Sundern. Die Redaktion erreichte folgender Leserbrief von Matthias S.-H. aus Sundern unter dem Titel „Demokratie und Naturschutz dürfen nicht den Sachzwängen geopfert werden“:
Im Hochsauerlandkreis erleben wir derzeit eine Entwicklung, die demokratische Verfahren und Naturschutzstandards massiv unter Druck setzt. Zwei Beispiele stehen dafür:
Erstens wurde unsere Kreismülldeponie ohne breite öffentliche Debatte zur Sondermülldeponie für die gesamte Republik hochgestuft.
Zweitens erleben wir jetzt im Regionalplan die Ausweisung neuer Vorrangflächen für Windenergie. Hierbei werden Gebiete geopfert, die bislang als unzerschnittene Landschaftsräume von hoher ökologischer und touristischer Bedeutung galten. So etwa zwischen Dörnholthausen und Hagen, wo breite asphaltierte Zuwegungen, Erdbewegungen und Sprengungen den Charakter des Waldes unwiederbringlich zerstören.
Ich bin seit Jahren Befürworter der Energiewende. Doch das, was unter dem Druck angeblicher Sachzwänge geschieht, geht zu weit. Der Hochsauerlandkreis hat bereits einen erheblichen Beitrag zur Energiewende geleistet. Soll er nun neben seiner Rolle als Sondermülldeponie auch noch den Verlust seiner waldreichen Landschaften hinnehmen?
Mitten im Südwestfalen liegt der größte Naturpark Deutschlands. Er soll eigentlich für die Verbindung von Ökologie und Erholung stehen. Stattdessen droht er zum Symbol dafür zu werden, dass Natur- und Demokratieschutz gegenüber wirtschaftlichen Interessen zurückstehen müssen.
Der Hochsauerlandkreis sollte sich entschieden dagegen wehren, dass von Landesebene mit dem Hinweis auf Sachzwänge brachial durchregiert wird. Energiewende und Naturschutz müssen gemeinsam gedacht und umgesetzt werden – sonst verlieren wir beides.
(Ein LESERBRIEF von Matthias S.-H., Sundern)












Eine Antwort
Danke für die Veröffentlichung! Sie dürfen gerne auch meinen vollständigen Namen nennen. Auf meiner Facebook-Seite habe ich außerdem noch weitere Hintergründe zusammengestellt – vor allem zur Hochstufung der Kreismülldeponie zur bundesweiten Sondermülldeponie. Mfg Matthias Schulte- Huermann