Die Wahlen in Frankreich und auch in Großbritannien hätten gezeigt, so Birgit Sippel, Abgeordnete des Europäischen Parlaments, dass sich besonders viele junge Menschen für die europäische Idee begeistern und sich für den Erhalt der Europäischen Union einsetzen. Diese vielen jungen Menschen wollten nicht mehr auf heutige Selbstverständlichkeiten wie Austauschprogramme, Partnerschaften und den freien Zugang zu den Märkten verzichten. Da mehr als sechzig Prozent der deutschen Exporte in die Länder der EU gehen, so Birgit Sippel weiter, zähle Deutschland, trotz der relativ hohen Beitragszahlungen, letztlich zu den Nettogewinnern der EU. In den Ländern, in denen rechte Parteien hohe Zustimmung erhalten, müsse besonders in den oftmals abgehängten Regionen die europäische Sozialpolitik gestärkt werden. Darüber hinaus, so Birgit Sippel, müssten endlich Steueroasen geschlossen und alle Unternehmungen am Standort ihrer Tätigkeit ihre Steuern bezahlen.
Städte erwarten, dass Gesetzgeber auch zahlt
Während der Podiumsdiskussion, die sicher und souverän durch Christian Kräuter geleitet wurde, wies Michael Hermund vom DGB auf die oftmals völlig unbefriedigende Situation vieler Arbeitnehmer, z.B. aus Rumänien und Bulgarien, die in Deutschland beschäftigt sind, hin. Bei Arbeitsentgelten von etwa 300 Euro im Monat würden vielen Arbeitnehmern oft von skrupellosen Geschäftemachern 200 Euro für eine Schlafgelegenheit abgenommen. Hier seien, so Michael Hermund, sowohl unser nationales als auch das europäische Parlament gefordert. Aus Sicht der Kommune wies Bürgermeister Ralph Brodel darauf hin, dass die Städte erwarten, dass alle Kosten, für Aufgaben, die durch nationale und durch europäische Gesetzgebung auf Städte und Gemeinden übertragen werden, zu einhundert Prozent vom jeweiligen Gesetzgeber übernommen werden. Der europäische Gedanke müsse, so Ralph Brodel weiter, präsenter dargestellt und die Rechte des Europäischen Parlamentes ausgebaut und europäische Regierung gewählt werden.
Eine der nächsten Veranstaltungen der Sunderner Sozialdemokraten soll sich nach dem Wunsch der Veranstaltungsteilnehmer mit dem Thema „Europa in Sundern“ auseinandersetzen. Hierbei soll besonders die Bedeutung Europas für Arbeitnehmer und Unternehmen in Sundern diskutiert werden.










