisch und Ara­bisch über Hil­fen und Diens­te zur schnel­le­ren Ein­ge­wöh­nung, zum Zusam­men­le­ben und Mit­ma­chen in der Stadt. An zwei Neu­bür­ger­ta­gen wur­de eben­falls gemein­sam und in den drei Spra­chen vie­le Tipps gege­ben zu Mög­lich­kei­ten der beruf­li­chen Aus- und Wei­ter­bil­dung, zu Beschäf­ti­gung und Arbeit, Sprach­kur­sen und Frei­zeit­an­ge­bo­ten. Zahl­rei­che beruf­li­che Prak­ti­ka und Umzü­ge in pri­va­te Woh­nun­gen hat die Initia­ti­ve ver­mit­telt. Koope­ra­tio­nen mit Sport­ver­ei­nen und Kul­tur­trä­gern wur­den auf­ge­baut, Ange­bo­te für bür­ger­schaft­li­ches Enga­ge­ment sowie prak­ti­sche Hil­fe­stel­lun­gen im All­tag und Dol­met­scher­diens­te bei Behör­den­gän­gen und Arzt­be­su­chen bereitgestellt.

Neue integrative Projekte

Die „Neu­en Nach­barn Arns­berg“ geben sich mit dem Erreich­ten aber nicht zufrie­den. Nach dem Auf- soll der Aus­bau fol­gen. Die Wei­ter­ent­wick­lung der Orga­ni­sa­ti­on durch Grün­dung eines ein­ge­tra­ge­nen Ver­eins ist geplant. Das Netz­werk soll durch Ein­bin­dung wei­te­rer Insti­tu­tio­nen und Ver­ei­ne, neu­er Mit­glie­der und Part­ner erwei­tert wer­den. Und nicht zuletzt zur Initi­ie­rung neu­er inte­gra­ti­ver Pro­jek­te kom­men die 10.000 Euro Preis­geld gera­de recht. Die bei­den Preis­trä­ge­rin­nen erwähn­ten hier ins­be­son­de­re die inter­kul­tu­rel­le Frau­en­grup­pe und die Nach­hil­fe­grup­pe, damit die Kin­der in der Schu­le mitkommen.

 

Mit sei­nem Ansatz erfüllt das Pro­jekt alle wesent­li­chen Kri­te­ri­en des Wett­be­werbs „West­fa­len bewegt“. Der war in die­sem Jahr zum vier­ten Mal aus­ge­schrie­ben. Er rich­tet sich an Grup­pen in West­fa­len, die in nach­ah­mens­wer­ter Wei­se die Gestal­tung der Zukunft selbst in die Hand neh­men und nicht allein auf staat­li­che oder bereits insti­tu­tio­na­li­sier­te Hil­fe bau­en. Die­ses bei­spiel­haf­te bür­ger­schaft­li­che Enga­ge­ment för­dert die West­fa­len-Initia­ti­ve in 2016 im Ein­zel­fall mit bis zu 10.000 Euro. Ins­ge­samt ste­hen in die­sem Jahr 40.000 Euro zur Ver­fü­gung. Seit 2013 hat die West­fa­len­In­itia­ti­ve 38 Pro­jek­te mit einem Gesamt­be­trag in Höhe von 207.000 Euro geför­dert. Sie hono­riert und unter­stützt damit ganz maß­geb­lich den ehren­amt­li­chen Ein­satz von Bür­gern in der Region.

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