Seit etwa sechs Monaten lebt Maan in der Bonhoeffer-Schule und erkannte schnell, die Zeit zu nutzen, um Kontakte zu knüpfen. „Ich wollte ein Stück Alltag und Normalität zurück gewinnen. Bibliotheken sind Orte des Wissens und die Menschen dort sind mir sofort freundlich begegnet. Hier wollte ich stundenweise helfen. Arbeiten darf ich ja nicht. In Deutschland gehört ja fast jeder einem Verein an. Wir haben schnell eine Lösung gefunden, dafür bin ich allen dankbar“, sagt er. Und ergänzt: „Jetzt bin ich auch in einem Verein, vielleicht der erste syrische Flüchtling, der einem deutschen Förderverein angehört und sich hier ehrenamtlich engagieren kann.“
„Ein Stück Alltag und Normalität“
Überhaupt Wissen und Wissenschaft: Mehrmals in der Woche besucht Maan, der in der inzwischen völlig zerstörten syrischen Stadt Aleppo und in der indischen Hauptstadt und Mega-Metropole Neu-Delhi Informatik studiert hat, die Abteilung Meschede der Fachhochschule Südwestfalen, um, wie er sagt, „auf dem Laufenden“ zu bleiben. Denn seine langfristige Perspektive ist auf die Zukunft gerichtet. Er sieht sie hier in Deutschland.
Neues Projekt: Ein Treff in der Bibliothek
„Für uns ist Mann ein echter Glücksfall, da er die vermittelnde Botschaft an die Flüchtlinge hat, was wir alles zu bieten haben!“ sagt Bibliotheksleiterin Thea Schroiff: „Denn neben Büchern, auch arabisch-deutschen Wörterbüchern, kann man auch Spiele und DVDs ausleihen.“ So steht Maan demnächst im Mittelpunkt eines Projektes, das in einigen Wochen in der Bibliothek startet: Gemeint ist ein vom Förderverein initiierter Treff für Flüchtlinge mit vielen Angeboten. Neben Spiel und Unterhaltung wird auch die Möglichkeit geschaffen, an einem Laptop mittels einer Lernsoftware sein Deutsch zu verbessern. „Es sind genau diese lebenspraktischen Angebote, mit der wir die Integration vor Ort und bei uns voran bringen wollen“, sagt Margret Haurand, die Vorsitzende des Fördervereins der Stadtbücherei. Auf die Unterstützung des neuen Vereinsmitglieds freut sie sich schon: „Maan ist uns eine sehr große Hilfe.“
Mathildis Schmitz-Hengesbach










Eine Antwort
Das ist gelebte Integration.