„Jenseits des Nutzens“ – Vortrag im Sauerland-Museum

Im ers­ten Aus­stel­lungs­raum wer­den die Säu­len der Demo­kra­tie erklärt (Foto: Alex­an­dra Zander)

Arns­berg. Das Sau­er­land-Muse­um in Arns­berg und der Lions-Club Arns­berg-Sun­dern laden im Rah­men der aktu­el­len Son­der­aus­stel­lung „Mit Herz, Hand und Ver­stand. Demo­kra­ti­sches Leben im Sau­er­land“ zu einem kos­ten­frei­en Vor­trag von Dr. Cars­ten Lotz ein.

Demokratie in Gefahr – was bedeutet sie wirklich?

Die Demo­kra­tie sehen zur­zeit vie­le Men­schen in Gefahr. Es gibt vie­le Auf­ru­fe, für die Demo­kra­tie zu kämp­fen, sich um sie zu bemü­hen oder sie zu stär­ken. Es ist dabei aber immer nur abs­trakt vom Begriff der „Demo­kra­tie“ die Rede. Kaum jemand redet dar­über, was Demo­kra­tie eigent­lich ist, was sie aus­macht oder was genau an ihr geschützt wer­den muss.

Einfluss der Wirtschaft auf Alltag und Sprache

Im Zen­trum die­ses Abends steht der Ein­fluss einer fast alles beherr­schen­den Wirt­schafts­welt auf den all­täg­li­chen Sprach­ge­brauch und den All­tag der Men­schen. In der Wirt­schaft wird das Han­deln grund­sätz­lich danach aus­ge­rich­tet, wie ein kurz- oder lang­fris­ti­ger Gewinn erzielt wer­den kann. Gewin­ne zu machen, ist selbst­ver­ständ­li­ches Ziel der Wirt­schafts­be­trie­be, nicht nur um Betrie­be und Arbeits­plät­ze zu erhalten.
Die Über­tra­gung die­ses domi­nie­ren­den Stre­bens nach Gewin­nen infil­triert zuneh­mend die Gesell­schaft und führt im Lebens­all­tag bei­spiels­wei­se zu den häu­fig gestell­ten Fra­gen: „Was habe ich davon?“ – „Was krie­ge ich dafür?“ oder „Lohnt sich das?“

Demokratie basiert auf Freiheit, Gleichheit und Solidarität

Demo­kra­ti­sche Gesell­schaf­ten grün­den nicht auf per­sön­li­chem Gewinn (Kos­ten-Nut­zen-Abwä­gung), son­dern auf Frei­heit, Gleich­heit und Soli­da­ri­tät. Soli­da­ri­tät bedeu­tet, dass die Men­schen auf­ein­an­der Rück­sicht neh­men und sich gegen­sei­tig hel­fen, auch wenn sich dar­aus kein eige­ner Vor­teil ergibt. Sie ist das genaue Gegen­teil von Eigen­nutz, Ego­is­mus und Indi­vi­dua­lis­mus. Ein Han­deln ohne Gewinn für sich selbst ist dem­nach eine der Grund­säu­len der Demo­kra­tie. Die­se Säu­le darf nicht geschwächt wer­den. Im Gegen­teil wird eine Demo­kra­tie wider­stands­fä­hi­ger, wenn sich die Men­schen dafür ein­set­zen, soli­da­ri­sches und mit­mensch­li­ches Ver­hal­ten zu fördern.

Vortrag von Dr. Carsten Lotz

Der Refe­rent Dr. Cars­ten Lotz beleuch­tet in die­sem Vor­trag den Ein­fluss der Öko­no­mie auf unse­re Demo­kra­tie. Der Vor­trag fin­det am Mitt­woch, den 29. Okto­ber 2025 um 18 Uhr im Blau­en Haus des Sau­er­land-Muse­ums (Alter Markt 30) statt. Der Ein­tritt ist frei.

Dr. Cars­ten Lotz stu­dier­te katho­li­sche Theo­lo­gie und Phi­lo­so­phie. Er wur­de 2007 von der katho­lisch-theo­lo­gi­schen Fakul­tät der Uni­ver­si­tät Tübin­gen pro­mo­viert und arbei­te­te von 2006–2023 bei der Unter­neh­mens­be­ra­tung McK­in­sey & Com­pa­ny. Heu­te lehrt er an der Uni­ver­si­tät Mann­heim zu wirt­schafts­phi­lo­so­phi­schen The­men. Im Okto­ber erschien sein aktu­el­les Buch „Wirt­schaft als Ers­te Phi­lo­so­phie?“, in dem er sich mit der Domi­nanz des öko­no­mi­schen Den­kens in unse­rer Gesell­schaft auseinandersetzt.

Weitere Informationen

Anmel­dun­gen und Infor­ma­tio­nen tele­fo­nisch unter 02931/94–4444, per E‑Mail an sauerlandmuseum@hochsauerlandkreis.de oder auf der Home­page: www.sauerland-museum.de

 

 

 

 

 

 

 

(Quel­le: Hochsauelandkreis)

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