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Maan aus Syrien packt in der Stadtbibliothek an

 Erstes Mitglied eines Bücherei-Fördervereins in Deutschland aus dem Bürgerkriegsland Syrien? – „Egal, Hauptsache, ich kann mich engagieren“, sagt Maan. Demnächst startet mit dem „Treff“ ein besonderes Projekt des Fördervereins in der Sunderner Settmeckestraße. (Foto: Förderverein)
Ers­tes Mit­glied eines Büche­rei-För­der­ver­eins in Deutsch­land aus dem Bür­ger­kriegs­land Syri­en? – „Egal, Haupt­sa­che, ich kann mich enga­gie­ren“, sagt Maan. Dem­nächst star­tet mit dem „Treff“ ein beson­de­res Pro­jekt des För­der­ver­eins in der Sun­derner Sett­me­cke­stra­ße. (Foto: Förderverein)

Sun­dern. Seit Dezem­ber 2015 begeg­net man einem neu­en Gesicht in der Stadt­bi­blio­thek Sun­dern: Maan, dem die Flucht aus Syri­en nach Deutsch­land gelang, packt über­all an, wo er gebraucht wird. Er trägt Kis­ten für den Floh­markt und hilft beim Sor­tie­ren der Bücher, aber eine beson­ders gro­ße Hil­fe ist er dann, wenn ara­bisch­spra­chi­ge Besu­cher in die Biblio­thek kom­men. Neben sei­ner Mut­ter­spra­che spricht er auch flie­ßend Eng­lisch. Auf­grund sei­nes Sprach­ta­lents und sei­ner ihm inne­woh­nen­den Offen­heit hat er sich in der kur­zen Zeit sei­nes Auf­ent­hal­tes in Sun­dern ver­blüf­fen­de Deutsch­kennt­nis­se ange­eig­net. Schon jetzt zählt er zu den gefrag­ten Per­so­nen und kann ver­trau­ens­wür­dig in Über­set­zungs-Ange­le­gen­hei­ten ver­mit­teln, sei es bei Besu­chen im Arbeits­amt, sei es mit For­mu­la­ren oder Briefen.

Mitglied des Fördervereins der Stadtbücherei

Das Gebäude der Stadtbibliotek Sundern. (Foto: Stadtbibliothek Sundern)
Das Gebäu­de der Stadt­bi­blio­tek Sun­dern. (Foto: Stadt­bi­blio­thek Sundern)

Seit etwa sechs Mona­ten lebt Maan in der Bon­hoef­fer-Schu­le und erkann­te schnell, die Zeit zu nut­zen, um Kon­tak­te zu knüp­fen. „Ich woll­te ein Stück All­tag und Nor­ma­li­tät zurück gewin­nen. Biblio­the­ken sind Orte des Wis­sens und die Men­schen dort sind mir sofort freund­lich begeg­net. Hier woll­te ich stun­den­wei­se hel­fen. Arbei­ten darf ich ja nicht. In Deutsch­land gehört ja fast jeder einem Ver­ein an. Wir haben schnell eine Lösung gefun­den, dafür bin ich allen dank­bar“, sagt er. Und ergänzt: „Jetzt bin ich auch in einem Ver­ein, viel­leicht der ers­te syri­sche Flücht­ling, der einem deut­schen För­der­ver­ein ange­hört und sich hier ehren­amt­lich enga­gie­ren kann.“

„Ein Stück Alltag und Normalität“

Über­haupt Wis­sen und Wis­sen­schaft: Mehr­mals in der Woche besucht Maan, der in der inzwi­schen völ­lig zer­stör­ten syri­schen Stadt Alep­po und in der indi­schen Haupt­stadt und Mega-Metro­po­le Neu-Delhi Infor­ma­tik stu­diert hat, die Abtei­lung Mesche­de der Fach­hoch­schu­le Süd­west­fa­len, um, wie er sagt, „auf dem Lau­fen­den“ zu blei­ben. Denn sei­ne lang­fris­ti­ge Per­spek­ti­ve ist auf die Zukunft gerich­tet. Er sieht sie hier in Deutschland.

Neues Projekt: Ein Treff in der Bibliothek

„Für uns ist Mann ein ech­ter Glücks­fall, da er die ver­mit­teln­de Bot­schaft an die Flücht­lin­ge hat, was wir alles zu bie­ten haben!“ sagt Biblio­theks­lei­te­rin Thea Schroiff: „Denn neben Büchern, auch ara­bisch-deut­schen Wör­ter­bü­chern, kann man auch Spie­le und DVDs aus­lei­hen.“ So steht Maan dem­nächst im Mit­tel­punkt eines Pro­jek­tes, das in eini­gen Wochen in der Biblio­thek star­tet: Gemeint ist ein vom För­der­ver­ein initi­ier­ter Treff für Flücht­lin­ge mit vie­len Ange­bo­ten. Neben Spiel und Unter­hal­tung wird auch die Mög­lich­keit geschaf­fen, an einem Lap­top mit­tels einer Lern­soft­ware sein Deutsch zu ver­bes­sern. „Es sind genau die­se lebens­prak­ti­schen Ange­bo­te, mit der wir die Inte­gra­ti­on vor Ort und bei uns vor­an brin­gen wol­len“, sagt Mar­gret Hau­rand, die Vor­sit­zen­de des För­der­ver­eins der Stadt­bü­che­rei. Auf die Unter­stüt­zung des neu­en Ver­eins­mit­glieds freut sie sich schon: „Maan ist uns eine sehr gro­ße Hilfe.“

Mat­hil­dis Schmitz-Hengesbach

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