Mühlenbäckerei Vielhaber für Ausbildungspreis nominiert

In der Kate­go­rie „Sozia­le Ver­ant­wor­tung & Gesell­schaft­li­ches Enga­ge­ment“ ist die
Müh­len­bä­cke­rei Viel­ha­ber aus Sun­dern-Sto­ckum nomi­niert wor­den. (Foto: v. l.: Rüdi­ger Schnütt­gen (Refe­rent für Beruf­li­che Bil­dung der HwK), Ingo­mar Schen­nen (Haupt­ge­schäfts­füh­rer Kreis­hand­wer­ker­schaft Hoch­sauer­land), Hans Georg Schmitz­Her­mes (Spar­kas­se Mit­ten im Sau­er­land), Eli­sa­beth Viel­ha­ber, Marie Viel­ha­ber, Fabi­an Bräu­ti­gam (stell­ver­tre­ten­der HwK-Haupt­ge­schäfts­füh­rer) und Frank Göcke­l­er (ikk­Re­gio­nal­di­rek­tor), © Hand­werks­kam­mer Südwestfalen)

Sun­dern. Die Hand­werks­kam­mer (HwK) Süd­west­fa­len zeich­net gemein­sam mit den Kreis­hand­wer­ker­schaf­ten in Süd­west­fa­len im neun­ten Jahr Betrie­be aus, die in beson­de­rer Wei­se Ver­ant­wor­tung für die Aus­bil­dung über­neh­men. In der Kate­go­rie „Sozia­le Ver­ant­wor­tung & Gesell­schaft­li­ches Enga­ge­ment“ ist in die­sem Jahr die Müh­len­bä­cke­rei Viel­ha­ber aus Sun­dern-Sto­ckum nomi­niert. Rund 60 Betrie­be hat­ten sich in drei Kate­go­rien bewor­ben: „Leis­tun­gen und Erfol­ge“, „Sozia­le Ver­ant­wor­tung & Gesell­schaft­li­ches Enga­ge­ment“ sowie „Ehren­preis“.

Die Nomi­nie­rungs­ur­kun­de wur­de im Viel­ha­ber Brot Café über­reicht. Mit dabei waren Fabi­an Bräu­ti­gam (stell­ver­tre­ten­der HwK-Haupt­ge­schäfts­füh­rer), Rüdi­ger Schnütt­gen (Refe­rent für Beruf­li­che Bil­dung der HwK), Ingo­mar Schen­nen (Haupt­ge­schäfts­füh­rer der Kreis­hand­wer­ker­schaft Hoch­sauer­land), Hans Georg Schmitz-Her­mes (Spar­kas­se Mit­ten im Sau­er­land) und Frank Göcke­l­er (ikk-Regio­nal­di­rek­tor).

Ausbildung als Zukunftsaufgabe

Die Müh­len­bä­cke­rei Viel­ha­ber beschäf­tigt rund 300 Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter in 27 Filia­len an 13 Stand­or­ten. Aktu­ell wer­den 15 Aus­zu­bil­den­de in den Beru­fen Bäcker/in, Fachverkäufer/in im Bäcker­hand­werk und Kauf­leu­te für Büro­ma­nage­ment ausgebildet.

„Aus­bil­dung ist für uns nicht nur eine Phra­se“, betont Eli­sa­beth Viel­ha­ber, Geschäfts­füh­re­rin, Bäcker­meis­te­rin, Mül­ler­meis­te­rin und staat­lich geprüf­te Brot­Som­me­liè­re. „Für das Hand­werk braucht es Men­schen und nicht wie in der Indus­trie Maschi­nen.“ Gemein­sam mit ihrer Schwes­ter Marie Viel­ha­ber, die den kauf­män­ni­schen Bereich ver­ant­wor­tet, führt sie das tra­di­ti­ons­rei­che Fami­li­en­un­ter­neh­men in der sieb­ten Generation.

Für bei­de Power­frau­en ist Aus­bil­dung weit mehr als Fach­ver­mitt­lung: Zukunft sichern, Hand­werk stär­ken, Chan­cen geben. „Wenn jemand rich­tig Gas gibt, dann geben wir auch rich­tig Gas“, sagt Eli­sa­beth Vielhaber.

Erfolgsgeschichten aus der Backstube

Dass das Kon­zept auf­geht, zei­gen vie­le Kar­rie­ren im Betrieb. Ben­ja­min Käm­per (38 Jah­re) begann als Aus­zu­bil­den­der, mach­te sei­nen Bäcker­meis­ter, wur­de Schicht­lei­ter und ist heu­te Back­stu­ben­lei­ter. Tarek Idl­bi (30 Jah­re) kam aus Syri­en, absol­vier­te bei Viel­ha­ber die Aus­bil­dung und ist heu­te stell­ver­tre­ten­der Kon­di­to­rei­lei­ter. Sarah Schramm (39 Jah­re), einst unge­lern­te Ver­käu­fe­rin, hat sich über ein Quer­ein­stei­ger-Semi­nar an der Bäcker­fach­schu­le in Olpe hoch­ge­ar­bei­tet. „Heu­te managt Sarah Schramm einen der drei Ver­kaufs­be­zir­ke mit rund 70 Ver­käu­fe­rin­nen und Ver­käu­fern“, so Eli­sa­beth Viel­ha­ber. Bis­lang haben zehn Ver­käu­fe­rin­nen erfolg­reich an dem Inten­siv-Semi­nar teil­ge­nom­men, um als gelern­te Ver­käu­fe­rin­nen weiterzuarbeiten.

Integration und Förderung

Beson­de­res Augen­merk legen die Viel­ha­ber-Schwes­tern auf Inte­gra­ti­on. Vier Azu­bis im Ver­kauf stam­men aus Viet­nam, ein Bäcker-Azu­bi in der Back­stu­be kommt aus Marok­ko. Für sie orga­ni­siert die Bäcke­rei sechs Mona­te Deutsch­un­ter­richt. „Wir küm­mern uns im Vor­feld der Aus­bil­dung um eine Woh­nung und mie­ten sie an“, erklärt Eli­sa­beth Viel­ha­ber. Denn die Azu­bis aus dem Aus­land kön­nen aus ihrer Hei­mat her­aus kei­ne Miet­ver­trä­ge in Sun­dern abschließen.

Dar­über hin­aus ermög­licht der Betrieb den Nach­wuchs­kräf­ten Aus­lands­auf­ent­hal­te: Eine Aus­zu­bil­den­de im Ver­kauf geht für vier Wochen nach Dub­lin, eine Ver­wal­tungs­Aus­zu­bil­den­de wird vor­aus­sicht­lich 2026 für eini­ge Wochen nach Madrid gehen. Über den Tel­ler­rand schau­en und das Gelern­te mit fri­schen Ideen in den Betrieb ein­brin­gen – das ist das Ziel. Auch die Arbeits­be­din­gun­gen sind fle­xi­bel: Wer die Nacht­schicht nicht leis­ten kann, hat die Mög­lich­keit, in Back­stu­be und Kon­di­to­rei in der Tag­schicht zu arbei­ten. Unter­stüt­zung bei den Prü­fungs­vor­be­rei­tun­gen gehört selbst­ver­ständ­lich eben­falls dazu.

Engagement über den Betrieb hinaus

Um neue Azu­bis zu gewin­nen, setzt Viel­ha­ber auf Prak­ti­ka, Mes­sen und Koope­ra­tio­nen mit Schu­len. So bekam bei­spiels­wei­se auch die Mäd­chen­mann­schaft des TuS Sun­dern in der Back­stu­be einen direk­ten Ein­blick in das Hand­werk. Zukünf­tig soll sogar die Bewer­bung per Whats­App mög­lich sein – die Ein­stiegs­hür­de wird bewusst nied­rig gehalten.

„Uns ist eine star­ke Gemein­schaft wich­tig“, unter­streicht Eli­sa­beth Viel­ha­ber. Ger­ne pro­bie­ren sie auch ein­mal etwas Neu­es aus. „Es ist etwas ande­res, aus Rog­gen statt aus Wei­zen einen Keks zu machen“, so die Bäckermeisterin.

Die Schwes­tern ver­bin­den Tra­di­ti­on und Inno­va­ti­on – ob mit neu­en Mar­ke­ting­stra­te­gien, inter­na­tio­na­lem Aus­tausch oder moder­nen Ausbildungsmodellen.

Mit der Nomi­nie­rung ist der Müh­len­bä­cke­rei Viel­ha­ber ein Preis­geld von 500 Euro, gestif­tet von der ikk clas­sic, schon jetzt sicher. Ob dar­aus am Ende die Sieg­prä­mie von 2.000 Euro wird, ent­schei­det sich am 26. Sep­tem­ber in der Schau­burg in Iserlohn.

 

 

 

 

 

 

 

 

(Quel­le: Hand­werks­kam­mer Südwestfalen)

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