Mehr Menschen in Not: Caritas schlägt Alarm wegen ungesicherter Sozialberatung

Die dies­jäh­ri­gen Armuts­wo­chen der Cari­tas ste­hen unter dem Mot­to ‚Türen offen hal­ten‘. (© Cari­tas­ver­band Arnsberg/Sundern)

Arnsberg/Sundern. „Armut hat vie­le Gesich­ter“, sagt Cari­tas-Prä­si­den­tin Eva Wel­skop-Def­faa zum Auf­takt der dies­jäh­ri­gen Cari­tas-Armuts­wo­chen. „In Zei­ten mul­ti­pler Kri­sen kann jeder Mensch in eine finan­zi­el­le oder per­sön­li­che Schief­la­ge gera­ten. Die All­ge­mei­ne Sozi­al­be­ra­tung ist ein Ort der Hoff­nung und Ori­en­tie­rung – sie muss dau­er­haft gesi­chert wer­den“, bestä­tigt auch der Orts­ca­ri­tas­ver­band in Arns­berg und Sundern.

Motto der Armutswochen: Türen offen halten

Unter dem Mot­to „Türen offen hal­ten: All­ge­mei­ne Sozi­al­be­ra­tung sichern“ machen der Deut­sche Cari­tas­ver­band, der Sozi­al­dienst katho­li­scher Frau­en (SkF) und der SKM Bun­des­ver­band in die­sem Jahr auf die pre­kä­re Finan­zie­rung der All­ge­mei­nen Sozi­al­be­ra­tung (ASB) auf­merk­sam. Sie ist für vie­le Men­schen die ers­te und oft ein­zi­ge Anlauf­stel­le in sozia­len Not­la­gen – offen für alle, kos­ten­los und niedrigschwellig.

Steigende Nachfrage in Arnsberg und Sundern

Auch im Raum Arns­berg und Sun­dern zeigt sich, wie drin­gend die­se Unter­stüt­zung gebraucht wird. Die Bera­tungs­stel­len ver­zeich­nen deut­lich mehr Anfra­gen als in den Vor­jah­ren. Zuneh­mend suchen dort Men­schen Hil­fe, deren Ein­kom­men bis­lang als sta­bil galt. „Armut betrifft längst nicht mehr nur Bür­ger­geld­emp­fän­ge­rin­nen und ‑emp­fän­ger“, berich­tet eine Fach­be­ra­te­rin aus der Cari­tas-Bera­tungs­stel­le Arnsberg/Sundern. „Immer mehr Rat­su­chen­de kom­men zu uns, weil die stei­gen­den Lebens­hal­tungs­kos­ten, Mie­ten oder Ener­gie­prei­se sie in finan­zi­el­le Schief­la­ge brin­gen – selbst bei Vollzeitbeschäftigung.“

Praktische Hilfe im Alltag

In den Gesprä­chen geht es häu­fig um ganz prak­ti­sche Fra­gen: Wie lässt sich der Lebens­un­ter­halt sichern, wel­che Ansprü­che bestehen auf staat­li­che Unter­stüt­zung und wie kann die Fami­lie trotz hoher Belas­tun­gen sta­bil blei­ben? „Unse­re Auf­ga­be ist es, Ori­en­tie­rung zu geben und gemein­sam Wege aus der Kri­se zu suchen“, so beschrei­ben es die Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter in der Cari­tas-All­ge­mei­nen Sozialberatung.

Finanzierung bleibt große Herausforderung

Doch genau die­se wich­ti­ge Arbeit ist akut gefähr­det. Die Finan­zie­rung der All­ge­mei­nen Sozi­al­be­ra­tung wird nahe­zu voll­stän­dig aus Eigen­mit­teln des Cari­tas­ver­ban­des Arns­berg-Sun­dern getra­gen – dazu zäh­len auch die kirch­li­chen Mit­tel des Trä­gers. Eine gesetz­lich ver­an­ker­te öffent­li­che Finan­zie­rung exis­tiert nur begrenzt, nicht alle Kom­mu­nen unter­stüt­zen des­halb das Ange­bot finan­zi­ell, obwohl sie die­ses Ange­bot inhalt­lich für ihre Bür­ge­rin­nen und Bür­ger sel­ber nut­zen. Ange­sichts stei­gen­der Anfra­gen und sin­ken­der Kir­chen­steu­er­ein­nah­men sto­ßen vie­le Bera­tungs­stel­len an ihre Gren­zen. Bereits im ver­gan­ge­nen Jahr sind bun­des­weit eini­ge Ange­bo­te redu­ziert bzw. sogar ein­ge­stellt worden.

Caritas fordert verlässliche Mitfinanzierung

Die Cari­tas for­dert daher gemein­sam mit SkF und SKM eine ver­läss­li­che Mit­fi­nan­zie­rung durch Kom­mu­nen und Län­der. „Die All­ge­mei­ne Sozi­al­be­ra­tung ist ein unver­zicht­ba­rer Bestand­teil der sozia­len Infra­struk­tur vor Ort“, so ein Spre­cher der Cari­tas Arns­berg-Sun­dern. „Wenn die­se Türen schlie­ßen, ste­hen vie­le Men­schen buch­stäb­lich allein da. Das dür­fen wir nicht zulassen“

 

 

 

 

 

 

 

(Quel­le: Cari­tas­ver­band Arnsberg-Sundern)

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